Satoshi Nakamotos geschätzte Million Bitcoin, aktuell rund 95 Milliarden US-Dollar wert, sind durch den Fortschritt im Quantencomputing potenziell gefährdet, da die frühen Transaktionen das veraltete P2PK-Format verwendeten. Experten diskutieren Gegenmaßnahmen wie das Einfrieren dieser Bitcoin, was jedoch die Prinzipien von Bitcoin untergraben könnte, und betonen die Notwendigkeit quantensicherer Algorithmen.
Der mysteriöse Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto hinterließ nicht nur eine bahnbrechende Technologie, sondern auch ein beträchtliches Vermögen: Geschätzte eine Million Bitcoin, verteilt auf etwa 20.000 Wallets. Dieser digitale Schatz, der aktuell einen Wert von rund 95 Milliarden US-Dollar repräsentiert, wird durch die rasanten Fortschritte im Quantencomputing in Frage gestellt. BTC-ECHO thematisiert die potenzielle Gefahr, die von zukünftigen Quantencomputern für diese immense Bitcoin-Menge ausgehen könnte.
Die Bedenken resultieren aus der frühen Transaktionsabwicklung bei Bitcoin. Wie Julian Hosp in seinem Blog erklärt, verwendete Satoshi Nakamoto das sogenannte Pay-to-Public-Key (P2PK) Format. Dieses veraltete Verfahren legt den öffentlichen Schlüssel direkt offen, im Gegensatz zu den heute üblichen, sichereren Hashing-Verfahren. Moderne Bitcoin-Adressen schützen die öffentlichen Schlüssel durch mehrfache Hashes und sind dadurch resistenter gegen Angriffe. Satoshis frühe P2PK-Transaktionen sind jedoch dauerhaft exponiert.
Die Gefahr besteht darin, dass ein ausreichend leistungsfähiger Quantencomputer den privaten Schlüssel aus dem öffentlichen Schlüssel ableiten und somit Zugriff auf die entsprechenden Bitcoin erlangen könnte. The Coin Republic zitiert Emin Gün Sirer, CEO von Ava Labs, der diese Situation als "die Mutter aller Kryptographie-Bounties" bezeichnet. Während bei modernen Transaktionen Angreifer nur ein kurzes Zeitfenster haben, um die Verschlüsselung zu knacken, existiert diese zeitliche Begrenzung bei P2PK-Adressen nicht. Ein Quantenangriff auf Satoshis Bitcoin wäre theoretisch jederzeit möglich, sobald die Technologie dafür ausgereift ist.
Expertenmeinungen über den Zeitpunkt, wann Quantencomputer diese Fähigkeit erreichen werden, variieren. Schätzungen reichen von 10 bis 20 Jahren bis zur Mitte des Jahrhunderts. Jeder Fortschritt, wie beispielsweise Googles neuer Quantenchip "Willow", bringt diese Möglichkeit jedoch näher. Tippinpoint hebt hervor, dass insbesondere die rund 1,7 Millionen Bitcoin, die mit dem P2PK-Format verknüpft sind, anfällig für Quantenangriffe sein könnten. Auch neuere Transaktionen, die das Pay-to-Public-Key-Hash (P2PKH) Format verwenden, bieten zwar einen gewissen Schutz, sind aber nicht vollständig immun.
Die Krypto-Community diskutiert bereits mögliche Gegenmaßnahmen. Ein von Sirer vorgeschlagener Ansatz ist das Einfrieren von Satoshis Bitcoin und anderen P2PK UTXOs durch ein Protokoll-Update. IT Boltwise betont jedoch, dass ein solcher Eingriff in das Bitcoin-Protokoll kontrovers ist und die Prinzipien der Dezentralisierung und Unveränderlichkeit von Bitcoin untergraben könnte.
Blocktrainer weist darauf hin, dass die Bedrohung durch Quantencomputer nicht nur Bitcoin, sondern die gesamte digitale Infrastruktur betrifft. Nahezu alle gängigen Verschlüsselungsverfahren wären potenziell gefährdet. Bitcoin ist aufgrund seiner Bekanntheit und seines hohen Werts lediglich ein besonders attraktives Ziel. Langfristig ist die Entwicklung und Implementierung quantensicherer Algorithmen entscheidend, um die Sicherheit von Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu gewährleisten.
Auch stock3 greift das Thema auf und verweist auf die potenziellen Auswirkungen auf das Finanzsystem. Die Möglichkeit eines Quantenangriffs auf Bitcoin könnte das Vertrauen in die Kryptowährung und auch in traditionelle Finanzinstrumente erschüttern.
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