Die insolvente Kryptobörse FTX verklagt Binance und deren Gründer Changpeng Zhao auf mindestens 1,76 Milliarden Dollar Schadenersatz. FTX argumentiert, der Rückkauf von Binance-Anteilen im Jahr 2021 sei betrügerisch gewesen und Zhaos Tweets hätten zum Zusammenbruch von FTX beigetragen. Binance weist die Vorwürfe als haltlos zurück und kündigt eine energische Verteidigung an.
Der Konkursnachlass der Kryptobörse FTX hat Klage gegen Binance und dessen ehemaligen CEO Changpeng Zhao eingereicht und fordert mindestens 1,76 Milliarden Dollar zurück. Wie news.bitcoin.com berichtet, bezieht sich FTX in der am Sonntag bei einem Gericht in Delaware eingereichten Klage auf eine Transaktion aus dem Jahr 2021, bei der Binance, Zhao und andere ihre Beteiligung an FTX verkauften. Dabei ging es um einen 20%igen Anteil an der Plattform und einen 18,4%igen Anteil an der US-amerikanischen Einheit West Realm Shires. Die Klage bezeichnet den Deal als "konstruktiv betrügerische Übertragung".
FTX behauptet, der Rückkauf der Anteile sei von der FTX-Tochter Alameda Research durch eine Kombination aus den firmeneigenen und den Binance-eigenen Exchange-Token sowie dem Stablecoin BUSD von Binance finanziert worden. Zum Zeitpunkt des Rückkaufs sei Alameda insolvent gewesen und hätte die Transaktion nicht finanzieren können, so die Argumentation von FTX. Wie CNBC berichtet, weist Binance die Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als "haltlos". Man werde sich energisch verteidigen, so ein Sprecher von Binance.
Der Rechtsstreit markiert eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen zwei der größten Namen im Krypto-Bereich nach dem Zusammenbruch von FTX. FTX, einst ein 32-Milliarden-Dollar-Imperium, musste Insolvenz anmelden, nachdem es nicht mehr mit den Kundenabhebungen Schritt halten konnte, was einen Absturz der Kryptomärkte auslöste. Wie Daily News berichtet, wurde Sam Bankman-Fried, der Mitbegründer von FTX, im November letzten Jahres wegen sieben Betrugsdelikten im Zusammenhang mit der Insolvenz der Börse und dem Diebstahl von Kundengeldern schuldig gesprochen.
Neben der Rückforderung von Geldern wirft die Klage Zhao auch eine Reihe von "falschen, irreführenden und betrügerischen Tweets" vor, die eine "vorhersehbare Lawine von Abhebungen bei FTX" ausgelöst und schließlich zum Zusammenbruch der Börse geführt hätten. Die Klage zitiert einen Beitrag von Zhao auf X (ehemals Twitter) vom 6. November 2022, in dem er in Bezug auf den FTX-Token FTT sagte: "Die Liquidierung unserer FTT ist nur ein Risikomanagement nach dem Ausstieg, wir lernen von LUNA. Wir haben vorher Unterstützung gegeben, aber wir werden nach der Scheidung nicht so tun, als würden wir uns lieben." Quartz berichtet ebenfalls über diese Tweets und den Vorwurf der Marktmanipulation.
Ein weiterer zitierter Beitrag lautete: "Im Rahmen des Ausstiegs von Binance aus dem FTX-Eigenkapital im letzten Jahr erhielt Binance umgerechnet rund 2,1 Milliarden US-Dollar in bar (BUSD und FTT). Aufgrund der jüngsten Enthüllungen haben wir beschlossen, alle verbleibenden FTT in unseren Büchern zu liquidieren." Protos berichtet, dass Zhao im Jahr 2019 einen 20%igen Anteil an FTX für 80 Millionen Dollar erworben hatte und diese Anteile im Juli 2021 für 2,2 Milliarden Dollar zurückkaufte.
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