Donald Trumps Wahlsieg hat einen Boom bei Kryptowährungen ausgelöst, insbesondere beim Spot-Bitcoin-ETF von BlackRock, der innerhalb kürzester Zeit ein Milliardenvolumen erreichte. Experten sehen in Trumps kryptofreundlicher Haltung den Beginn eines "goldenen Zeitalters" für die Branche und erwarten eine Lockerung der Regulierungen, während CEOs anderer Branchen trotz angekündigter Zölle optimistisch bleiben.
Der überraschende Wahlsieg von Donald Trump hat die Finanzmärkte weltweit in Bewegung versetzt, und auch die Kryptowährungen blieben davon nicht unberührt. Wie CryptoSlate berichtet, verzeichnete der Spot-Bitcoin-ETF von BlackRock (IBIT) innerhalb der ersten 20 Minuten nach Handelsbeginn ein Handelsvolumen von einer Milliarde US-Dollar. Dieser sprunghafte Anstieg, der vom Bloomberg-ETF-Analysten Eric Balchunas beobachtet wurde, deutet auf ein wachsendes Vertrauen der Anleger in eine kryptofreundliche Politik unter Trump hin.
Auch andere Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten deutliche Zuwächse. Bitcoin selbst erreichte nach monatelanger Seitwärtsbewegung ein neues Allzeithoch von über 75.000 US-Dollar. Trumps Wahlkampfversprechen, darunter die Einrichtung einer nationalen Bitcoin-Reserve und eine Begnadigung des Silk-Road-Gründers Ross Ulbricht, nährten die Hoffnungen auf eine positive Regulierung der Kryptobranche. Mit einem verwalteten Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar ist BlackRocks IBIT mittlerweile der größte Spot-Bitcoin-ETF und übertrifft ähnliche Fonds von Fidelity und Grayscale.
Der CIO von Bitwise, Matthew Hougan, sieht in Trumps Wahlsieg den Beginn eines "goldenen Zeitalters der Kryptowährungen", wie CryptoSlate berichtet. Hougan erwartet, dass die neue Regierung die regulatorischen Hürden für die Branche abbauen wird. In den letzten Jahren hatte die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eine restriktive Politik verfolgt und Klagen gegen Krypto-Unternehmen wegen angeblich nicht registrierter Wertpapieremissionen eingereicht, ohne jedoch klare Regeln zu definieren. Hougan hofft nun auf eine neue Führung bei der SEC und ein Ende restriktiver Praktiken. Dies könnte zu erhöhten institutionellen Investitionen und einer breiteren Akzeptanz von Kryptowährungen führen.
Hougan verweist auf die solide Basis der Kryptobranche, darunter eine starke institutionelle Nachfrage mit über 23 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen in Bitcoin-ETFs und wachsendes Interesse von Hedgefonds und Blue-Chip-Unternehmen. Das Bitcoin-Halving im April 2024 und zunehmende Anwendungsfälle wie Stablecoins und der Prognosemarkt Polymarket stärken die Fundamentaldaten der Branche. Steigende US-Schulden und mögliche Zinssenkungen könnten die Attraktivität von Bitcoin als Anlageobjekt weiter erhöhen.
Trotz des Optimismus warnt Hougan vor einem pauschalen Investmentansatz. Er betont, dass viele Projekte trotz eines günstigeren regulatorischen Umfelds Schwierigkeiten haben werden und mit zunehmender Reife der Branche scheitern könnten. Anleger sollten daher sorgfältig prüfen, welche Projekte vielversprechend sind. Dennoch sieht Hougan die Aussichten für Frühinvestoren, die trotz der Unsicherheiten in Kryptowährungen investiert haben, positiver denn je.
Die Auswirkungen von Trumps Wahlsieg sind jedoch nicht auf die Kryptobranche beschränkt. Wie Livemint berichtet, haben CEOs großer Unternehmen trotz der Ankündigung weiterer Zölle durch Trump Zuversicht geäußert, mit der neuen Situation umgehen zu können. Viele Unternehmen haben bereits während Trumps erster Amtszeit und der COVID-19-Pandemie gelernt, sich an veränderte Handelsbedingungen anzupassen und ihre Lieferketten umzustrukturieren. CEOs von Automobilherstellern wie BMW und Honda betonten die Bedeutung ihrer Produktionsstätten in den USA als Schutz vor möglichen Zöllen.
Auch Stanley Black & Decker und Williams-Sonoma haben Strategien entwickelt, um mit neuen Zöllen umzugehen, darunter Preiserhöhungen und die Verlagerung der Produktion aus China in andere asiatische Länder oder nach Mexiko. Diese Anpassungen spiegeln die neue Geschäftsrealität wider und zeigen, dass Zölle zunehmend als Instrument im internationalen Wettbewerb akzeptiert werden.
Experten warnen jedoch vor den negativen Folgen von Breitbandzöllen. Der starke Dollar, der durch Trumps Wahlsieg ausgelöst wurde, könnte die US-Exporte weniger wettbewerbsfähig machen und zu wirtschaftlichen Turbulenzen in anderen Ländern führen, was wiederum die Nachfrage nach US-Produkten verringern würde. Trumps Ziel, mehr zu exportieren und weniger zu importieren, könnte durch einen starken Dollar konterkariert werden und ihn dazu veranlassen, seine protektionistische Politik zu verschärfen.
Neben Zöllen hat Trump auch die Neuverhandlung des US-Mexiko-Kanada-Abkommens (USMCA) angekündigt. Er kritisiert chinesische Investitionen in mexikanische Fabriken, die es ermöglichen, seine ursprünglichen Zölle zu umgehen. Auch die Einwanderung spielt eine Rolle in seiner Handelspolitik, da er Mexiko mit Strafzöllen droht, wenn das Land die Migration in die USA nicht unterbindet.
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