Tyler Winklevoss bestätigte, dass sowohl er als auch seine Kryptobörse Gemini Opfer von "Debanking" geworden sind, also der Praxis, dass Banken Krypto-Unternehmen die Konten sperren. Er kritisierte die US-Regierung dafür, Banken zu diesem Vorgehen zu drängen und sieht darin ein rechtswidriges und böswilliges Verhalten, welches die Notwendigkeit alternativer Finanzlösungen für die Kryptobranche verdeutlicht.
Die anhaltenden Spannungen zwischen Krypto-Unternehmen und traditionellen Finanzinstituten gerieten diese Woche erneut in den Fokus, als Tyler Winklevoss, Mitgründer der Kryptobörse Gemini, öffentlich die Schwierigkeiten thematisierte, mit denen Krypto-Unternehmen beim Zugang zu Bankdienstleistungen konfrontiert sind. Auslöser war ein viel beachteter Tweet von Elon Musk, der sich auf ein Gespräch zwischen dem Risikokapitalgeber Marc Andreessen und Joe Rogan bezog, in dem enthüllt wurde, dass mindestens 30 Tech-Gründer "heimlich von Banken ausgeschlossen" wurden. Wie cryptonewsz.com berichtet, entfachte Winklevoss' Reaktion eine erneute Diskussion über die Debanking-Problematik.
Der Begriff "Debanking" beschreibt die Praxis von Finanzinstituten, die Geschäftsbeziehungen zu Einzelpersonen oder Unternehmen abbrechen und ihnen damit den Zugang zu essentiellen Bankdienstleistungen verwehren. In der Krypto-Industrie ist dies ein wiederkehrendes Problem, da Regierungen und Aufsichtsbehörden weltweit ihre Kontrolle über digitale Vermögenswerte verstärken.
In einem Tweet bestätigte Tyler Winklevoss, dass sowohl er persönlich als auch Gemini Opfer dieser Praxis geworden sind. "Ja, ich wurde von Banken ausgeschlossen, weil ich in Krypto involviert bin, ebenso wie Gemini", erklärte er. Er vermutete außerdem, dass die Zahl der betroffenen Unternehmen wahrscheinlich 30 übersteigt, wobei er sich dabei nur auf die Unternehmen im Portfolio von Andreessen Horowitz bezog. Winklevoss beschuldigte die US-Regierung, Banken unter Druck zu setzen, Konten von Krypto-Unternehmen zu schließen, und bezeichnete dieses Vorgehen als "rechtswidrig" und "böswilliges Verhalten".
Dieses Problem ist kein Einzelfall. Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche Berichte über Krypto-Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, Bankbeziehungen aufrechtzuerhalten, insbesondere in Ländern wie den Vereinigten Staaten, wo die regulatorische Klarheit weiterhin unzureichend ist. Viele Banken begründen diese Entscheidungen mit der Notwendigkeit, Anti-Geldwäsche- (AML) und Know-Your-Customer- (KYC) Vorschriften einzuhalten. Investopedia berichtet in einem Artikel über Selbstregulierung in der Kryptobranche, dass Börsen, die mit Fiatwährungen arbeiten, einem zusätzlichen Risiko von Liquiditätskrisen oder vollständiger Insolvenz ausgesetzt sind.
Der Ausschluss von Krypto-Firmen durch Banken wirft kritische Fragen zur Funktionsfähigkeit der Branche ohne zuverlässigen Zugang zur Bankeninfrastruktur auf. Er verdeutlicht auch den grundsätzlichen Konflikt zwischen dezentraler Finanzierung (DeFi) und traditionellen Finanzsystemen.
Mit dem anhaltenden Wachstum der Krypto-Industrie könnten die Herausforderungen durch Debanking Unternehmen dazu zwingen, nach alternativen Lösungen zu suchen, wie beispielsweise dezentralen Finanzplattformen oder Partnerschaften mit Fintech-Unternehmen. Gleichzeitig unterstreicht dies die dringende Notwendigkeit klarerer Vorschriften und Richtlinien, die eine faire Behandlung von Krypto-Unternehmen gewährleisten. Business Insider berichtete im Januar 2023, dass Tyler Winklevoss die SEC nach der Anklageerhebung gegen Gemini im Zusammenhang mit der Earn-Programmkrise als "super lahm" bezeichnete.
Die Debatte um das Debanking ist noch nicht abgeschlossen, und Stimmen wie die von Tyler Winklevoss verstärken die Dringlichkeit, diese systemischen Probleme anzugehen. Derzeit prägt die Spannung zwischen Innovation und Regulierung die Zukunft der Finanzwelt.
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