Der zunehmende Energiebedarf von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte Bitcoin-Miner unter Druck setzen, wie Cointelegraph berichtet. Tech-Giganten wie Amazon und Microsoft investieren massiv in KI und Cloud-Computing und benötigen dafür immense Mengen an Strom. Diese Entwicklung führt zu einem Wettbewerb um Energieressourcen, der Bitcoin-Miner in eine schwierige Lage bringen könnte.

Wie die Financial Times berichtet, musste Meta, der Mutterkonzern von Facebook, Pläne für ein KI-Rechenzentrum aufgrund des Vorkommens einer seltenen Bienenart in der Nähe des geplanten Standorts aufgeben. Dies verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, denen Tech-Unternehmen beim Aufbau ihrer KI-Infrastruktur gegenüberstehen.

Bitcoin-Miner sind traditionell auf die Belohnungen für das "Mining" von Bitcoin als Haupteinnahmequelle angewiesen. Einige Unternehmen haben jedoch begonnen, in eigene KI-Flotten zu investieren, um ihre Rechenleistung an Tech-Unternehmen zu vermieten. Dies bietet ihnen eine zusätzliche Einnahmequelle, die nicht von den volatilen Bitcoin-Preisen abhängig ist. Brian Dixon, CEO des Krypto-Hedgefonds Off The Chain Capital, sieht darin eine große Chance für Miner. Er erwartet Partnerschaften zwischen großen Tech-Unternehmen und Bitcoin-Minern.

Unternehmen wie Hive Digital Technologies und Hut 8 haben bereits damit begonnen, ihre Rechenleistung für KI-Anwendungen zu nutzen. Hive CEO Aydin Kilic erklärte, dass bereits über 10% der Grafikprozessoren des Unternehmens für KI-Computing eingesetzt werden. Hut 8 plant ebenfalls den Einstieg in den KI-Bereich und hat bereits im Oktober 2023 GPUs im Wert von 40 Millionen US-Dollar erworben.

Der Wettbewerb zwischen der Mining-Industrie und der KI-Branche besteht schon länger. Beide benötigen leistungsstarke Prozessoren und suchen nach Standorten mit niedrigen Strompreisen und vorzugsweise erneuerbaren Energien. Bitcoin-Miner befürchten, dass KI-Rechenzentren bereit sind, höhere Energiekosten zu zahlen, und sichern sich daher langfristige Stromverträge, so die Analysten von Bernstein.

Die zunehmende Nachfrage nach Rechenleistung für KI könnte laut Dixon auch zu Übernahmen von Mining-Unternehmen durch Tech-Giganten führen. Unternehmen wie Amazon oder Google könnten versucht sein, die KI-Cluster der Miner zu erwerben, da der Aufbau eigener Rechenzentren zeitaufwändig ist. Sowohl Hut 8 als auch Hive haben jedoch erklärt, dass sie nicht an einer Übernahme interessiert sind.

Die steigende Nachfrage nach Strom für Rechenzentren ist ein globales Phänomen. Laut der Internationalen Energieagentur verbrauchen Rechenzentren bereits jetzt mehr Strom als das Bitcoin-Mining. Dieser Unterschied dürfte sich in Zukunft noch vergrößern. Die Umrüstung von Mining-Anlagen für KI könnte deren Wert deutlich steigern und den Zeitaufwand für den Aufbau neuer Rechenzentren reduzieren, so eine Studie von Morgan Stanley.

Die Suche nach nachhaltigen Energielösungen für den wachsenden Bedarf von KI und Cloud-Computing wird die Energiebranche in den kommenden Jahren maßgeblich prägen. Der Wettbewerb um Energieressourcen könnte sich weiter verschärfen und die Bitcoin-Miner vor neue Herausforderungen stellen.

Quellen:

- Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/tech-giants-failed-energy-deals-could-squeeze-bitcoin-miners-ai-power-grab

- Inc.com/Reuters: https://www.inc.com/reuters/ai-bitcoin-fighting-for-limited-energy-supply.html

- DL News: https://www.dlnews.com/articles/markets/bitcoin-miners-hive-hut-8-turn-to-ai-for-revenue/

- Finimize: https://finimize.com/content/tech-giants-snatch-up-energy-assets-from-bitcoin-miners

- Financial Post: https://financialpost.com/pmn/business-pmn/nuclear-hungry-ai-campuses-need-new-strategy-to-find-power-fast

- Business Insider: https://www.businessinsider.com/meta-plans-for-ai-data-center-reportedly-ruined-by-bees-2024-11

- Swan Bitcoin: https://www.swanbitcoin.com/industry/ai-energy-crisis/