Die insolvente Kryptobörse FTX verklagt Binance-Gründer Changpeng Zhao ("CZ") auf 1,8 Milliarden Dollar Schadenersatz wegen angeblich betrügerischer Überweisungen im Jahr 2021. Dies ist nur eine von vielen Klagen, die FTX seit der Insolvenz eingeleitet hat, um Gelder zurückzuerhalten, unter anderem von Non-Profit-Organisationen und Investitionsprojekten.
Der insolvente Krypto-Börsenbetreiber FTX hat Klage gegen Binance und dessen Gründer Changpeng Zhao, besser bekannt als CZ, eingereicht und fordert 1,8 Milliarden Dollar Schadenersatz. Wie Bloomberg berichtet, geht es um Gelder, die FTX im Rahmen einer Aktienrückkaufvereinbarung mit dem inhaftierten FTX-Mitgründer Sam Bankman-Fried im Juli 2021 an Binance, CZ und weitere Führungskräfte von Binance überwiesen haben soll. FTX argumentiert, dass diese Überweisungen betrügerisch waren (en.bitcoinsistemi.com).
Die Klage ist Teil einer Reihe von rechtlichen Schritten, die FTX seit seiner Insolvenz im November 2022 eingeleitet hat. Laut Informationen aus dem FTX-Insolvenzregister hat FTX seit dem 11. November 2022 insgesamt 51 Klagen eingereicht, davon 30 in den letzten zehn Tagen. Viele dieser Klagen richten sich gegen gemeinnützige Organisationen, an die FTX oder seine Führungskräfte in der Vergangenheit gespendet haben und die sich weigern, die Gelder zurückzugeben. FTX verklagt 26 Non-Profit-Organisationen und versucht, Beträge zwischen 10 Millionen und 75.000 Dollar zurückzuerhalten. Die meisten dieser Organisationen sind politische Aktionsgruppen. Sollten die Gerichte den Forderungen von FTX in allen Verfahren stattgeben, könnte die insolvente Börse 55,275 Millionen Dollar zurückfordern (www.binance.com/en/square/post/16016578819769).
Ein weiterer Fall betrifft das Team hinter dem Videospiel Storybook Brawl, in das Sam Bankman-Fried investiert und das er beworben hatte. FTX verklagt das Team, um die 22 Millionen Dollar Investition und die 2 Millionen Dollar an Gehältern und Boni zurückzuerhalten, die FTX dem Team nach der Übernahme des Projekts gezahlt hat. Darüber hinaus verklagt FTX Jean Chalopin, den Vorsitzenden der Deltec Bank, um 11,5 Millionen Dollar zurückzuerhalten, die FTX in die FBH Corporation investiert hatte. Die Börse verklagte auch den amerikanischen Finanzier Anthony Scaramucci.
Eine der Klagen zielt auf eine Person namens Meerun ab, die FTX seit 2021 betrogen haben soll. Meerun soll den BMTX-Token manipuliert und durch Hebelwirkung Hunderte von Millionen Dollar auf FTX geliehen haben. Trotz Warnungen von Bitmax unternahm FTX keine Maßnahmen, wodurch Meerun weiterhin Stablecoins und andere Kryptowährungen von FTX abheben konnte. FTX sperrte schließlich das Konto, blockierte aber nicht die Abhebungen, sodass Meerun 450 Millionen Dollar abheben konnte. Das FTX-Management deckte die Verluste und internalisierte sie an Alameda Research. Meerun führte den gleichen Betrug jedoch mit anderen Altcoins durch, indem er neue FTX-Konten eröffnete. Insgesamt verlor Alameda Research über 1 Milliarde Dollar an Meerun, der trotz seiner Handlungen einen Anspruch auf 12 Millionen Dollar im FTX-Insolvenzverfahren anmeldete. Dadurch konnten die FTX-Verwalter seinen richtigen Namen und seine Adresse ermitteln. Es wird behauptet, dass Meerun in Geldwäsche und Ponzi-Systeme verwickelt ist und Verbindungen zu kriminellen Organisationen und terroristischen Gruppen hat (www.binance.com/en/square/post/16016578819769).
Die Klage gegen CZ reiht sich ein in eine Reihe von rechtlichen Auseinandersetzungen, mit denen der ehemalige Binance-Chef konfrontiert ist. Im November 2023 bekannte sich CZ schuldig wegen Verstößen gegen Geldwäschebestimmungen und trat von seinem Amt als CEO zurück (www.justice.gov/opa/pr/binance-and-ceo-plead-guilty-federal-charges-4b-resolution). Er wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die voraussichtlich am 29. September 2024 endet (www.binance.com/en/square/post/133930588905932023). Es bleibt abzuwarten, wie sich die Klage und die bevorstehende Freilassung von CZ auf den Kryptomarkt und insbesondere auf den BNB-Kurs auswirken werden.
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