Vermögenspreisinflation beschreibt den Anstieg der Preise von Vermögenswerten wie Immobilien und Aktien, im Gegensatz zur Verbraucherpreisinflation, die Güter des täglichen Bedarfs betrifft. Angetrieben durch niedrige Zinsen und expansive Geldpolitik, profitiert sie vor allem vermögende Haushalte und birgt Risiken wie Blasenbildung und soziale Ungleichheit. Derzeit erlebt Deutschland eine Rückkehr der Vermögenspreisinflation, insbesondere im Immobilienmarkt.
Vermögenspreisinflation bezeichnet den Preisanstieg von Vermögenswerten wie Immobilien, Aktien, Anleihen und Rohstoffen. Anders als die Verbraucherpreisinflation, die die Preise für alltägliche Güter und Dienstleistungen misst, betrifft die Vermögenspreisinflation hauptsächlich Investoren, institutionelle Anleger und Haushalte mit beträchtlichem Vermögen. Wie finanzkun.de erklärt, wird sie oft durch expansive Geldpolitik, niedrige Zinsen und eine starke Nachfrage nach renditestarken Anlagemöglichkeiten verursacht.
Der Vermögenspreisindex von Flossbach von Storch, der die Entwicklung von Vermögenspreisen systematisch untersucht, signalisiert eine Rückkehr der Vermögenspreisinflation nach Deutschland. Nach einer Phase sinkender Zinsen und rückläufiger Verbraucherpreisinflation lässt sich eine erneute Wertsteigerung von Vermögenswerten beobachten. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, unter anderem die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), welche die Kreditkosten senkt und Investitionen in Vermögenswerte attraktiver gestaltet (finanzkun.de). Auch die wirtschaftliche Erholung und die Suche nach sicheren Anlagemöglichkeiten in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten fördern die steigende Nachfrage nach Vermögenswerten.
Besonders stark von der Vermögenspreisinflation betroffen sind Immobilien, Aktien und Sachwerte. Die Immobilienpreise, vor allem in Ballungsräumen, steigen wieder, während das Angebot aufgrund von Materialengpässen und gestiegenen Baukosten begrenzt ist (finanzkun.de). Auch die Aktienmärkte erleben einen Aufschwung, da Anleger auf wachstumsstarke Unternehmen setzen, die von der wirtschaftlichen Erholung profitieren. Parallel dazu steigt die Nachfrage nach Sachwerten wie Gold, Kunst oder Oldtimern, die als inflationsgeschützte und wertstabile Anlagen gelten.
Die Vermögenspreisinflation bietet Chancen für den Vermögensaufbau und kann die wirtschaftliche Dynamik beleben. Gleichzeitig birgt sie aber auch Risiken. Wie inflation-deflation.de hervorhebt, kann sie die soziale Ungleichheit verstärken, da Haushalte ohne nennenswertes Vermögen nicht von der Entwicklung profitieren. Zudem besteht die Gefahr von Blasenbildung an den Märkten, wenn die Nachfrage nach bestimmten Vermögenswerten das Angebot deutlich übersteigt und die Preise über ihren eigentlichen Wert steigen. Ein weiterer Risikofaktor ist eine mögliche Zinswende. Sollten die Zinsen unerwartet ansteigen, könnte dies zu abrupten Preisrückgängen bei Vermögenswerten führen.
Prof. Dr. Thomas Mayer erläutert im AnlegerPlus Magazin, dass die Finanzkrise 2007/08 durch Ausfälle von minderwertigen Krediten ausgelöst wurde. Die darauffolgende expansive Geldpolitik der Zentralbanken führte zu einer Überschwemmung des Marktes mit Liquidität und niedrigen Zinsen, was die Vermögenspreisinflation anheizte. Mit der Coronapandemie und den staatlichen Hilfsmaßnahmen floss das neu geschaffene Geld direkt in die Wirtschaft und führte zu einem Anstieg der Konsumentenpreise.
Die langfristigen Aussichten der Vermögenspreisinflation hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Zinspolitik der Zentralbanken, das Wirtschaftswachstum und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, insbesondere auf dem Immobilienmarkt. Eine sorgfältige Marktbeobachtung und eine nachhaltige Anlagestrategie sind daher unerlässlich, um die Chancen der Vermögenspreisinflation zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Cryptonews.com berichtet, dass die Vermögenspreisinflation in Deutschland Teil eines globalen Trends ist, der durch die lockere Geldpolitik und die hohe Liquidität an den Märkten begünstigt wird.
Quellen: - https://cryptonews.com/de/news/was-ist-die-vermogenspreisinflation-und-welche-hinweise-liefert-sie/ - https://finanzkun.de/artikel/was-ist-vermoegenspreisinflation/ - https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6genspreisinflation - https://anlegerplus.de/inflation-zentralbank-zinsen-staatsanleihen/ - https://www.inflation-deflation.de/vermoegenspreisinflation.html - https://www.dbresearch.de/PROD/RPS_DE-PROD/Globale_Liquidit%C3%A4tsschwemme_und_Verm%C3%B6genspreisinfl/RPS_DE_DOC_VIEW.calias?rwnode=PROD0000000000454700&ProdCollection=PROD0000000000471538 - https://coinfinity.co/blog/7-phaenomene-der-inflation