Die US-Justizbehörden klagen die Betreiber der Krypto-Mixer Blender.io und Sinbad.io wegen Geldwäsche im Auftrag der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus an. Sinbad.io, der Nachfolger von Blender.io, wurde genutzt, um Gelder aus diversen Krypto-Diebstählen zu waschen und diente auch anderen Kriminellen zur Verschleierung illegaler Aktivitäten. Die US-Behörden intensivieren damit ihre Bemühungen, die von Cyberkriminellen genutzte Finanzinfrastruktur zu zerschlagen.
Die US-Justizbehörden haben Anklage gegen die Betreiber der Kryptowährungsmixer Blender.io und Sinbad.io erhoben. Der Vorwurf lautet auf Geldwäsche im Auftrag der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus. Wie Cointelegraph berichtet, wurde Sinbad.io als Nachfolger von Blender.io identifiziert, nachdem letzterer im Mai 2022 sanktioniert worden war. Beide Plattformen sollen von der Lazarus-Gruppe genutzt worden sein, um Gelder aus verschiedenen Kryptowährungsdiebstählen zu waschen, darunter die Hacks von Axie Infinity und der Horizon Bridge. Das US-Finanzministerium erklärte in einer Pressemitteilung, Sinbad.io habe Millionen von Dollar an virtueller Währung aus den Raubzügen der Lazarus-Gruppe abgewickelt. Sinbad.io wurde darüber hinaus von anderen Cyberkriminellen verwendet, um Transaktionen im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten wie der Umgehung von Sanktionen, Drogenhandel und dem Kauf von Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern zu verschleiern.
Im November 2023 sanktionierte das US-Finanzministerium Sinbad.io und beschlagnahmte die Website in Zusammenarbeit mit Behörden aus Finnland und den Niederlanden. TuxCare erläutert in einem Blogbeitrag, dass Sinbad.io im September 2022 von einer Person mit dem Alias "Mehdi" gegründet wurde. Obwohl Sinbad.io als Initiative zum Schutz der Privatsphäre beworben wurde, diente es laut dem Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic hauptsächlich der Geldwäsche. Über ein Drittel der an Sinbad.io gesendeten Gelder stammten aus Kryptowährungs-Hacks.
Die Sanktionen gegen Sinbad.io stehen im Einklang mit früheren Maßnahmen europäischer und US-amerikanischer Behörden gegen Krypto-Mixer, die Hacking-Gruppen "materielle Unterstützung" leisten. Wie das Infosecurity Magazine berichtet, wurde im November 2024 ein russisch-schwedischer Doppelbürger zu zwölf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, weil er über ein Jahrzehnt lang Cyberkriminellen bei der Geldwäsche geholfen hatte. Er betrieb den Krypto-Mixer Bitcoin Fog, der zwischen 2011 und 2021 Bitcoin im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar verarbeitete.
Die Maßnahmen gegen Blender.io und Sinbad.io unterstreichen die Bemühungen der Behörden, die Finanzinfrastruktur zu zerstören, die Hacking-Gruppen und andere illegale Unternehmen unterstützt. Chainalysis führt in einem Blogbeitrag aus, dass die Sanktionierung von Sinbad.io einen weiteren Schlag gegen die Geldwäsche mit Kryptowährungen darstellt. Die Plattform wurde von der Lazarus-Gruppe genutzt, um Gelder aus den Hacks von Axie Infinity, Harmony Horizon Bridge und Atomic Wallet zu waschen.
Shufti Pro berichtet, dass Sinbad.io auch für andere illegale Aktivitäten wie Drogenhandel und den Kauf von Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern verwendet wurde. Die US-Behörden betonen, dass sie weiterhin gegen illegale Akteure im digitalen Asset-Ökosystem vorgehen werden, während sie gleichzeitig verantwortungsvolle Innovationen fördern.
Die zunehmende Bedeutung von Krypto-Mixern für die Sanktionskonformität wird von Elliptic hervorgehoben. Das Unternehmen erläutert in einem Blogbeitrag, dass Compliance-Teams die Sanktionsrisiken im Zusammenhang mit Mixern und datenschutzfördernden Protokollen verstehen und Maßnahmen ergreifen müssen, um diese Risiken im Rahmen ihrer Compliance-Frameworks angemessen zu adressieren.
The Register berichtet über den Fall von Larry Dean Harmon, dem Betreiber der Darknet-Suchmaschine Grams und des damit verbundenen Kryptowährungs-Mischdienstes Helix. Harmon wurde im November 2024 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich der Geldwäsche schuldig bekannt hatte. Er hatte über Helix Bitcoin im Wert von rund 311 Millionen US-Dollar gewaschen.
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