Zero-Knowledge-Proofs (ZK-Proofs) werden als potenziell kostengünstigere Alternative zu herkömmlichen ID-Systemen diskutiert, da sie physische Dokumente und zentrale Datenbanken überflüssig machen könnten. Obwohl die Technologie vielversprechend ist, gibt es Bedenken hinsichtlich der Komplexität der Implementierung und der damit verbundenen technischen Herausforderungen, wie beispielsweise von Ingo Rübe vom KILT Protocol hervorgehoben.
Zero-Knowledge-Proofs (ZK-Proofs) gewinnen zunehmend an Bedeutung im Bereich der digitalen Identitätsprüfung. Sie ermöglichen die Verifikation von Informationen, ohne dabei sensible Daten preiszugeben. Ein Gründer des Unternehmens Cysic argumentiert, dass ZK-Proofs im Vergleich zu etablierten ID-Systemen kostengünstiger sind (Cointelegraph).
Herkömmliche Identifikationssysteme, beispielsweise auf Basis von Ausweiskarten oder Datenbankabgleichen, sind oft mit hohen Kosten verbunden. Diese umfassen die Erstellung und Verwaltung physischer Dokumente, den Aufbau und die Wartung von Datenbanken sowie die Kosten für Personal und Sicherheitsmaßnahmen. ZK-Proofs hingegen könnten diese Kosten reduzieren, da sie die Notwendigkeit physischer Dokumente und zentralisierter Datenbanken minimieren.
Die Technologie hinter ZK-Proofs basiert auf komplexen kryptographischen Verfahren. Vereinfacht dargestellt, kann ein Nutzer mit einem ZK-Proof beweisen, dass er im Besitz bestimmter Informationen ist, ohne diese Informationen offenlegen zu müssen. Beispielsweise könnte jemand sein Alter nachweisen, ohne sein Geburtsdatum preiszugeben.
Die Argumentation des Cysic-Gründers bezüglich der Kosteneffizienz von ZK-Proofs stützt sich auf die potenziellen Einsparungen bei der Infrastruktur und Verwaltung. Durch den Wegfall physischer Dokumente und zentraler Datenbanken könnten erhebliche Kosten reduziert werden. Zudem könnten ZK-Proofs die Sicherheit und den Datenschutz verbessern, da sensible Daten nicht mehr zentral gespeichert werden müssen.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die die Komplexität von ZK-Proofs hervorheben. Ingo Rübe, CEO von KILT Protocol, äußerte in einem Interview Bedenken hinsichtlich der technischen Herausforderungen bei der Implementierung von ZK-Proofs in dezentralen Identitätslösungen (Bitget). Er argumentiert, dass einfachere Methoden, wie beispielsweise Merkle Trees, effizienter und leichter verständlich seien. Zudem warnte er vor den Risiken, die mit der Verwendung von Open-Source-Software in ZK-Lösungen verbunden sein können.
Trotz dieser Bedenken gibt es bereits konkrete Anwendungsfälle für ZK-basierte ID-Systeme. So hat Buenos Aires im Oktober 2024 die Einführung einer dezentralen Identifizierung für Einwohner mithilfe von ZKsync Era angekündigt (Bitget). Auch das Unternehmen World (ehemals Worldcoin) setzt auf biometrische Daten und ZK-Proofs für seine ID-Lösung (Bitget).
Die Frage, ob ZK-Proofs tatsächlich kostengünstiger als herkömmliche ID-Systeme sind, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beantworten. Die Technologie ist noch relativ jung und die Implementierungskosten können je nach Anwendungsfall variieren. Langfristig könnten ZK-Proofs jedoch das Potenzial haben, die Kosten für Identitätsmanagement deutlich zu senken und gleichzeitig die Sicherheit und den Datenschutz zu verbessern.
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