Russlands Wirtschaftsminister Reschetnikow prognostiziert, dass die BRICS-Staaten bis 2030 40% der Weltwirtschaft ausmachen werden, während der Anteil westlicher Länder sinkt. Moskau sieht darin eine Chance, die Abhängigkeit vom Westen zu reduzieren und die Beziehungen zu Schwellenländern zu stärken, indem die BRICS-Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel, Technologie und Klimapolitik intensiviert wird. Dies spiegelt Russlands strategische Neuausrichtung auf alternative Märkte wider, unterstützt durch die EAWU und die Erweiterung der BRICS-Gruppe.
Der russische Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow prognostiziert, dass die BRICS-Staaten bis 2030 etwa 40% der Weltwirtschaft ausmachen werden, während der Anteil westlicher Länder auf 27% sinken soll. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Reschetnikow unterstrich die zunehmende Bedeutung des Blocks und hob die unter russischer Präsidentschaft erzielten Fortschritte in Bereichen wie Handel, Tourismus, Klimapolitik und Technologie hervor. Wie news.bitcoin.com berichtet, sieht Moskau in dieser Entwicklung eine Möglichkeit, die Beziehungen zu Schwellenländern zu intensivieren und die Abhängigkeit von westlichen Wirtschaftsstrukturen zu reduzieren.
Die BRICS-Gruppe umfasst Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Äthiopien und Indonesien. Saudi-Arabien wurde eingeladen, ist aber noch nicht beigetreten. Reschetnikow bekräftigte Russlands Bekenntnis zu einer offenen Wirtschaft und erklärte: "Russland bleibt eine offene Wirtschaft, und wir werden das Netzwerk unserer Freihandelsabkommen weiter ausbauen, um Handel und Investitionen zu fördern. Wir haben keine Angst vor Wettbewerb." Er betonte auch Moskaus Engagement für die Stärkung der multilateralen Zusammenarbeit in globalen Organisationen, einschließlich der Welthandelsorganisation und des Pariser Abkommens.
Hinsichtlich der wachsenden wirtschaftlichen Beziehungen Russlands hob Reschetnikow die verstärkte Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern im vergangenen Jahr hervor. Ein weiterer Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Stabilität Russlands sei die vertiefte Kooperation mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). "Sie sichert nicht nur ein einheitliches Wirtschaftsumfeld für Exporte und Investitionen, sondern auch die Versorgung mit benötigten Gütern", so Reschetnikow. Mit zunehmender wirtschaftlicher Integration der BRICS-Nationen wird erwartet, dass ihr gemeinsamer Markteinfluss die westlich dominierte Finanzordnung herausfordern wird. Russlands Fokus auf BRICS und die EAWU spiegelt eine strategische Neuausrichtung hin zu alternativen Märkten wider, während sich die globale Wirtschaftsdynamik verändert.
Die wachsende Bedeutung der BRICS-Staaten wurde auch beim BRICS-Gipfel 2024 in Kasan deutlich, an dem Vertreter von 40 Ländern teilnahmen, wie der Atlantic Council berichtet. Unter anderem wurde dort das Zahlungssystem BRICS Clear vorgestellt, das als Alternative zu westlichen Zahlungssystemen dienen soll. Wie die Economic Times of India berichtet, unterstrichen die BRICS-Staaten auf dem Gipfel in Kasan ihre gemeinsame Vision einer gerechteren und ausgewogeneren internationalen Ordnung. Themen wie die Verurteilung humanitärer Krisen im Nahen Osten, die Reform der Finanzsysteme und die Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen standen auf der Agenda.
Russland, als derzeitiger Präsident der BRICS-Gruppe, sieht die Entwicklung der wirtschaftlichen Partnerschaft, die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Innovation, Sicherheit und Terrorismusbekämpfung, Kultur und Sport als Prioritäten, wie auf der offiziellen Website des BRICS-Gipfels 2024 in Russland zu lesen ist. Die Erweiterung der BRICS-Gruppe um neue Mitglieder eröffnet laut Yury Ushakov, dem außenpolitischen Berater des russischen Präsidenten, enorme Perspektiven für die weitere Stärkung der Rolle und Autorität der Vereinigung auf internationaler Ebene.