Ubisofts Kostensenkungsstrategien zeigen positive Entwicklungen nach Umstrukturierungen
Ubisofts Kostensenkungsprogramm, welches unter anderem Studio-Schließungen und Entlassungen umfasste, zeigt Erfolge und übertrifft die Erwartungen. Trotz rückläufiger Net Bookings im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Ubisoft positive Gesamtzahlen und plant, die angestrebten Einsparungen von 200 Millionen Euro zu übertreffen. Der Konzern fokussiert sich nun auf Open-World-Adventures und Games-as-a-Service, um seine Marktposition zu stärken.
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Ubisofts Kostensenkungsprogramm zeigt nach Entlassungen Erfolge
Ubisoft-CEO Yves Guillemot hat den Erfolg des laufenden Kostensenkungsprogramms nach den Entlassungen im Januar dieses Jahres bestätigt. Laut dem kürzlich veröffentlichten Finanzbericht für das dritte Quartal 2024 liegen die Maßnahmen zur Kostenreduktion "vor dem Zeitplan". Gaming News berichtet, Guillemot habe den Fortschritt als Ergebnis "disziplinierter Ausführung" bezeichnet und weitere Maßnahmen angekündigt, um das ursprüngliche Ziel im Geschäftsjahr 2026 "deutlich zu übertreffen".
Obwohl der Finanzbericht einen Rückgang der Net Bookings im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere im Back-Katalog-Bereich, ausweist, verzeichnet Ubisoft für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2024 insgesamt positive Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen erwartet, die angestrebte Reduzierung der Fixkostenbasis um 200 Millionen Euro bis zum Ende des Geschäftsjahres zu übertreffen. Dies sei unter anderem auf die Schließung von vier Produktionsstudios in Regionen mit hohen Kosten sowie gezielte Umstrukturierungen an drei weiteren Standorten zurückzuführen.
Wie PC Gamer berichtet, betrafen die jüngsten Umstrukturierungsmaßnahmen neben der Studioschließung in Leamington auch die Standorte Düsseldorf, Stockholm und Ubisoft Reflections. Insgesamt 185 Mitarbeiter waren von diesen Maßnahmen betroffen. Die Schließung von Ubisoft Leamington folgt auf eine Reihe von Schließungen und Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens. Das Studio, das zuvor unter dem Namen FreeStyleGames für Activision Titel wie DJ Hero und Guitar Hero Live entwickelte, wurde 2017 von Ubisoft übernommen und arbeitete zuletzt an Spielen wie Hyper Scape, Watch Dogs: Legion, Avatar: Frontiers of Pandora und Skull and Bones.
Bereits im Dezember 2024 hatte Ubisoft die Schließung seiner Studios in San Francisco und Osaka sowie eine Reduzierung der Aktivitäten im Studio in Sydney angekündigt, wodurch fast 300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Game World Observer berichtete im Mai 2024, dass Ubisoft seit September 2022 mehr als 1.700 Mitarbeiter entlassen hat.
Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, die Ubisoft Anfang Januar 2025 in einem strategischen Update vorstellte. Ziel sei es, das Unternehmen neu auszurichten, um " erstklassige Spielerlebnisse zu bieten, die operative Effizienz zu steigern und die Wertschöpfung zu maximieren", so PC Gamer. Notwendig wurden diese Schritte durch ein "absolut düsteres Jahr 2024", geprägt von Verzögerungen, Stornierungen und Spielen, die die Erwartungen nicht erfüllten. Insbesondere die Verkäufe von Star Wars Outlaws blieben hinter den Erwartungen zurück, während Assassin's Creed Shadows, das Spiel, auf das Ubisoft große Hoffnungen setzte, auf März 2025 verschoben wurde.
Wie Game File berichtet, hat Ubisoft im Januar 2025 führende Berater beauftragt, verschiedene strategische und kapitalistische Optionen zu prüfen, um den besten Wert für die Stakeholder zu erzielen. Dies könnte auf einen möglichen Verkauf oder eine Aufteilung des Unternehmens hindeuten. Bloomberg berichtete bereits im Oktober 2024 über mögliche Übernahmeoptionen durch Ubisoft und den Großinvestor Tencent.
Ubisoft konzentriert sich nun auf zwei strategische Säulen: die Rückgewinnung der Führungsposition im Bereich "Open-World-Adventures" und den Ausbau seiner Präsenz im Bereich "Games-as-a-Service (GaaS)". Das Unternehmen plant, seine bestehenden Live-Service-Spiele wie Rainbow Six Siege auszubauen und neue Titel wie XDefiant, Rainbow Six Mobile und The Division Resurgence auf den Markt zu bringen.
Quellen:
- https://gaming.news/news/2025-02-14/after-january-layoffs-ubisoft-ceo-says-that-the-studios-cost-reduction-program-is-doing-well/
- https://www.gamedeveloper.com/business/ubisoft-s-cost-cutting-ahead-of-schedule-after-studio-closures-plans-to-go-beyond-goal-in-fy26
- https://www.reddit.com/r/gaming/comments/1ibcdm0/ubisoft_announces_studio_closure_as_it_lays_off/
- https://www.gamefile.news/p/ubisoft-2025-possible-sale
- https://gamerant.com/ubisoft-layoffs-january-2025/
- https://www.linkedin.com/posts/shelegio_gamingindustry-ubisoft-layoffs-activity-7289945405704851458-_l4x
- https://gameworldobserver.com/2024/05/16/ubisoft-layoffs-record-bookings-live-service-strategy
- https://www.pcgamer.com/gaming-industry/ubisoft-closes-another-studio-announces-layoffs-at-3-more-as-part-of-ongoing-efforts-to-prioritize-projects-and-reduce-costs/