Donald Trump kündigte im US-Wahlkampf 2024 die Bildung einer strategischen Bitcoin-Reserve an, was die Kurse kurzfristig beflügelte, letztlich aber aufgrund der fehlenden aktiven Käufe durch die Regierung zur Enttäuschung führte. Die Reserve soll hauptsächlich aus beschlagnahmten Bitcoin bestehen, wobei weitere Finanzierungsquellen, wie z.B. Zolleinnahmen, in Betracht gezogen werden.
Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 kündigte Donald Trump die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve an, was den Bitcoin-Kurs kurzzeitig über 94.000 US-Dollar katapultierte (Tagesschau, 03.03.2025). Trump bezeichnete Bitcoin und Ether als zentrale Bestandteile dieser Reserve und nannte auch weitere Kryptowährungen wie Ripple, Solana und Cardano. Er strebte an, die USA zur führenden Nation im Krypto-Bereich zu machen. Die Kurse der genannten Kryptowährungen reagierten mit deutlichen Anstiegen. Die genaue Funktionsweise der Reserve blieb jedoch zunächst im Dunkeln. Eine von Trump beauftragte Arbeitsgruppe sollte bis Juli klären, wie die US-Regierung eine solche Reserve aufbauen kann.
Per Dekret ordnete Trump die Einrichtung der strategischen Kryptowährungsreserve an (DAS INVESTMENT, 07.03.2025). Diese soll vor allem beschlagnahmte Bitcoin enthalten, deren Bestand auf etwa 200.000 Bitcoin geschätzt wird. Bei einem Kurs von rund 88.000 US-Dollar entspräche dies einem Wert von über 17 Milliarden Dollar. Handels- und Finanzministerium erhielten die Erlaubnis, weitere Bitcoin zu beschaffen, allerdings ohne zusätzliche Belastung für die Steuerzahler. Trumps positive Einstellung gegenüber Kryptowährungen stand im starken Kontrast zur vorherigen Regierung unter Joe Biden. Die Kryptobranche hatte Trumps Wahlkampf finanziell unterstützt, und Trump selbst war seit 2024 in der Kryptobranche aktiv.
Die Details zu Trumps Krypto-Reserve führten in der Branche jedoch zu Enttäuschung (Tagesschau, 07.03.2025). Der Bitcoin-Kurs fiel zwischenzeitlich unter 90.000 US-Dollar. Anleger hatten auf aktive Käufe von Kryptowährungen durch die US-Regierung gehofft, was sich jedoch nicht bestätigte. Charles Edwards, Gründer des Hedgefonds Capriole Investments, bezeichnete die Ankündigung als „das enttäuschendste Ergebnis“.
CASH-online analysierte am 28.02.2025 die Gründe für den Rückgang der Kryptokurse und führte diesen unter anderem auf die enttäuschenden Details der präsidentiellen Anordnungen zu Bitcoin und die Unsicherheit über mögliche Zölle zurück. Unklare Signale der US-Notenbank (Fed) zur zukünftigen Geldpolitik und Diskussionen über Handelszölle verstärkten die Verunsicherung.
Morningstar berichtete am 10.03.2025 über die Entwicklung des Bitcoin-Kurses und die möglichen Auswirkungen von Trumps Handelszöllen. Experten äußerten sich zu den Risiken von Bitcoin-Investitionen im Jahr 2025 und gaben Prognosen zur zukünftigen Kursentwicklung ab.
Trotz der Handelsunsicherheiten stockte das japanische Unternehmen Metaplanet seine Bitcoin-Bestände auf und plante, diese bis Jahresende deutlich zu erhöhen (IT BOLTWISE, 14.04.2025).
Im Weißen Haus wurde erwogen, die Bitcoin-Reserve mit Einnahmen aus Handelszöllen aufzufüllen (BTC-ECHO, 15.04.2025). Dieser Vorschlag stammte von Bo Hines, Direktor für digitale Vermögenswerte unter Trump. Dies würde eine alternative Finanzierungsquelle zum im Bitcoin Act der Senatorin Cynthia Lummis vorgeschlagenen Methode darstellen.
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