Das Ehepaar Lichtenstein und Morgan wurde wegen der Geldwäsche von Bitcoin im Wert von mehreren Milliarden Dollar, gestohlen beim Bitfinex-Hack 2016, verhaftet. Lichtenstein gestand die Tat und die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft, während für Morgan, die eine untergeordnete Rolle spielte, 18 Monate gefordert werden. Die Ermittler konnten die Bitcoin trotz komplexer Verschleierungsversuche mithilfe von Blockchain-Analyse-Software zurückverfolgen.
Im Februar 2022 wurde das Ehepaar Ilya Lichtenstein und Heather Morgan in New York verhaftet. Wie das US-Justizministerium (DOJ) damals mitteilte, wurden sie der Verschwörung zur Geldwäsche von Kryptowährung beschuldigt, die 2016 beim Hack der Kryptowährungsbörse Bitfinex gestohlen wurde (justice.gov). Der Wert der beschlagnahmten Kryptowährung belief sich zum Zeitpunkt der Beschlagnahme auf ca. 3,6 Milliarden US-Dollar. Cryptonews.net berichtete am 16. Oktober 2024, dass die Staatsanwaltschaft eine fünfjährige Haftstrafe für Lichtenstein gefordert hat (cryptonews.net).
Lichtenstein bekannte sich im August 2023 schuldig, wie aus einer Pressemitteilung des DOJ hervorgeht (justice.gov). Er gestand, mittels ausgeklügelter Hackermethoden Zugriff auf das Netzwerk von Bitfinex erlangt und mehr als 2.000 unautorisierte Transaktionen durchgeführt zu haben, wodurch 119.754 Bitcoin in eine von ihm kontrollierte Wallet transferiert wurden. Der damalige Wert der gestohlenen Bitcoin betrug etwa 71 Millionen US-Dollar. Durch den Wertanstieg von Bitcoin erreichte die Summe zum Zeitpunkt der Verhaftung einen Wert von über 4,5 Milliarden US-Dollar, wie Decrypt.co berichtet (decrypt.co).
Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass eine strenge Strafe notwendig sei, um andere von ähnlichen Verbrechen abzuhalten. Sie betonten die Notwendigkeit, ein Zeichen zu setzen, dass solche Taten nicht ungestraft bleiben. Wie AP News berichtet, bezeichnete die Richterin Colleen Kollar-Kotelly den Diebstahl als „sorgfältig geplant“ (apnews.com). Lichtenstein selbst drückte Reue aus und sagte, er hoffe, seine Fähigkeiten nach seiner Haftentlassung im Kampf gegen Cyberkriminalität einsetzen zu können.
Auch Heather Morgan, bekannt unter ihrem Künstlernamen „Razzlekhan“, bekannte sich schuldig. Für sie forderte die Staatsanwaltschaft eine 18-monatige Haftstrafe. Laut Staatsanwaltschaft spielte Morgan eine untergeordnete Rolle bei der Geldwäsche und habe erst 2020 von dem Hack erfahren (trmlabs.com). Sie habe jedoch aktiv bei der Verschleierung der Gelder mitgewirkt, unter anderem durch den Kauf von NFTs, Gold und Walmart-Geschenkgutscheinen. Lichtenstein plädierte für seine Frau und bat die Richterin, sie vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren.
Die Ermittlungen wurden von mehreren Behörden, darunter IRS-CI, FBI und HSI, geführt. Laut TRM Labs, einem Blockchain-Intelligence-Unternehmen, das an den Ermittlungen beteiligt war, konnten die Ermittler die gestohlenen Bitcoin mithilfe von Software verfolgen, die die Bewegungen der digitalen Währung auch nach der Verschleierung durch verschiedene Techniken nachvollziehen kann (trmlabs.com). Zu den von Lichtenstein und Morgan angewandten Methoden gehörten unter anderem die Verwendung von fiktiven Identitäten, automatisierte Transaktionen, die Nutzung von Darknet-Märkten und Mixing-Diensten sowie die Konvertierung von Bitcoin in andere Kryptowährungen.
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