19.11.2024
Politik

Trump und die Fed: Spannungen und Herausforderungen für die Geldpolitik

Mit Donald Trumps Wiederwahl wird die Beziehung zwischen ihm und der US-Notenbank Fed erneut auf die Probe gestellt, da Trumps wirtschaftspolitische Agenda, die unter anderem Steuersenkungen und erhöhte Staatsausgaben vorsieht, die Geldpolitik beeinflussen wird. Während Trump traditionell niedrige Zinsen bevorzugt, muss die Fed die Inflation kontrollieren und abwarten, welche Politik Trump tatsächlich umsetzt, bevor sie ihre Geldpolitik anpasst. Experten befürchten, dass Trump die Fed zu weiteren Zinssenkungen drängen könnte, was die Unabhängigkeit der Fed gefährden würde.

Der neu gewählte Präsident Donald Trump und der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, werden sich in den kommenden Monaten erneut mit der Geldpolitik auseinandersetzen müssen. Wie Cryptopolitan berichtet, hatte Trump Powell während seiner ersten Amtszeit wiederholt kritisiert und die Fed-Politiker als "Dummköpfe" bezeichnet. Powell wich den Fragen der Presse nach Trumps Wahlsieg zunächst aus, wie CNBC berichtet. Es wird jedoch erwartet, dass Trumps ambitionierte Wirtschaftsagenda, die unter anderem Steuersenkungen, erhöhte Staatsausgaben und aggressive Zölle vorsieht, Auswirkungen auf die Geldpolitik haben wird. Die Beziehung zwischen Trump und Powell wird sich erneut als kompliziert gestalten, da Trump traditionell niedrige Zinsen bevorzugt, während die Fed die Inflation kontrollieren muss. Laut CNBC ist Powells Amtszeit als Vorsitzender bis Februar 2026 befristet. Joseph LaVorgna, ehemaliger Chefökonom des National Economic Council unter Trump und aktuell bei SMBC Nikko Securities, erwartet Spannungen zwischen der Fed und der neuen Regierung, da deren wirtschaftspolitische Ansätze unterschiedlich sind. Er kritisiert die jüngste Zinssenkung der Fed und befürchtet, dass Trump die Fed für weitere Zinssenkungen unter Druck setzen könnte, selbst wenn die Inflation steigt. Wie Yahoo Finance berichtet, erklärte Powell, dass die Fed abwarten werde, welche Politik die neue Regierung tatsächlich umsetzt, bevor sie ihre Geldpolitik anpasst. Er betonte, dass die Fed Zeit habe, die Auswirkungen der politischen Veränderungen auf die Wirtschaft zu bewerten. Viele Ökonomen erwarten, dass Trumps Politik die Inflation anheizen könnte, was die Fed zu einer Reaktion zwingen würde, möglicherweise durch eine Verlangsamung oder einen Stopp der Zinssenkungen. Die Unsicherheit über Trumps tatsächliche politische Maßnahmen erschwert die Prognosen für die Wirtschaft. Laut RSM-Chefökonom Joseph Brusuelas könnte die von ihm erwartete Zinssenkung um einen Prozentpunkt im Jahr 2025 durch Änderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik beeinflusst werden. Trotz der Bedenken einiger Ökonomen weisen andere darauf hin, dass die Inflation während Trumps erster Amtszeit trotz hoher Zölle unter 3% blieb. Die New York Times analysiert die möglichen Auswirkungen von Trumps Wahlsieg auf die Unabhängigkeit der Fed. Trump könnte die personelle Zusammensetzung der Fed verändern, indem er Positionen im Gouverneursrat mit eigenen Kandidaten besetzt. Darüber hinaus könnte er durch öffentlichen Druck versuchen, die Fed zu einer lockeren Geldpolitik zu bewegen. Es besteht die Sorge, dass Trump einen Fed-Vorsitzenden ernennen könnte, der bereit ist, seinen Wünschen nachzukommen, was die Unabhängigkeit der Fed gefährden würde. Der Artikel im Australian Financial Review betont die robuste US-Wirtschaft und den steigenden Aktienmarkt, die trotz Trumps potenziell inflationärer Politik durch eine weitere Zinssenkung der Fed angekurbelt wurden. Der Artikel stellt die Frage, wie die Fed in Anbetracht der rekordhohen Aktien- und Immobilienpreise, der hohen Staatsverschuldung und der bevorstehenden Präsidentschaft Trumps mit seinen inflationären politischen Plänen vorgehen sollte. Quellen: - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/fed-chair-powell-looks-forward-to-seeing-which-economic-policies-president-trump-will-actually-implement/ - CNBC: https://www.cnbc.com/2024/11/08/powell-and-the-fed-wont-able-to-avoid-talking-about-trump-forever.html - Yahoo Finance: https://finance.yahoo.com/news/fed-time-see-trump-policies-212642299.html - The New York Times: https://www.nytimes.com/2024/11/07/business/economy/trump-federal-reserve-powell-interest-rates.html - Australian Financial Review: https://www.afr.com/chanticleer/trump-who-why-the-fed-cut-rates-ignored-politics-and-boosted-bulls-20241108-p5kox1
Im Fokus
Lutnick übernimmt Handelsressort: Ein Blick auf Trumps Personalentscheidungen
Howard Lutnick wurde von Donald Trump zum Handelsminister ernannt, nachdem sich seine Chancen auf das Amt des Finanzministers verringert hatten. Lutnick, CEO von Cantor Fitzgerald und Befürworter von Kryptowährungen, hat eine bedeutende Rolle im Finanzsektor und im Kryptobereich. Die Entscheidung wirft Fragen zur zukünftigen Krypto-Politik Trumps auf, da unterschiedliche Kandidaten für das Finanzministerium in Betracht gezogen werden.
19/11/2024
Politik
Nukleare Spekulationen auf Polymarket: Chancen und Risiken im Jahr 2024
Die Nutzer der Blockchain-basierten Prognoseplattform Polymarket spekulieren über die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Detonation im Jahr 2024, insbesondere im Kontext der Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, Langstreckenraketen an die Ukraine zu liefern. Trotz der Warnungen Russlands, eine solche Aktion würde als Kriegserklärung gewertet, setzen Wettende hohe Summen auf mögliche Szenarien. Die allgemeine Stimmung ist pessimistisch, da nur 7% an einen Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland im kommenden Jahr glauben.
19/11/2024
Politik
Weitere Posts zum Thema