Die Bitcoin-Preisentwicklung wird laut Analysten stark von den US-Wahlen 2024 beeinflusst, wobei insbesondere ein möglicher Sieg von Donald Trump aufgrund seiner vermeintlich kryptofreundlichen Haltung für Volatilität sorgt. Technische Indikatoren deuten aktuell auf eine leichte Schwäche des Bitcoin-Kurses hin, während das Verhalten von Bitcoin-Walen darauf hindeutet, dass diese die Marktreaktion auf die Wahlen abwarten.
Der Bitcoin-Preis verzeichnete in der letzten Woche einen Rückgang, nachdem er zuvor in die Nähe seines Allzeithochs von 73.777 US-Dollar gestiegen war. Analysten gehen davon aus, dass die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen die Marktvolatilität erhöhen werden. Wie Cointelegraph berichtet, erwarten einige Experten eine "Sell-the-News"-Reaktion nach den Wahlen, ähnlich wie nach der Bitcoin-Konferenz in Nashville.
Die US-Präsidentschaftswahlen dürften die Volatilität von Bitcoin beeinflussen. Aufgrund seiner als kryptofreundlich wahrgenommenen Haltung wird ein Wahlsieg des ehemaligen Präsidenten Donald Trump von Teilen der Krypto-Community favorisiert, was die Marktvorhersagen zusätzlich erschwert. Laut FXStreet wird die Wahl die Volatilität von Bitcoin voraussichtlich erhöhen.
On-Chain-Metriken bieten Einblicke in die Bitcoin-Bewegungen. Daten von Santiment zeigen, dass ein Anstieg der Erwähnungen von politischen Kandidaten in sozialen Medien oft mit Marktrallyes korreliert. Insbesondere Trump dominiert häufig die Social-Media-Diskussionen, was die Krypto-Preise im Vorfeld der Wahlen beeinflussen könnte.
Krypto-Händler, insbesondere Bitcoin-Wale, erwarten Unerwartetes im Zusammenhang mit den Wahlen. Laut Santiment ist das Transfervolumen der Wale seit der letzten Woche rückläufig, mit einem plötzlichen Anstieg in der Nähe des Höchststandes von 73.620 US-Dollar am 29. Oktober. Schwankungen bei den Transaktionen von Bitcoin-Walen gelten allgemein als zuverlässige Indikatoren für mögliche Preisumkehrungen im Kryptomarkt. Die Passivität der Wale bedeutet jedoch nicht zwangsläufig fallende Preise. Laut FXStreet deutet dies oft darauf hin, dass sie die Reaktion der Masse auf Ereignisse und die von kleineren Händlern erzeugte Volatilität abwarten, bevor sie wieder in den Markt eintreten.
Der wöchentliche Kapitalbericht von QCP betont ebenfalls, dass die Präsidentschaftswahlen eine weitere "Sell-the-News"-Reaktion auslösen könnten. Unabhängig vom Ergebnis wird erwartet, dass die Wahlen eine ähnliche Reaktion hervorrufen wie die Bitcoin-Konferenz in Nashville, so der Bericht.
Diese US-Wahlen dürften die Kryptomärkte stärker beeinflussen als frühere Wahlen. Einem Grayscale-Bericht zufolge ist fast ein Drittel oder mehr der Wähler daran interessiert, mehr über Krypto-Assets zu erfahren oder diese zu kaufen. Fast die Hälfte der potenziellen Wähler stimmt zu, dass Krypto/Blockchain und automatisierte Technologien die Zukunft des Finanzwesens sind.
Technische Indikatoren deuten auf eine gewisse Schwäche des Bitcoin-Preises hin. Nach der Ablehnung nahe seinem Allzeithoch am 29. Oktober fiel der Bitcoin-Preis in den folgenden fünf Tagen um 5,44 % und schloss am Freitag unter der wichtigen Marke von 69.519 US-Dollar. Zum Zeitpunkt des Schreibens am Montag notiert er weiterhin leicht im Minus bei rund 68.600 US-Dollar, wie FXStreet berichtet. Sollte der BTC weiter fallen, könnte er die psychologisch wichtige Marke von 66.000 US-Dollar erneut testen.
Der MACD-Indikator (Moving Average Convergence Divergence) unterstützt den Rückgang von Bitcoin und signalisiert im Tages-Chart vom Sonntag einen rückläufigen Crossover. Die MACD-Linie (blaue Linie) bewegte sich unter die Signallinie (gelbe Linie) und gab damit ein Verkaufssignal. Dieser Indikator zeigt steigende rote Histogrammbalken unterhalb der neutralen Nulllinie, was ebenfalls darauf hindeutet, dass der Bitcoin-Preis eine Abwärtsdynamik erfahren könnte.
Zusätzlich dazu liegt der Relative Strength Index (RSI) im Tages-Chart derzeit bei 54 und tendiert nach unten, nahe seiner neutralen Marke von 50. Ein Tagesschluss unterhalb dieser neutralen Marke würde auf eine zunehmende rückläufige Dynamik hindeuten und den Bitcoin-Preis erheblich belasten.
Sollte der BTC jedoch die Marke von 69.519 US-Dollar (Höchststand vom 21. Oktober) durchbrechen und darüber schließen, könnte er erneut sein Allzeithoch bei 73.777 US-Dollar testen.
JPMorgan-Analysten prognostizieren, dass ein Wahlsieg von Trump zu Rallyes bei Gold und Bitcoin führen könnte, wie Kitco News berichtet. Sie argumentieren, dass Kleinanleger den "Debasement Trade" annehmen und in Bitcoin- und Gold-ETFs investieren. Institutionelle Anleger hingegen hielten sich während der jüngsten Bitcoin-Rallye zurück.
John Haar von Swan Bitcoin sieht Bitcoin bei einem Wahlsieg von Trump ebenfalls im Vorteil. Langfristig erwartet er jedoch unabhängig vom Wahlausgang positive Entwicklungen für Bitcoin, da die Staatsverschuldung weiter steigen wird.
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