Stablecoins und tokenisierte Real-World Assets gewinnen im volatilen Kryptomarkt an Bedeutung, da sie Anlegern mehr Stabilität bieten. Besonders Stablecoins wie Tether spielen eine wichtige Rolle im Krypto-Handel und DeFi-Anwendungen, bergen aber laut EZB auch potenzielle Risiken für die Finanzstabilität und benötigen daher effektive Regulierung.
Die Volatilität von Kryptowährungen und die damit verbundenen starken Wertschwankungen haben zur Entstehung von Stablecoins geführt. Diese digitalen Währungen zielen darauf ab, einen stabilen Wert im Verhältnis zu einer oder mehreren Fiatwährungen oder anderen Vermögenswerten zu gewährleisten. Wie Cryptonews.net berichtet, wenden sich Krypto-Anleger angesichts der Marktschwankungen verstärkt Stablecoins und tokenisierten Real-World Assets (RWAs) zu, da diese im Vergleich zu anderen Kryptowährungen eine relative Stabilität bieten und somit für Anleger attraktiv sind, die ihr Kapital schützen möchten.
Stablecoins spielen eine wichtige Rolle im Krypto-Ökosystem, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem makroprudenziellen Bulletin vom Juli 2022 hervorhebt. Sie fungieren als Brücke zwischen traditionellen Währungen und Krypto-Assets und ermöglichen den Handel zwischen verschiedenen Kryptowährungen. Insbesondere Tether hat eine zentrale Bedeutung erlangt und ist an einem erheblichen Anteil der Bitcoin- und Ether-Transaktionen beteiligt. Die EZB betont, dass Stablecoins, obwohl sie nur einen kleinen Teil des gesamten Kryptomarktes ausmachen, eine kritische Funktion im Handel und als Liquiditätsquelle in dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) erfüllen.
Die Dominanz von Tether im Krypto-Handel ist beachtlich. Laut EZB war Tether im Jahr 2021 an der Hälfte aller Bitcoin- und Ether-Transaktionen beteiligt, ein höherer Anteil als der Handel dieser Kryptowährungen gegen Fiatwährungen. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Stablecoins für die Liquidität im Kryptomarkt. Zudem spielen Stablecoins eine wichtige Rolle in DeFi-Anwendungen, indem sie Liquidität für dezentrale Börsen und Kreditprotokolle bereitstellen.
Die EZB weist jedoch auch auf die potenziellen Risiken von Stablecoins hin. Ein Ausfall eines großen Stablecoins könnte weitreichende Folgen für den Kryptomarkt haben. Darüber hinaus könnten sich Ansteckungseffekte auf das traditionelle Finanzsystem ergeben, wenn die Verflechtungen zwischen Krypto-Assets und traditionellen Finanzinstrumenten weiter zunehmen. Die EZB unterstreicht die Notwendigkeit effektiver Regulierungs- und Aufsichtsmechanismen für Stablecoins, um die Finanzstabilität zu gewährleisten.
Das Bedürfnis nach Stabilität in der volatilen Kryptowelt treibt die Nachfrage nach Stablecoins und tokenisierten RWAs. Während Stablecoins eine Verbindung zu traditionellen Währungen herstellen, ermöglichen tokenisierte RWAs die Abbildung realer Vermögenswerte wie Immobilien oder Kunstwerke auf der Blockchain. Beide Anlageklassen bieten Investoren die Möglichkeit zur Portfoliodiversifizierung und gleichzeitig ein gewisses Maß an Stabilität.
Quellen: - Cryptonews.net: https://cryptonews.net/news/finance/30747849/ - Europäische Zentralbank: https://www.ecb.europa.eu/press/financial-stability-publications/macroprudential-bulletin/html/ecb.mpbu202207_2~836f682ed7.en.html