Mit dem Rücktritt des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler im Januar 2025 spekuliert die Kryptobranche über ein milderes regulatorisches Klima unter der neuen Administration. Pantera Capital erwartet sogar, dass laufende Klagen gegen Krypto-Unternehmen "im Sande verlaufen" könnten, da der als kryptofreundlich geltende Trump einen Nachfolger nominieren wird. Genslers aggressive Regulierungsstrategie stieß auf Kritik und führte zu Spannungen mit der Branche.
Der Rücktritt von Gary Gensler als Vorsitzender der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC am 20. Januar 2025 hat in der Kryptobranche Spekulationen über die Zukunft der laufenden SEC-Klagen gegen Krypto-Unternehmen ausgelöst. Wie Cointelegraph berichtet, erwartet Pantera Capital, dass diese Klagen nach Genslers Abgang "im Sande verlaufen" könnten. Gensler, der 2021 von Präsident Biden ernannt wurde, verfolgte eine aggressive Regulierungsstrategie gegenüber der Kryptoindustrie, die ihm Kritik von Seiten der Branche und republikanischer Politiker einbrachte. Diese sahen in seinem Vorgehen eine Überregulierung.
Wie CNBC berichtet, hatte der gewählte Präsident Trump bereits im Wahlkampf angekündigt, Gensler zu entlassen. Der Zeitpunkt des Rücktritts fällt mit Trumps Amtsantritt zusammen. Trump gilt als Krypto-freundlich und hat versprochen, die USA zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen. Diese Haltung hat zu Spekulationen über eine mögliche Lockerung der Regulierung unter der neuen Administration geführt. Bitcoin verzeichnete nach Trumps Wahlsieg und der Ankündigung von Genslers Rücktritt deutliche Kursgewinne, wie unter anderem The Globe and Mail berichtet. Der Bitcoin-Kurs erreichte neue Höchststände und näherte sich der Marke von 100.000 US-Dollar.
Genslers Amtszeit war geprägt von zahlreichen Klagen und Anklagen gegen Krypto-Unternehmen, darunter Binance, Coinbase und Robinhoods Krypto-Geschäftseinheit. Er warf der Branche vor, von "Betrug, Abzocke und Missbrauch" geprägt zu sein. Wie FXStreet berichtet, genehmigte die SEC unter Genslers Führung jedoch auch die Notierung mehrerer Spot-Bitcoin- und Spot-Ethereum-ETFs, was zwischen Januar und März zu einer Erholung der Branche beitrug. Gleichzeitig betonte Gensler immer wieder die spekulativen und volatilen Eigenschaften von Bitcoin und dessen Missbrauchspotenzial für illegale Aktivitäten.
Die Suche nach Genslers Nachfolger läuft bereits. Es wird erwartet, dass Trump einen Kandidaten nominieren wird, der der Wall Street und der Kryptoindustrie gegenüber freundlicher eingestellt ist. Wie CoinGeek berichtet, werden unter anderem Caroline Pham und Summer Mersinger, beide aktuelle CFTC-Kommissarinnen mit einer Geschichte der Krypto-Befürwortung, als mögliche Nachfolgerinnen gehandelt. Auch Jay Clayton, Genslers Vorgänger als SEC-Vorsitzender, wird mit einer Position in der neuen Administration in Verbindung gebracht. Er wurde von Trump als neuer US-Staatsanwalt für den Southern District of New York nominiert, wie CoinGeek berichtet.
Die Ungewissheit über die zukünftige Regulierung der Kryptoindustrie in den USA bleibt bestehen. Während einige Experten eine Lockerung der Regulierung unter Trump erwarten, warnen andere vor den Risiken einer unzureichenden Regulierung. Die Entwicklungen in den kommenden Monaten werden entscheidend für die Zukunft der Kryptobranche in den USA sein.
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