Tokenisierung von Vermögenswerten: Regulierungsfragen im Mittelpunkt der Diskussion
Die Paris Blockchain Week 2025 betonte die Bedeutung der Regulierung für die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA). Experten sahen die größten Herausforderungen nicht in der Technologie, sondern in der Schaffung klarer regulatorischer Rahmenbedingungen für Adaption, Compliance und Interoperabilität, um liquide Sekundärmärkte und attraktive Produkte zu ermöglichen. Nur mit einem innovationsfreundlichen regulatorischen Umfeld und der Zusammenarbeit aller Beteiligten kann die Tokenisierung ihr volles Potential entfalten.

Tokenisierung realer Vermögenswerte: Regulatorische Hürden im Fokus der Paris Blockchain Week
Die Paris Blockchain Week 2025 rückte die Tokenisierung von Real World Assets (RWA) in den Mittelpunkt der Diskussionen. Wie der Cryptonomist berichtet (https://en.cryptonomist.ch/2025/04/12/real-world-assets-rwa-and-regulation-the-challenges-of-adoption-according-to-the-leaders-of-the-paris-blockchain-week/), sahen Experten aus Finanzinstituten, Blockchain-Startups und Regulierungsbehörden die größte Herausforderung nicht in der Technologie selbst, sondern in der Schaffung eines klaren regulatorischen Rahmens. Themen wie Adaption, Compliance, DeFi-Lizenzen und Interoperabilität wurden intensiv diskutiert. Der Tenor: Tokenisierung ist die Zukunft, aber ohne Regulierung keine Skalierung.
Regulierung als Schlüssel zur Adaption
Ein Vertreter eines großen Finanzinstituts unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Erkenntnisse aus den Digitalgeldversuchen der EZB seien wertvoll für die Entwicklung digitalwährungsbasierter Produkte und das Verständnis der Marktbedürfnisse. Regulierung schaffe Vertrauen und ermögliche Emittenten und Investoren, in großem Umfang zu agieren. Ziel sei nicht nur die Erfüllung regulatorischer Vorgaben, sondern eine nachhaltige und globale Adaption.
Montra: DeFi-Lizenzen strategisch einsetzen
Der Mitgründer von Montra, einem Unternehmen für Blockchain-Infrastruktur, präsentierte einen interessanten Ansatz. Die Token-Ausgabe erfolge über eine gemeinnützige Stiftung in der Schweiz, die eigentliche regulatorische Herausforderung liege jedoch auf der Anwendungsebene, wo Handel und Investitionen stattfinden. Montra erhielt nach Jahren der Abstinenz vom US-Markt kürzlich eine innovative DeFi-Lizenz in Dubai, die Brokerage, Börsenaktivitäten und Vermögensverwaltung On-Chain abdeckt. Dies verdeutlicht, wie eine innovationsfreundliche Regulierung neue Geschäftsmodelle ermöglichen kann.
LSEG und Goldman Sachs: Perspektiven globaler Player
Die London Stock Exchange Group (LSEG) und Goldman Sachs teilten ihre Visionen. Die LSEG betonte, dass MiCA, die europäische Verordnung für digitale Vermögenswerte, versuche, die traditionelle Finanzwelt mit der neuen Welt der digitalen Assets zu verbinden – ein gradueller, aber notwendiger Schritt. Goldman Sachs stellte sein Tokenisierungssystem GS DAP vor, das mit DAML entwickelt wurde und auf Datenschutz, Berechtigung und Interoperabilität fokussiert. Ziel ist es, Marktteilnehmern die Nutzung ihrer bestehenden Infrastruktur im Blockchain-Ökosystem zu ermöglichen.
Interoperabilität und Sekundärmärkte: Die wahren technischen Hürden
Entgegen der landläufigen Meinung ist die Technologie nicht der limitierende Faktor für die RWA-Tokenisierung. Vielmehr gehe es darum, den realen Wert On-Chain rechtlich abzubilden. Die zentralen Herausforderungen sind:
- Aufbau liquider Sekundärmärkte für RWA-Token
- Entwicklung hochwertiger Produkte mit echtem Mehrwert
- Interoperabilität zwischen privaten und öffentlichen Blockchains
- Anbindung an bestehende Systeme der traditionellen Finanzwelt (z.B. Settlement Cash)
DeFi und TradFi: Konvergenz noch in weiter Ferne
Trotz der Euphorie um die Tokenisierung ist die breite Öffentlichkeit noch nicht bereit für "langweilige" tokenisierte Vermögenswerte wie Schatzwechsel oder private Kreditfonds. DeFi-Investoren suchten nach hohen Renditen, nicht nach den 5% einer Anleihe. Eine kulturelle und regulatorische Konvergenz sei für eine breite Adaption unerlässlich. Der Weg ist klar, aber er erfordert Lizenzen, liquide Märkte, technische Infrastruktur und einen Mentalitätswandel.
Fazit: Tokenisierte RWA - die Zukunft braucht Richtung
Die Paris Blockchain Week 2025 bestätigte: Die Tokenisierung von Real World Assets ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Für eine erfolgreiche Adaption muss die Branche:
- aktiv mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten,
- interoperable Infrastrukturen schaffen,
- und attraktive Produkte für institutionelle und private Investoren entwickeln.
Die Veranstaltung war geprägt von Optimismus, aber auch vom Bewusstsein für die bestehenden Herausforderungen.
Quellen:
- https://en.cryptonomist.ch/2025/04/12/real-world-assets-rwa-and-regulation-the-challenges-of-adoption-according-to-the-leaders-of-the-paris-blockchain-week/
- https://x.com/ParisBlockWeek/status/1906617460675235863
- https://www.wfxrtv.com/business/press-releases/ein-presswire/799427777/paris-blockchain-week-2025-set-to-unite-global-leaders-for-europes-flagship-blockchain-gathering
- https://en.cryptonomist.ch/2025/04/12/bitcoin-events-presents-the-bitcoin-reserve-summit-2025/
- https://douglevin.substack.com/p/the-state-of-blockchain-adoption
- https://www.lcx.com/key-takeaways-from-paris-blockchain-week-2025-what-it-means-for-lcx/
- https://x.com/ParisBlockWeek/status/1907885819140215275
- https://www.linkedin.com/posts/parisblockchainweek_pbw2025-activity-7312383246992855040-B_YM