Coinbase steht unter starkem Beschuss aufgrund zunehmender Kontosperrungen, die mit Betrugsbekämpfung begründet werden, und wegen langen Wartezeiten beim Kundenservice. Die Kritik wird durch Berichte über unzureichende Unterstützung bei gehackten Konten und die problematische Handhabung von VPN-Nutzung verstärkt, wobei die Community auf X (ehemals Twitter) die Aussagen von Coinbase aktiv hinterfragt.
Die Kryptobörse Coinbase steht zunehmend in der Kritik. Nutzer berichten von unerwarteten Kontosperrungen und langen Wartezeiten beim Kundensupport. Während das Unternehmen seine Maßnahmen mit dem Hinweis auf verstärkte Betrugsversuche rechtfertigt, wächst der Unmut in den sozialen Medien, insbesondere auf X (ehemals Twitter). Wie Bitcoin.com berichtet, wird die Antwort von Coinbase auf die Nutzerbeschwerden in den Community Notes auf X kritisch hinterfragt und diskutiert.
Coinbase bestätigt eine erhöhte Anzahl von Kontosperrungen und begründet diese mit einem Anstieg betrügerischer Aktivitäten. Als Grund nennt das Unternehmen eine Zunahme neuer und wiederkehrender Nutzer nach den Wahlen. Ein Bericht von Coinpaper vom 9. Dezember 2024 belegt einen zwei- bis dreifachen Anstieg betrügerischer Versuche. Coinbase betont die Wirksamkeit seiner Betrugspräventionssysteme, die im November angeblich Verluste in Millionenhöhe verhindert hätten. Trotzdem stoßen die Maßnahmen auf Kritik. Nutzer und Sicherheitsexperten äußern Bedenken hinsichtlich der strengen Sicherheitsvorkehrungen, die als überzogen und fehleranfällig wahrgenommen werden.
Besonders die Haltung von Coinbase zur VPN-Nutzung sorgt für Diskussionen. Coinpaper berichtet, dass Scott Shapiro, Produktdirektor bei Coinbase, VPNs als potenzielles Warnsignal in den Risikomodellen der Plattform bezeichnet, da Angreifer diese häufig nutzen. Shapiro betont jedoch, dass die VPN-Nutzung allein nicht zu einer Kontosperrung führt. Sie wird vielmehr in Kombination mit anderen Risikofaktoren bewertet, wie beispielsweise Anmeldungen von unbekannten Geräten an unbekannten Orten, verbunden mit dem Versuch, große Mengen an Kryptowährung zu transferieren. Kritiker, darunter Nick Percoco, Sicherheitschef der Konkurrenzbörse Kraken, halten den Ansatz von Coinbase für problematisch und verweisen auf die Notwendigkeit von VPNs für Nutzer, die auf öffentliche WLAN-Netze angewiesen sind oder ihre Privatsphäre schützen wollen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Kundenservice von Coinbase. Nutzer beklagen lange Wartezeiten und unzureichende Unterstützung, was die Frustration über Kontosperrungen und betrügerische Aktivitäten zusätzlich verstärkt. Wie CNBC am 24. August 2021 berichtete, fühlten sich Nutzer nach Hackerangriffen auf ihre Konten vom schlechten Kundenservice im Stich gelassen. Ähnliche Fälle schildert die New York Times in einem Artikel vom 24. März 2021. Betroffene Nutzer von Coinbase gaben an, dass ihre Konten geplündert wurden und das Unternehmen kaum Unterstützung bot. Diese Berichte werfen Fragen nach der Kompetenz von Coinbase im Umgang mit grundlegenden Kundenserviceanfragen auf.
Die Community Notes auf X spielen eine wichtige Rolle in der aktuellen Debatte. Bitcoin.com berichtet, dass dort die Behauptung von Coinbase, die Berichte über Kontosperrungen seien "FUD/Fehlinformationen", direkt widerlegt wird. Die Community Notes verweisen auf zahlreiche Beispiele für Kontosperrungen und betonen, dass es sich nicht um FUD oder Fehlinformationen handelt. Diese öffentliche Kritik unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und die Notwendigkeit einer effektiven Kommunikation zwischen Coinbase und seinen Nutzern.