Drei russische Staatsbürger wurden in Georgia wegen des Betriebs der Krypto-Mixer Blender.io und Sinbad.io angeklagt, welche zur Geldwäsche, unter anderem von Erlösen aus Ransomware-Angriffen, genutzt wurden. Die Angeklagten sollen die Plattformen trotz fehlender Lizenzen betrieben und Verschleierungstaktiken wie "No Logs Policies" angeboten haben, um die Rückverfolgung der Transaktionen zu verhindern. Zwei der Angeklagten sind bereits verhaftet, während der dritte noch flüchtig ist.
Eine Grand Jury in Georgia hat drei russische Staatsbürger wegen des Betriebs der Krypto-Mixing-Dienste Blender.io und Sinbad.io angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, die Plattformen zur Geldwäsche genutzt zu haben, wie unter anderem cryptonews.net berichtet. Die Anklagepunkte beinhalten Verschwörung zur Geldwäsche und den Betrieb nicht lizenzierter Geldtransfer-Unternehmen.
Krypto-Mixer ermöglichen es Nutzern, die Herkunft ihrer Krypto-Transaktionen zu verschleiern. Laut Anklageschrift unterstützten die Angeklagten Kriminelle dabei, illegal erlangte Gelder, darunter Erlöse aus Ransomware-Angriffen und Überweisungsbetrug, zu waschen. beincrypto.com zufolge bewarb Blender.io seine Dienste in Foren mit dem Versprechen einer "No Logs Policy" und der Löschung aller Transaktionsdaten. Durch den Verzicht auf Registrierung und persönliche Informationen sollte die Identität der Nutzer angeblich nicht zurückverfolgbar sein.
Bei den Angeklagten handelt es sich um Roman Vitalyevich Ostapenko, Alexander Evgenievich Oleynik und Anton Vyachlavovich Tarasov. Ostapenko und Oleynik wurden bereits im Dezember 2024 verhaftet, während Tarasov weiterhin flüchtig ist, wie cryptoslate.com berichtet. Markets.businessinsider.com berichtet zudem, dass die Behörden die hinter den Diensten stehende Computerausrüstung bereits beschlagnahmt und demontiert hatten.
Blender.io war von 2018 bis zu seiner Abschaltung durch die Behörden im Jahr 2022 aktiv. Kurz darauf startete Sinbad.io als ähnlicher Bitcoin-Mixing-Dienst. Auch dieser bot anonymisierte Transaktionen an, bis er am 27. November 2023 von den Strafverfolgungsbehörden vom Netz genommen wurde, so beincrypto.com. Sowohl Blender.io als auch Sinbad.io wurden vom US-Finanzministerium wegen der Unterstützung nordkoreanischer Hacker bei der Geldwäsche sanktioniert, berichtet markets.businessinsider.com.
Das US-Justizministerium arbeitete mit niederländischen Staatsanwälten zusammen, um die Angeklagten zu ermitteln und anzuklagen. Allen drei Personen steht nun ein Gerichtsverfahren bevor. Sean Burke, Special Agent des FBI Atlanta, wird von beincrypto.com mit den Worten zitiert: „Im November 2023 sanktionierte das OFAC Sinbad.io und führte öffentlich dessen Nutzung durch eine staatlich geförderte Hackergruppe der DVRK und Cyberkriminelle zur Verschleierung von Transaktionen im Zusammenhang mit anderen Straftaten an. Wir haben uns jedoch nicht mit diesem ersten Erfolg zufrieden gegeben. Wir haben uns weiterhin darauf konzentriert, die für die Entwicklung Verantwortlichen zu identifizieren und ihre Rechenschaftspflicht sicherzustellen.“
Krypto-Mixing-Dienste stehen zunehmend in der Kritik, da sie die Geldwäsche erleichtern. Regierungen weltweit haben diese Plattformen ins Visier genommen, um illegale Finanzaktivitäten einzudämmen. Im Jahr 2023 legte das US-Finanzministerium Vorschläge für strengere Aufzeichnungs- und Meldepflichten für Mixer vor. Südkoreanische Behörden kündigten 2024 Pläne an, gegen diese Dienste vorzugehen, insbesondere aufgrund ihrer Nutzung durch nordkoreanische Hacker, wie beincrypto.com berichtet. Das US-Finanzministerium hatte zuvor Tornado Cash, einen der größten Krypto-Mixer, sanktioniert. Ein Bundesberufungsgericht hob diese Sanktionen jedoch Ende 2024 auf.
Der Fall gegen Blender.io und Sinbad.io verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen für die Regulierungsbehörden, den Datenschutz im Finanzwesen mit der Bekämpfung illegaler Aktivitäten in der Kryptowährungsindustrie in Einklang zu bringen.
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