Unsicherheit um Backpacks Übernahme von FTX EU

Die Übernahme von FTX EU durch Backpack Exchange, eine von ehemaligen FTX- und Alameda Research-Mitarbeitern gegründete Krypto-Handelsplattform, ist von Ungewissheit geprägt. Mehrere Medien, darunter BeInCrypto und Cryptonews, berichteten über die angebliche Zustimmung des FTX-Konkursgerichts und der zypriotischen Wertpapier- und Börsenkommission (CySEC) zu der Übernahme. FTX selbst dementiert diese Berichte jedoch. Cointelegraph zufolge hat FTX keine Kenntnis von einer gerichtlichen Genehmigung der Übernahme. Backpack Exchange, gegründet von Armani Ferrante und Tristan Yver, wurde Anfang 2024 im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde mit 120 Millionen US-Dollar bewertet. Die Übernahme von FTX EU sollte Backpack den Zugang zur MiFID-II-Lizenz von FTX EU ermöglichen und damit den Weg für das Angebot von Krypto-Derivaten, insbesondere Perpetual Futures, in der EU ebnen. Dies wäre ein bedeutender Schritt, da derzeit kein reguliertes Unternehmen solche Derivate in der EU anbietet. Ferrante betonte die Wichtigkeit der Regulierung für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Krypto-Branche und sah in der Übernahme die Möglichkeit, dem europäischen Markt sichere und transparente Krypto-Handelsmöglichkeiten zu bieten. Die geplante Wiedereröffnung der Plattform im ersten Quartal 2025 sollte auch die Integration traditioneller Zahlungssysteme wie SEPA-Überweisungen und kostengünstige Banküberweisungen in wichtigen Währungen ermöglichen. Ein zentraler Aspekt der Übernahme war die geplante Auszahlung von FTX-Konkursforderungen an FTX-EU-Kunden, insbesondere von Euro-Guthaben. Ferrante hob die Bedeutung der Kundenzufriedenheit für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Branche hervor. Er erklärte, dass Krypto-Forderungen von FTX-EU-Kunden, die zum Zeitpunkt der Insolvenz ausstehende Krypto-Abhebungen hatten, weiterhin beim FTX-Konkursvermögen verbleiben und direkt dort geltend gemacht werden müssen. Euro-Guthaben hingegen sollten direkt über Backpack EU zurückgefordert werden können. Ferrante versicherte, dass betroffene Kunden detaillierte Anweisungen per E-Mail erhalten würden. Obwohl Backpack bis Februar bereit sein sollte, hänge der genaue Zeitpunkt der Rückzahlungen auch von anderen Beteiligten, wie Banken, ab. Die Übernahme von FTX EU durch Backpack wurde als wichtiger Schritt für die Expansion des Unternehmens angesehen, insbesondere nach dem Erwerb einer wichtigen Lizenz von der Dubai Virtual Assets Regulatory Authority (VARA). Die MiFID-II-Lizenz und der starke regulatorische Rahmen sollten ein sicheres Handelsumfeld schaffen und innovative Produkte wie Krypto-Derivate ermöglichen. Die Wiederbelebung von FTX EU unter der Führung von Backpack wurde als positives Signal für den Kryptowährungs-Sektor in Europa gewertet und sollte Europa als Zentrum für regulierte Krypto-Aktivitäten positionieren. Die aktuelle Situation wirft jedoch Fragen auf. FTXs Dementi bezüglich der gerichtlichen Genehmigung stellt die Gültigkeit der Übernahme in Frage. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Pläne von Backpack Exchange und die FTX-EU-Kunden hat. Quellen: - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/ftx-backpack-acquisition-not-aware-approved-by-court - BeInCrypto: https://www.binance.com/en/square/post/18623241630162 - Cryptonews: https://cryptorank.io/news/feed/4c162-backpack-exchange-acquires-ftx-eu-after-approval-by-bankruptcy-court-and-cyprus-sec - OneSafe: https://www.onesafe.io/blog/backpack-eu-crypto-expansion - The Crypto Basic: https://thecryptobasic.com/2025/01/07/backpack-exchange-takes-over-ftx-eu-for-q1-relaunch-vows-swift-customer-refund/ - X (ehemals Twitter): https://x.com/jacqmelinek/status/1876613872880078952?mx=2