Charles Schwab plant den Einstieg in den Spot-Handel mit Kryptowährungen, sobald die regulatorischen Bedingungen in den USA dies zulassen. Das Unternehmen reagiert damit auf die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen und den verschärften Wettbewerb im Finanzsektor und bietet bereits Krypto-ETFs und Futures an. Mit dem erwarteten regulatorischen Wandel unter der neuen US-Regierung wird Schwab seine Position im Kryptomarkt weiter ausbauen.
Der Finanzdienstleister Charles Schwab bereitet sich darauf vor, in den Handel mit Kryptowährungen einzusteigen, sobald die regulatorischen Bedingungen in den USA dies zulassen. Wie Bitcoin.com berichtet, signalisiert das Unternehmen Optimismus angesichts der sich verändernden regulatorischen und wettbewerblichen Landschaft. Der designierte CEO Rick Wurster bestätigte in einem Interview mit Bloomberg Radio die Bereitschaft von Schwab, den Spot-Handel mit Kryptowährungen anzubieten, sobald die regulatorischen Hürden fallen. "Wir werden in den Spot-Kryptohandel einsteigen, wenn sich das regulatorische Umfeld ändert, und wir gehen davon aus, dass es sich ändern wird, und wir bereiten uns auf diese Möglichkeit vor", so Wurster. Schwab bietet bereits Krypto-ETFs und Futures an und positioniert sich nun für den direkten Handel.
Wurster räumte ein, dass Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung gewinnen und "die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen und viel Geld damit verdient haben". Gleichzeitig gab er zu, selbst noch keine Kryptowährungen gekauft zu haben. Dieser Schritt von Schwab erfolgt inmitten eines verschärften Wettbewerbs um Kleinanleger, da Unternehmen wie Robinhood Markets und Webull mit innovativen Angeboten um die Marktführerschaft kämpfen. Schwab will seinen etablierten Ruf und fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz nutzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das Unternehmen hat auch EDX Markets unterstützt, eine Kryptowährungsbörse, die im Juni 2023 ihren Betrieb aufnahm, wie CNBC berichtet.
Der Rücktritt des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, bekannt für seine strenge Haltung gegenüber Kryptowährungen, zum 20. Januar 2025, zeitgleich mit der Amtseinführung des designierten Präsidenten Donald Trump, wird in der Kryptobranche optimistisch aufgenommen. Wie Bitcoin.com berichtet, wird unter der neuen Regierung eine günstigere Regulierungspolitik erwartet. Trump hat die Absicht geäußert, die USA zu einem führenden Land im Kryptowährungssektor zu machen und Initiativen wie die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve vorgeschlagen. Analysten spekulieren bereits über einen möglichen Einstieg von Schwab in den Bitcoin-ETF-Markt, wie Bitcoin.com berichtet. Bloomberg-Analyst Eric Balchunas warnt davor, Schwab zu unterschätzen, da das Unternehmen zwar selten der erste Anbieter auf dem Markt sei, aber mit niedrigen Gebühren und einer großen Kundenbasis einen erheblichen Einfluss haben könne.
Nate Geraci, Mitbegründer des ETF Institute, hält einen Einstieg von Schwab in das Rennen um Spot-Bitcoin-ETFs für eine ausgemachte Sache, wie ebenfalls auf Bitcoin.com zu lesen ist. Schwab bietet eine breite Palette von Brokerage-, Bank- und Finanzberatungsdienstleistungen an, darunter auch der Handel mit börsengehandelten Produkten (ETPs). Das 1971 gegründete Unternehmen bietet eine Vielzahl von ETPs an, darunter auch komplexe, gehebelte und inverse ETPs. CoinDesk berichtet, dass Schwab bereits 2022 die Einführung eines Krypto-Economy-ETF plante, der Aktien von Unternehmen abbildet, die im Bereich der digitalen Vermögenswerte tätig sind. Dieser Schritt unterstreicht das wachsende Interesse der Schwab-Kunden an Krypto-Investitionen. Laut einer Kundenumfrage des Unternehmens gaben 20 % der Befragten an, in den letzten drei Monaten in Kryptowährungen investiert zu haben, und 16 % planten, dies in den nächsten drei Monaten zu tun.
Quellen:
