Großbritannien prüft eine Urheberrechtslockerung für das KI-Training, die es Unternehmen erlauben würde, urheberrechtlich geschütztes Material ohne explizite Zustimmung der Rechteinhaber zu verwenden (Opt-out). Die öffentliche Konsultation bis Februar 2025 soll die Meinungen verschiedener Akteure einholen und einen Ausgleich zwischen Innovationsförderung im KI-Bereich und dem Schutz der Urheberrechte schaffen. Kritiker befürchten jedoch eine Benachteiligung von Künstlern und eine Begünstigung großer Technologieunternehmen.
Die britische Regierung hat eine öffentliche Konsultationsphase gestartet, um die Möglichkeit einer Urheberrechtsausnahme für das Training von Künstlicher Intelligenz (KI) zu prüfen. Wie Cointelegraph berichtet, würde der Vorschlag KI-Unternehmen erlauben, urheberrechtlich geschütztes Material zum Trainieren ihrer Algorithmen zu verwenden, sofern die Urheber und Rechteinhaber nicht explizit widersprechen (Opt-out-Prinzip).
Diese Konsultation ist Teil einer größeren Initiative zur Untersuchung der Auswirkungen neuer Technologien auf das Urheberrechtssystem. Sie wird von mehreren Regierungsbehörden gemeinsam durchgeführt, darunter das Intellectual Property Office, das Department for Science, Innovation and Technology und das Department for Culture, Media and Sport. Die Konsultation läuft laut nibusinessinfo.co.uk bis zum 25. Februar 2025 und soll die Meinungen von Urhebern, Rechteinhabern und KI-Entwicklern einholen, um einen ausgewogenen und effektiven Urheberrechtsrahmen zu schaffen.
Der Vorschlag zielt darauf ab, sowohl die Kreativindustrie als auch den KI-Sektor zu fördern. Die Regierung argumentiert, die derzeitige Rechtsunsicherheit hemme Investitionen in und die Einführung von KI-Technologie. Gleichzeitig sollen die Rechte der Urheber gewahrt bleiben und ihre angemessene Vergütung sichergestellt werden. Der Guardian berichtet jedoch von Kritik aus der Kreativbranche, die Bedenken hinsichtlich des Künstlerschutzes äußert. Befürchtet wird, dass ein Opt-out-System die Urheberrechte untergraben und in erster Linie Technologieunternehmen begünstigen könnte.
Die Regierung betont die Notwendigkeit größerer Transparenz seitens der KI-Entwickler hinsichtlich des verwendeten Materials, dessen Herkunft und der generierten Inhalte. Gesetzliche Regelungen in diesem Bereich werden in Erwägung gezogen. Gemäß der Regierungswebsite (gov.uk) soll die Konsultation dazu beitragen, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen beider Sektoren zu finden. Die angestrebten Ziele sind die Wahrung der Kontrolle und Vergütung der Rechteinhaber, die Förderung der Entwicklung führender KI-Modelle in Großbritannien durch Zugang zu hochwertigen Daten sowie die Stärkung des Vertrauens und der Transparenz zwischen den Sektoren.
Die vorgeschlagene Urheberrechtsausnahme würde für kommerzielle Zwecke gelten, Rechteinhabern jedoch die Möglichkeit geben, ihre Rechte zu reservieren und die Nutzung ihrer Werke zu kontrollieren. Wie in der Pressemitteilung der Regierung (gov.uk) betont, soll dies Urhebern mehr Sicherheit und Kontrolle über die Verwendung ihrer Werke geben und sie bei Lizenzverhandlungen unterstützen. Gleichzeitig sollen KI-Entwickler mehr Rechtssicherheit bei der Verwendung von Material erhalten.
Die Debatte um die Urheberrechtsausnahme für KI-Training verdeutlicht die komplexen Herausforderungen bei der Regulierung neuer Technologien. Es gilt, die Balance zwischen Innovationsförderung und Schutz der Urheberrechte zu finden. Die Konsultation der britischen Regierung ist ein wichtiger Schritt in diesem Prozess und wird die zukünftige Gestaltung des Urheberrechts im digitalen Zeitalter maßgeblich beeinflussen.
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