Ethereum Pectra Upgrade nimmt Form an: Wichtige EIPs genehmigt

Das Ethereum-Netzwerk steht kurz vor einem seiner bedeutendsten Upgrades seit dem Merge: Pectra (Prague-Electra). Wie Christine Kim, Vice President von Galaxy Digital, im Anschluss an den Ethereum All Core Developers Execution Call 201 berichtete, wurde am 5. Dezember 2024 ein entscheidender Meilenstein erreicht, um die finale Planung für Pectra festzulegen. Auch der Ethereum ACD Consensus Call bestätigte eine essentielle EIP für Blobs. Das Upgrade, welches in zwei Phasen in den Jahren 2025 und 2026 eingeführt werden soll, hat das Ziel, Ethereum schneller, skalierbarer und benutzerfreundlicher zu gestalten. Cryptonews.net berichtet, dass Pectra ursprünglich aus zwei separaten Upgrades – Prague und Electra – bestand, die nun zu einem einzigen, umfassenderen Upgrade zusammengeführt wurden.

EIP-7691 und EIP-7623 für Pectra bestätigt

Ein Kernbestandteil von Pectra ist die EIP-7691: Blob Throughput Increase. Diese wurde nun offiziell in die Agenda aufgenommen und soll die Anzahl der Blobs pro Block erhöhen. Blobs sind spezielle Datenstrukturen, die mit dem Dencun-Upgrade eingeführt wurden, um die Datenverwaltung zu optimieren. Durch EIP-7691 wird die maximale sowie die angestrebte Anzahl der Blobs pro Block auf neun beziehungsweise sechs erhöht. Wie Christine Kim auf X (ehemals Twitter) bekanntgab, wurde diese Entscheidung im Ethereum ACDC Call bestätigt. Darüber hinaus wurde EIP-7623: Increase Calldata Cost, mitverfasst von Vitalik Buterin, in die Pectra-Agenda aufgenommen. Diese EIP zielt darauf ab, die maximale Blockgröße zu verringern, um mehr Platz für Blobs zu schaffen. Die EIP-7762, welche den Blob-Gasmarkt in Zeiten hoher Auslastung flexibler gestalten soll, wird hingegen noch weiter diskutiert.

Weitere EIPs und Testnet-Entwicklungen

Auch die Netzwerk-EIP-7639 und die rückwirkende EIP-4803 werden aktuell weiter diskutiert und könnten potenziell noch in den Pectra-Fahrplan integriert werden. Das Mekong-Testnetzwerk, welches für die Erprobung von Pectra eingesetzt wird, stieß auf unerwartete Schwierigkeiten, die mittlerweile behoben wurden. Die Tests werden nun auf den Devnets 5 und 6 fortgesetzt. Wie U.Today berichtet, hat Pectra die umfangreichste Agenda aller bisherigen Ethereum-Upgrades seit dem Merge. Sie umfasst zahlreiche EIPs und Meta-EIPs, die unter anderem die Datenverwaltung und die Interaktion zwischen Layer 1 und Layer 2 verbessern sowie die Gebührenstruktur von Ethereum transparenter gestalten sollen.

Auswirkungen auf Nutzer, Validatoren und Entwickler

Die Binance Academy erläutert, dass Pectra erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Gruppen innerhalb des Ethereum-Ökosystems haben wird. Für reguläre Nutzer bedeutet das Upgrade vor allem, dass sie nicht mehr zwingend ETH in ihren Wallets halten müssen, um Gasgebühren zu bezahlen. Stattdessen können sie auch andere Token wie USDC oder DAI verwenden. Validatoren und Staker profitieren von der effizienteren Verwaltung größerer ETH-Mengen und höheren Staking-Prämien. Entwickler können sich auf Verbesserungen der Ethereum Virtual Machine (EVM) freuen, die das Entwickeln und Bereitstellen von Smart Contracts vereinfachen und kostengünstiger gestalten.

Langfristige Vorteile und Ausblick

Pectra legt das Fundament für das langfristige Wachstum von Ethereum. Durch die Steigerung der Skalierbarkeit und Effizienz wird das Netzwerk auf eine Zukunft vorbereitet, in der noch mehr Menschen und Unternehmen Ethereum nutzen werden. Technologien wie Verkle Trees und PeerDAS, die im Rahmen von Pectra eingeführt werden, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Verkle Trees optimieren die Datenspeicherung und -verifizierung, während PeerDAS die Skalierbarkeit von Layer-2-Lösungen verbessert. Die erste Phase von Pectra, geplant für Anfang 2025, konzentriert sich auf unmittelbare Verbesserungen wie Account Abstraction und Validator-Upgrades. Die zweite Phase, voraussichtlich 2026, bringt weitere technische Verbesserungen wie das EVM Object Format (EOF) und PeerDAS.