Die GameFi-Industrie befindet sich laut einer ChainPlay-Analyse in einer Krise, mit einer Misserfolgsquote von 93% der Projekte und einem durchschnittlichen Token-Preisverfall von 95%. Die durchschnittliche Lebensdauer eines GameFi-Projekts beträgt nur vier Monate, und die Renditen für Investoren sind oft enttäuschend, was die Nachhaltigkeit des Sektors infrage stellt.
Die GameFi-Branche, die einst als vielversprechende Verschmelzung von Gaming und dezentralisierter Finanzwelt galt, steckt laut aktuellen Analysen in Schwierigkeiten. Ein Bericht von ChainPlay, einem auf die Analyse und Bewertung von Blockchain-Projekten spezialisierten Unternehmen, zeichnet ein düsteres Bild der gegenwärtigen Situation. Cryptonews.net berichtet, dass 93% der GameFi-Projekte gescheitert sind und die Preise der zugehörigen Token im Durchschnitt um 95% von ihren Höchstständen eingebrochen sind. Die Studie umfasste die Untersuchung von 3.200 Projekten.
ChainPlay, ein renommiertes Unternehmen im Krypto-Bereich, veröffentlichte seinen Bericht zum Zustand der GameFi-Industrie im Jahr 2024. Nach dem Boom im Jahr 2022, der Milliarden an Investitionen anzog, scheint die Branche nun eine tiefgreifende Krise zu durchlaufen. Für den Bericht wurden 3.279 verschiedene Blockchain-Spielprojekte in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen Storible analysiert. Preisdaten der jeweiligen Projekt-Token stammen von Dune Analytics, während die Nutzerdaten von DappRadar bereitgestellt wurden. Ein Projekt gilt als "gescheitert", wenn der Preis des zugehörigen Tokens um mehr als 90% von seinem Allzeithoch gefallen ist und/oder weniger als 100 aktive Nutzer pro Tag verzeichnet.
Der Bericht von ChainPlay verdeutlicht die erschreckend kurze Lebensdauer von GameFi-Projekten. Durchschnittlich starten jährlich 316 neue Projekte, von denen 262 innerhalb weniger Monate wieder verschwinden und als "tot" eingestuft werden. Die durchschnittliche Lebensdauer eines GameFi-Projekts beträgt lediglich vier Monate, deutlich kürzer als in anderen Sektoren der Krypto- und Blockchain-Welt. Diese kurze Lebensdauer unterstreicht die Herausforderungen beim Aufbau nachhaltiger Gaming-Ökosysteme, die Spieler und Investoren langfristig binden. Die rasante Entwicklung von Spielmechaniken und die sich ständig wandelnden Anforderungen der Gaming-Industrie tragen ebenfalls zum Scheitern bei. 88% aller GameFi-Token verzeichneten einen Preisrückgang von über 90% gegenüber ihren Höchstständen, was auf eine geringe Nutzbarkeit der digitalen Vermögenswerte hindeutet und eher auf Spekulation im Zusammenhang mit kurzfristigem Hype schließen lässt.
Auch die Renditen von GameFi-Investitionen sind laut ChainPlay wenig überzeugend. Zwar erzielten Kleinanleger im Durchschnitt einen Gewinn von 15% bei Investitionen in dezentrale Initial Coin Offerings (IDOs), doch müssen diese Zahlen im Kontext des allgemeinen Wachstums der Krypto-Industrie seit 2022 betrachtet werden. Zudem sind Kleinanleger bei IDOs häufig mit Sperrfristen konfrontiert, die ihre Mittel für mehrere Monate binden. Angesichts des durchschnittlichen Preisverfalls von 95% relativiert sich der durchschnittliche Gewinn von 15% deutlich. Für Risikokapitalgeber (VCs) ergibt sich ein uneinheitliches Bild: 42% der VCs erzielten Gewinne zwischen 0,05% und 1950%, während die übrigen 58% Verluste zwischen -2,5% und -98,8% hinnehmen mussten. Zu den erfolgreichsten VCs gehören Alameda Research mit einem ROI von 713,15%, Jump Capital mit 519,11% und Delphi Digital mit 490,50%.
Die Daten von ChainPlay zeichnen ein alarmierendes Bild der GameFi-Branche. Die hohe Ausfallquote, die kurze Lebensdauer der Projekte und die fragwürdigen Renditen werfen Fragen nach der Zukunft dieses Sektors auf. Trotz kontinuierlicher Innovationen und neuer Technologien bleibt abzuwarten, ob die GameFi-Branche ihr volles Potenzial entfalten und langfristige Erfolge verzeichnen kann.
