Der jährliche prozentuale Ertrag (APY) ist eine wichtige Kennzahl im Kryptobereich, die die jährliche Rendite einer Investition inklusive Zinseszins angibt und somit das Wachstum durch Wiederanlage berücksichtigt. Er hilft Investoren, verschiedene Anlagemöglichkeiten zu vergleichen, birgt aber aufgrund der Kryptomarkt-Volatilität auch Risiken.
Dezentrale Finanzen (DeFi) konfrontieren Anleger mit einer Vielzahl neuer Begriffe. Der jährliche prozentuale Ertrag (APY) ist einer davon und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Krypto-Investitionen. Er beziffert die jährliche Rendite unter Berücksichtigung des Zinseszinses. Ähnlich wie bei traditionellen Sparkonten ermöglicht APY im Kryptobereich passives Einkommen durch das "Arbeiten" der Kryptowährungen. Dieser Artikel erklärt die Funktionsweise von APY und die Einflussfaktoren.
Um APY zu verstehen, ist der Unterschied zwischen einfachem Zins und Zinseszins entscheidend. Einfache Zinsen werden nur auf das ursprüngliche Kapital berechnet. Zinseszinsen hingegen werden regelmäßig dem Kapital hinzugefügt, sodass die Zinsen der nächsten Periode auf den neuen, höheren Betrag berechnet werden. Dieser Effekt führt zu einem exponentiellen Wachstum der Anlage im Laufe der Zeit.
Beispiel: Sie investieren 100 € zu einem jährlichen Zinssatz von 10 %. Bei einfachem Zins erhalten Sie nach einem Jahr 10 € Zinsen und haben insgesamt 110 €. Bei halbjährlicher Verzinsung mit Zinseszins erhalten Sie nach 6 Monaten 5 € Zinsen (5 % von 100 €). Nach weiteren 6 Monaten erhalten Sie 5,25 € Zinsen (5 % von 105 €). Insgesamt besitzen Sie nach einem Jahr 110,25 €.
APY funktioniert im Kryptobereich ähnlich wie im traditionellen Finanzwesen. Er gibt die effektive jährliche Rendite inklusive Zinseszins an. Im Gegensatz zum einfachen Zinssatz, der nur die Zinsen auf die ursprüngliche Einlage darstellt, berücksichtigt der APY das Wachstum durch die regelmäßige Wiederanlage der Zinsen. Je häufiger die Wiederanlage erfolgt (z. B. täglich, wöchentlich, monatlich), desto höher ist der APY.
Wie Howlader & Co. erläutert, ist der APY ein wichtiges Werkzeug für Krypto-Investoren, um die potenziellen Renditen verschiedener Anlagemöglichkeiten zu vergleichen. Gerade im volatilen Kryptomarkt, wo die Renditen traditioneller Finanzprodukte oft niedrig sind, kann der APY ein entscheidender Faktor für Investitionsentscheidungen sein.
Der APY wird nach folgender Formel berechnet:
APY = (1 + APR/n)^n − 1
Wobei:
APR = Jährlicher Prozentsatz (Annual Percentage Rate)
n = Anzahl der Zinsperioden pro Jahr
Verschiedene Faktoren beeinflussen den APY im Kryptobereich. Dazu gehören:
APY bietet die Möglichkeit, passives Einkommen mit Kryptowährungen zu generieren. Der Kryptomarkt birgt jedoch auch Risiken. Die Volatilität von Kryptowährungen kann zu starken Kursschwankungen führen und die erzielten Renditen schmälern. Zusätzlich bestehen Plattformrisiken, wie Sicherheitslücken oder Insolvenz der Plattform. Anleger sollten sich daher vor einer Investition gründlich über die Risiken informieren.