Caroline Ellison, die ehemalige CEO von Alameda Research, wurde wegen ihrer Rolle im FTX-Betrugsfall zu zwei Jahren Haft und drei Jahren Bewährung verurteilt. Trotz der Schwere der Taten würdigte der Richter ihre umfassende Kooperation im Prozess gegen Sam Bankman-Fried und verhängte eine mildere Strafe als die von der Staatsanwaltschaft geforderte. Ellison muss mindestens 75% ihrer Haftstrafe verbüßen und wurde zusätzlich zu einer Einziehung von etwa 11 Milliarden Dollar verurteilt.
Die ehemalige CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, muss eine zweijährige Haftstrafe antreten. Wie verschiedene Medien, darunter Cointelegraph, berichten, wurde das Urteil am Dienstag von einem Bundesrichter in Manhattan verkündet. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde Ellison zu einer dreijährigen Bewährungszeit und der Einziehung von etwa 11 Milliarden Dollar verurteilt.
Richter Lewis A. Kaplan zeigte sich trotz der Schwere der Vergehen verständnisvoll gegenüber der 29-jährigen Ellison. Er würdigte ihre umfassende Kooperation mit den Behörden im Prozess gegen Sam Bankman-Fried, den Gründer und ehemaligen CEO von FTX und Ex-Partner von Ellison. Wie Coindesk berichtet, bezeichnete Kaplan Ellison als eine der bemerkenswertesten Zeuginnen der Kooperation, die er in seiner 30-jährigen Laufbahn erlebt habe. Er räumte ein, dass Ellison in ihrer Beziehung zu Bankman-Fried „verwundbar“ und „ausgenutzt“ worden sei und „aufrichtige Reue“ zeige.
Trotz Ellisons Kooperation betonte Kaplan, wie unter anderem Business Insider berichtet, die enorme Tragweite des Betrugsfalls. FTX sei einer der größten Finanzbetrüge in der Geschichte der USA. In einem Fall dieser Größenordnung könne Kooperation nicht als Freifahrtschein dienen. Da es sich um ein Bundesverbrechen handelt, muss Ellison mindestens 75% ihrer Strafe verbüßen, bevor sie auf Bewährung freikommen kann. Laut Wired wird sie ihre Strafe in einer Haftanstalt mit minimaler Sicherheitsstufe in der Nähe von Boston, dem Wohnort ihrer Familie, verbüßen.
Ellisons Aussage im Prozess gegen Bankman-Fried war, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, entscheidend für dessen Verurteilung. Sie sagte aus, dass Bankman-Fried versucht habe, ausländische Beamte zu bestechen und Kreditgebern absichtlich irreführende Finanzdaten zur Verfügung gestellt habe. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete Ellisons Aussage als „Eckpfeiler“ im Prozess gegen Bankman-Fried, der in allen sieben Anklagepunkten wegen Betrug und Verschwörung schuldig gesprochen und zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Wie Yahoo Finance berichtet, legte Bankman-Fried gegen das Urteil Berufung ein.
Im Gegensatz zu Bankman-Fried zeigte Ellison, wie beispielsweise Crypto Briefing hervorhebt, proaktive Kooperation mit dem Justizministerium. Während Bankman-Fried keine Reue zeigte, tat Ellison dies. Das Strafmaß für Bankman-Fried solle ihn und andere von weiteren Verbrechen abschrecken, während Ellisons Strafe ihre Kooperation widerspiegeln sollte, so die Staatsanwaltschaft.
Ellisons Anwälte argumentierten, wie The Guardian berichtet, dass ihre Mandantin „außergewöhnliche Kooperation“ geleistet habe und kein Rückfallrisiko bestehe. Sowohl ihre Anwälte als auch die Bewährungsbehörde empfahlen eine Strafe, die der bereits abgesessenen Zeit entspricht, plus drei Jahre Bewährung. Ellison selbst entschuldigte sich vor Gericht bei den ehemaligen Kunden von FTX und Alameda, ihren ehemaligen Kollegen, Freunden und Familie. Sie gab zu, dass es ihr schwerfalle, das Ausmaß des Schadens zu begreifen, den sie verursacht habe.
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