Das DeFi-Protokoll Aave prüft die Integration von Chainlinks Smart Value Recapture (SVR), um bis zu 40% der Maximal Extractable Value (MEV)-Gebühren an seine Nutzer zurückzugeben. Durch die Rückführung dieser Gebühren, die oft bei Liquidationen anfallen, soll die Nutzererfahrung verbessert und die finanzielle Stabilität des Protokolls gestärkt werden.
Das dezentrale Finanzprotokoll (DeFi) Aave untersucht die Möglichkeit, Chainlink zu integrieren, um sogenannte Maximal Extractable Value (MEV)-Gebühren an seine Nutzer zurückzuleiten. Ziel ist es, mithilfe des neuen Oracle-Dienstes von Chainlink schätzungsweise 40% der MEV-Profite zu sichern, wie Cointelegraph berichtet.
MEV entstehen, wenn Blockproduzenten Transaktionen innerhalb eines Blocks manipulieren, indem sie diese neu anordnen, hinzufügen oder entfernen. Im DeFi-Bereich geschieht dies häufig im Zusammenhang mit Liquidationen. Hier versuchen sogenannte "Searcher" durch strategisches Timing und geschickte Anordnung von Transaktionen, Gewinne aus der Liquidation von Positionen zu erzielen. Diese Gewinne fließen bisher meist an Searcher, Builder und Validatoren, nicht jedoch an die DeFi-Protokolle selbst oder deren Nutzer.
Chainlink hat eine Lösung namens Smart Value Recapture (SVR) entwickelt, die es DeFi-Anwendungen ermöglicht, nicht-toxische MEV, die durch die Nutzung von Chainlink-Preisfeeds entstehen, zurückzuerlangen. Die erste Version von Chainlink SVR entstand in Zusammenarbeit mit BGD Labs, Flashbots und weiteren Beteiligten der Aave DAO und konzentriert sich zunächst darauf, DeFi-Lending-Protokollen die Rückgewinnung von MEV aus Liquidationen zu ermöglichen. Laut Chainlink Blog kann mit einer Rückgewinnungsrate von etwa 40% gerechnet werden.
Die Aave-Community befindet sich derzeit im Governance-Prozess zur Integration von Chainlink SVR. Der durch SVR zurückgewonnene Wert stellt nicht nur eine neue Einnahmequelle für DeFi-Protokolle dar, sondern kann auch zur langfristigen finanziellen Stabilität von Chainlink-Oracles beitragen. Dies soll letztlich gewährleisten, dass DeFi-Protokolle weiterhin Zugang zu sicheren und zuverlässigen Oracles haben.
Obwohl einige alternative Lösungen höhere Effizienzraten bei der Rückgewinnung von Liquidations-MEV versprechen, gibt es laut Chainlink Blog keine belastbaren Daten aus der Praxis, die dies bestätigen. Die geschätzten 40% seien eine konservative, aber realistische Schätzung. Die tatsächliche Leistung müsse sich erst in der Praxis zeigen.
Die Integration von Chainlink SVR ist Teil einer größeren Bewegung im DeFi-Bereich, die darauf abzielt, MEV-Gebühren gerechter zu verteilen und die Nutzererfahrung zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Integration auf Aave und den gesamten DeFi-Markt haben wird.