Obwohl der Bitcoin-Kurs seit seinem Höchststand gefallen ist, deuten geringe Stresslevel bei Anlegern und die niedrige Anzahl an Coins mit unrealisierten Verlusten laut einer Glassnode-Analyse auf einen anhaltenden Bullenmarkt hin. Die Marktreife von Bitcoin und die reduzierte spekulative Aktivität tragen zu einer stabileren Marktstruktur bei, trotz kurzfristiger Korrekturen.
Der Bitcoin-Kurs hat sich seit seinem Höchststand von über 108.000 US-Dollar im Jahr 2024 deutlich reduziert. Laut einer Analyse von Glassnode deutet die aktuelle Marktentwicklung zwar auf eine Abkühlung hin, jedoch signalisieren vergleichsweise geringe Stresslevel bei den Anlegern, dass der Bullenmarkt noch nicht vorüber ist. Der Bericht betont, dass die Menge an Bitcoin, die mit unrealisierten Verlusten gehalten wird, aktuell zwischen 2,0 und 3,5 Millionen Coins pendelt. Dieser Wert liegt deutlich unter den 4 Millionen Coins während der Tiefststände Mitte 2024 und spricht für eine entspanntere Marktsituation. Im Vergleich dazu wurden in früheren Bärenmärkten typischerweise zwischen 4 und 8 Millionen Coins mit Verlusten gehalten.
Glassnodes Daten zeigen, dass sich die unrealisierten Verluste vor allem auf Kurzfristanleger konzentrieren, die Bitcoin innerhalb der letzten 155 Tage, oft nahe dem Höchststand, erworben haben. Der am 15. Januar erreichte Spotpreis von 94.398 US-Dollar lag 9,2 % über der durchschnittlichen Kostenbasis dieser Kurzfristanleger von 88.400 US-Dollar. Dieser Preis befindet sich innerhalb der typischen Bandbreite eines Bullenmarktes, lässt aber Befürchtungen hinsichtlich möglicher Abverkäufe aufkommen, sollten die Preise unter diese Schwelle fallen.
Die "Relative Unrealized Loss"-Metrik, welche unrealisierte Verluste ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung setzt, liegt aktuell bei etwa 4,3 %. Dieser Wert ist deutlich niedriger als die Höchststände von über 10 % während Krisen wie dem COVID-19-bedingten Ausverkauf im Jahr 2020 oder dem Mining-Verbot in China im Jahr 2021.
Das Market Value to Realized Value (MVRV) Verhältnis, ein wichtiger Indikator für den unrealisierten Gewinn im Markt, liegt derzeit bei 1,32. Das bedeutet, der durchschnittliche Bitcoin-Besitzer hat einen unrealisierten Gewinn von 32 %. Trotz des Rückgangs vom Höchststand deutet dieser Wert auf eine positive Grundstimmung hin. Der Bericht hebt hervor, dass die MVRV-Höchstwerte mit jedem Marktzyklus abgenommen haben, was die zunehmende Marktreife von Bitcoin und die reduzierte spekulative Aktivität widerspiegelt.
So erreichte der MVRV-Wert im Jahr 2011 einen Höchststand von 8,07, fiel aber im Jahr 2024 auf 2,78. Um der reifenden Marktstruktur von Bitcoin gerecht zu werden, hat Glassnode sein MVRV Z-Score-Modell angepasst und verwendet nun ein einjähriges rollierendes Fenster. Dieser aktualisierte Ansatz erfasst die kurzfristige Marktdynamik effektiver und identifiziert wichtige Marktphasen und Wendepunkte. Aktuell wird Bitcoin über dem 1-Jahres-Durchschnitt von 90.900 US-Dollar, aber unter der oberen Bullenmarkt-Schwelle von 112.600 US-Dollar gehandelt. Dies deutet darauf hin, dass sich der Markt weiterhin in einer bullischen Phase befindet, wenn auch mit einem Rückgang von den jüngsten Höchstständen.
Diese Einschätzung wird durch die positive Entwicklung der führenden Kryptowährung gestützt, die nach der Veröffentlichung der US-VPI-Daten am 15. Januar die 100.000-Dollar-Marke erneut testete. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurde BTC laut CryptoSlate-Daten bei 99.532 US-Dollar gehandelt. Wie CelticGold berichtet, lag der Bitcoin-Preis Anfang 2023 bei 16.500 US-Dollar und verzeichnete in den folgenden Wochen einen Anstieg von 53%. Das erste Kursziel von 25.000 US-Dollar wurde am 16. Februar erreicht. Das Szenario einer Erholung auf mindestens 35.000 US-Dollar bleibt bestehen.
Der Bericht stellte außerdem eine Veränderung im Marktverhalten von Bitcoin im Laufe der Zeit fest. Geringere Volatilität, zunehmende institutionelle Beteiligung und neue Spotnachfrage, angetrieben durch börsengehandelte Fonds (ETFs), haben zu einer stabileren Marktstruktur beigetragen. Trotz der aktuellen Korrektur deuten die Kennzahlen auf einen robusten Bitcoin-Markt und positive Gesamtaussichten hin. Ein anhaltendes Scheitern, die Aufwärtsbewegung wiederzuerlangen, könnte jedoch den Druck auf Kurzfristanleger erhöhen.
