Saylors Bitcoin-Strategie bei MicroStrategy: Ein risikobehaftetes Finanzmodell?
Michael Saylors Strategie, durch Schuldenfinanzierung Bitcoin zu akkumulieren, der sogenannte "Infinite Money Glitch", hat MicroStrategy zu einem der meistgehandelten Unternehmen gemacht und gleichzeitig heftige Kritik hervorgerufen. Während Saylor das Modell als innovativ und wertsichernd preist, warnen Experten wie Peter Schiff vor den Risiken für das Finanzsystem und der Nachhaltigkeit bei fallenden Bitcoin-Kursen. Trotz der Kontroverse baut MicroStrategy seine Bitcoin-Bestände weiter aus.
Michael Saylors "Infinite Money Glitch" bei MicroStrategy: Ein nachhaltiges Modell?
MicroStrategy, unter der Führung von Michael Saylor, hat sich durch den massiven Kauf von Bitcoin einen Namen gemacht. Saylors Strategie, durch die Aufnahme von Schulden Bitcoin zu erwerben und diesen Kreislauf bei steigenden Kursen zu wiederholen, wird als "Infinite Money Glitch" bezeichnet und hat sowohl Bewunderer als auch Kritiker. Wie Bitcoin News berichtet, hat diese Strategie MicroStrategy zu einem der meistgehandelten Unternehmen der Wall Street gemacht und den Aktionären beachtliche Gewinne beschert.
Saylors Vorgehen dient anderen Unternehmen als Vorbild. So haben beispielsweise Semler Scientific und das japanische Unternehmen Metaplanet ebenfalls Schulden aufgenommen, um Bitcoin zu kaufen und eine Bitcoin-zentrierte Strategie zu verfolgen. Wie Beamstart berichtet, hat Semler Scientific mit seinen Bitcoin-Beständen bereits beachtliche Renditen erzielt.
Kritiker wie der Ökonom Peter Schiff sehen in Saylors Strategie jedoch eine Gefahr für das US-Finanzsystem. Schiff argumentiert, dass die durch die Bitcoin-Käufe generierten Gewinne unrealisiert sind und die Ressourcenallokation in Bitcoin die US-Wirtschaft und den Dollar durch Inflation und Abwertung gefährden könnte. Er hinterfragt die Nachhaltigkeit des Modells und befürchtet einen Dominoeffekt, der durch den Zusammenhang zwischen dem MicroStrategy-Aktienkurs, den Bitcoin-Käufen und dem Bitcoin-Preis ausgelöst werden könnte. Wie Decrypt berichtet, sieht Saylor selbst die Strategie seines Unternehmens als Beitrag zur Verknappung von Bitcoin und als innovativen Weg, Wertpapiere durch digitales Kapital zu besichern.
Trotz der Kritik hält Saylor an seiner Strategie fest. Die hohe Nachfrage nach den Wandelanleihen von MicroStrategy ermöglicht es dem Unternehmen, weiterhin Bitcoin zuzukaufen und seine Bestände auszubauen. U.Today berichtet, dass MicroStrategy erst kürzlich Bitcoin im Wert von 2 Milliarden US-Dollar erworben hat und plant, weitere 42 Milliarden US-Dollar für Bitcoin-Käufe aufzubringen. Der Erfolg der Strategie spiegelt sich auch im Aktienkurs von MicroStrategy wider, der kürzlich ein neues Rekordhoch erreichte.
Die Nachhaltigkeit von Saylors "Infinite Money Glitch" bleibt jedoch umstritten. BitMEX Research warnt davor, dass MicroStrategy im Falle eines starken Bitcoin-Preisverfalls gezwungen sein könnte, seine Bitcoin-Bestände zu verkaufen, um die Rückzahlung der Anleihen zu finanzieren. Auch Aktionäre könnten Druck auf das Unternehmen ausüben, die Bitcoin-Bestände zu liquidieren, falls der Aktienkurs deutlich unter den Wert der Bitcoin-Bestände fällt.
Quellen:
- https://news.bitcoin.com/michael-saylors-microstrategy-infinite-money-glitch-explained-is-it-sustainable/
- https://beamstart.com/news/michael-saylors-microstrategy-infinite-money-17321
- https://decrypt.co/287163/microstrategy-bitcoin-scheme-isnt-infinite-money-glitch
- https://u.today/microstrategys-saylor-wants-more-green-dots-on-this-chart