Der Artikel analysiert die Auswirkungen einer 5%-Bitcoin-Beimischung in ein MSCI World-Portfolio und zeigt, dass diese zwar die Rendite in den letzten fünf Jahren gesteigert, aber auch die Volatilität erhöht hätte. Letztlich hängt die Entscheidung für oder gegen Bitcoin von der individuellen Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab.
Bitcoin hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird immer häufiger als mögliche Beimischung zu traditionellen Portfolios wie dem MSCI World Index diskutiert. Die Frage, ob Bitcoin das Risiko-Rendite-Profil eines Aktienportfolios verbessern kann, steht im Fokus vieler Anleger. Wie BTC-ECHO berichtet, analysierte der Finanzexperte Carlos Link-Arad die Auswirkungen einer 5%-Bitcoin-Allokation auf ein MSCI World-Portfolio über die letzten fünf Jahre und betrachtete sowohl die Chancen als auch die Risiken, die damit verbunden sind.
Ein traditionelles MSCI World-Portfolio ohne Bitcoin hätte über die letzten fünf Jahre eine Rendite von etwa 26,83% erzielt. Das bedeutet, dass eine Anfangsinvestition von 100.000 € auf etwa 126.830 € angewachsen wäre. Diese Rendite spiegelt die stabile Entwicklung eines diversifizierten Aktienportfolios wider, das Unternehmen aus 23 entwickelten Märkten umfasst, darunter ein hoher Anteil aus den USA.
Durch die Hinzunahme von 5 % Bitcoin zu diesem Portfolio ändert sich das Bild jedoch deutlich. Mit dieser kleinen Bitcoin-Allokation hätte dasselbe Portfolio einen Wert von etwa 148.030 € erreicht, was einem zusätzlichen Gewinn von 21.200 € entspricht. Diese Performanceverbesserung lässt sich auf die außergewöhnlich hohen Renditen von Bitcoin in den letzten Jahren zurückführen. In den letzten fünf Jahren erzielte Bitcoin eine kumulierte Rendite von 650,77 %, was einen deutlichen Boost für jedes Portfolio bedeuten kann.
Ein wichtiger Aspekt bei der Integration von Bitcoin in ein Portfolio ist das erhöhte Risiko, das durch die hohe Volatilität von Bitcoin entsteht.
Das traditionelle MSCI World-Portfolio weist eine Volatilität von etwa 20,46 % auf, was es zu einer relativ stabilen Anlagestrategie macht. Diese Volatilität spiegelt die Schwankungen in den Aktienmärkten wider, die auf makroökonomische Faktoren und unternehmensspezifische Entwicklungen zurückzuführen sind.
Mit einer 5%-Bitcoin-Allokation steigt die Volatilität jedoch auf 25,56 %. Bitcoin ist für seine starken Preisschwankungen bekannt, die von globalen regulatorischen Entwicklungen, technologischen Veränderungen und der allgemeinen Akzeptanz von Kryptowährungen beeinflusst werden. Obwohl Bitcoin nur 5 % des Portfolios ausmacht, wirkt sich seine hohe Volatilität spürbar auf das Gesamtportfolio aus.
Das höhere Risiko zeigt sich auch im maximalen Drawdown, also dem maximalen Verlust, den ein Portfolio innerhalb eines bestimmten Zeitraums erleiden kann. Während der MSCI World in der Vergangenheit moderate Rücksetzer erlebte, kann der Drawdown in einem Portfolio mit Bitcoin erheblich größer ausfallen. Dies liegt daran, dass Bitcoin in Korrekturphasen besonders stark fällt, was die kurzfristigen Verluste vergrößern kann.
Ein Argument für die Integration von Bitcoin in ein Portfolio ist die geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien. Eine geringe Korrelation bedeutet, dass sich die Kurse von Bitcoin und Aktien nicht im Gleichschritt bewegen, was zu einer Diversifikation des Portfolios und einer Reduzierung des Gesamtrisikos führen kann.
In den letzten Jahren war die Korrelation zwischen Bitcoin und dem MSCI World tatsächlich relativ gering. Dies liegt daran, dass Bitcoin oft als „sicherer Hafen“ in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit betrachtet wird, während Aktien in solchen Phasen tendenziell an Wert verlieren. Diese gegenläufige Entwicklung kann dazu beitragen, die Verluste in einem Portfolio abzufedern.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Korrelation zwischen Bitcoin und Aktien nicht statisch ist und sich im Laufe der Zeit ändern kann. In Phasen hoher Marktvolatilität, wie beispielsweise während der Corona-Pandemie, tendierten sowohl Bitcoin als auch Aktien dazu, stark zu fallen. Dies deutet darauf hin, dass die Diversifikationseffekte von Bitcoin in Krisenzeiten begrenzt sein können.
Die Integration von 5 % Bitcoin in ein MSCI World-Portfolio kann sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Einerseits kann Bitcoin die Rendite des Portfolios aufgrund seiner hohen historischen Performance deutlich steigern. Andererseits erhöht Bitcoin auch die Volatilität und das Risiko des Portfolios, was zu größeren Verlusten führen kann.
Ob eine Beimischung von Bitcoin sinnvoll ist, hängt letztendlich von der individuellen Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont des Anlegers ab. Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont und einer hohen Risikobereitschaft könnten von einer kleinen Bitcoin-Allokation profitieren. Anleger mit einem kurzfristigen Anlagehorizont oder einer geringen Risikobereitschaft sollten jedoch von einer Investition in Bitcoin absehen.
Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und die eigene Anlagestrategie sorgfältig zu prüfen, bevor man in Bitcoin investiert. Eine professionelle Finanzberatung kann dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Quellen:
- https://www.btc-echo.de/news/5-prozent-bitcoin-im-msci-portfolio-was-macht-das-aus-194429/
- https://extraetf.com/de/wissen/kryptowaehrungen-im-etf-portfolio
- https://www.justetf.com/de/academy/volatilitaet-als-risikomass.html
- https://www.dasinvestment.com/wie-viel-bitcoin-sollte-zusaetzlich-ins-etf-depot/
- https://www.youtube.com/watch?v=UaL6g1LB1g0
- https://www.justetf.com/de/academy/diversifikation-macht-den-unterschied.html
- https://easyfolio.de/aktuelles/details/msci-world-prognose