Die republikanische Senatorin Cynthia Lummis schlägt den Ankauf von einer Million Bitcoin für die USA als strategische Reserve vor, finanziert durch den Verkauf von Goldreserven. Der Vorschlag ist umstritten, insbesondere aufgrund der Bitcoin-Volatilität und mangelnder Unterstützung im Kongress, verdeutlicht aber den wachsenden Einfluss von Kryptowährungen und wirft Fragen zur zukünftigen Rolle von Gold auf.
Die Idee einer staatlichen Bitcoin-Reserve in den USA gewinnt an Fahrt, insbesondere seit der Wiederwahl von Donald Trump. Im Zentrum der Diskussion steht ein ambitionierter Vorschlag der republikanischen Senatorin Cynthia Lummis. Wie BTC-ECHO berichtet, plant Lummis den Ankauf von einer Million Bitcoin für die USA, was etwa fünf Prozent des zirkulierenden Gesamtangebots entspricht. Dieser Plan wirft jedoch Fragen zur Finanzierung auf.
Lummis argumentiert, dass die Finanzierung durch den Verkauf von Goldreserven der US-Regierung erfolgen könnte. Die USA verfügen über erhebliche Goldbestände im Wert von mehreren hundert Milliarden US-Dollar. Durch die Umwandlung von Goldzertifikaten in Bitcoin, so Lummis gegenüber Bloomberg, könnten die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, ohne neue Staatsschulden aufzunehmen. Die Senatorin betont, dass dieser Ansatz die US-Bilanz neutral gestalten würde.
Der Vorschlag von Lummis stößt jedoch auf unterschiedliche Reaktionen. Während in Teilen der Bitcoin-Community Euphorie herrscht, bleiben viele Experten skeptisch. Wie Crypto News Flash berichtet, fehlt es Lummis derzeit an Unterstützung im Kongress, selbst unter kryptofreundlichen Abgeordneten. Die Volatilität von Bitcoin wird als Hauptrisikofaktor für eine nationale Reserve angesehen. Auch die Frage, ob Trump den Plan aktiv unterstützen wird, ist offen. Während seines Wahlkampfes sprach er sich lediglich für den Erhalt der bestehenden Bitcoin-Bestände der US-Regierung aus.
Die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Umsetzung des Plans wird auf Plattformen wie Polymarket eher gering eingeschätzt. BeInCrypto zitiert die Plattform mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent für die Einführung irgendeiner Form von Bitcoin-Reserve in den ersten 100 Tagen der neuen Trump-Administration. Ein Ankauf von einer Million Bitcoin erscheint daher noch unwahrscheinlicher.
Dennoch verdeutlicht die Debatte um eine strategische Bitcoin-Reserve den zunehmenden Einfluss von Kryptowährungen. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solcher Vorschlag undenkbar gewesen. Sollte Lummis' Plan umgesetzt werden, könnte dies laut Mike Novogratz, CEO von Galaxy Digital, einen globalen Dominoeffekt auslösen und andere Länder zu ähnlichen Schritten bewegen. Novogratz prognostiziert in diesem Szenario einen Bitcoin-Kurs von bis zu 500.000 US-Dollar. Auch Newsbit greift die Aussagen von Lummis auf und betont die Bedeutung der Debatte für die Zukunft von Bitcoin.
Die Diskussion um eine strategische Bitcoin-Reserve wirft auch grundsätzliche Fragen zur Rolle von Gold im 21. Jahrhundert auf. Ähnlich wie beim Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems, wie von Capital beschrieben, könnte die zunehmende Bedeutung von digitalen Vermögenswerten die traditionelle Rolle von Gold als Ankerwährung in Frage stellen. Die Entwicklungen am Goldmarkt, insbesondere die zunehmende Bedeutung von Derivaten und Gold-ETFs, wie von Goldbroker analysiert, deuten auf eine mögliche Verschiebung der Machtverhältnisse im Finanzsystem hin. Bitcoin als strategische Reserve könnte ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.
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