In Japan unterliegen Kryptowährungen einem komplexen Steuersystem, wobei Gewinne als "sonstiges Einkommen" klassifiziert und mit bis zu 55% besteuert werden können, inklusive einer 10%igen Einwohnerssteuer. Auslöser für die Steuerpflicht sind unter anderem der Verkauf oder Tausch von Kryptowährungen, wobei selbst der Tausch gegen eine andere Kryptowährung als zwei separate, steuerpflichtige Transaktionen gilt. Die Berechnung der Steuerlast ist anspruchsvoll und erfordert detaillierte Kenntnisse der japanischen Steuergesetze.
Japan zählt zu den Pionieren in der Regulierung von Kryptowährungen. Diese Vorreiterrolle hat Innovation und Akzeptanz vorangetrieben, gleichzeitig aber ein komplexes Besteuerungssystem für Kryptowährungen geschaffen. Wie Cryptopolitan berichtet, kann die Besteuerung von Bitcoin in Japan unter bestimmten Umständen bis zu 55% erreichen. Dieser hohe Steuersatz ergibt sich aus der Klassifizierung von Kryptogewinnen als "sonstiges Einkommen", welches neben der Einkommensteuer zusätzlich mit einer Einwohnerssteuer von 10% belegt wird. Die Berechnung der Steuerlast gestaltet sich dadurch anspruchsvoll und erfordert detaillierte Kenntnisse der relevanten Faktoren.
Die japanische Steuerbehörde (National Tax Agency, NTA) behandelt Kryptowährungen als Vermögenswerte. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen, aber auch Einkünfte aus Mining und Staking, werden als "sonstiges Einkommen" eingestuft. Koinx.com erläutert, dass dieses Einkommen erst dann steuerpflichtig wird, wenn es den Freibetrag von 200.000 Yen übersteigt. Dies gilt auch für Kryptowährungen, die durch Mining, Staking, Zinsen oder Airdrops erworben wurden.
Das japanische Steuersystem für Kryptowährungen ist progressiv gestaltet und staffelt sich von 5% bis 45%, zusätzlich zu den 10% Einwohnerssteuer. Coinledger.io weist darauf hin, dass die effektive Steuerbelastung für Kryptowährungen somit zwischen 15% und 55% liegen kann. Im Vergleich dazu beträgt die Kapitalertragssteuer auf Aktien maximal 20%, wodurch die Besteuerung von Kryptowährungen in Japan vergleichsweise hoch erscheint.
Verschiedene Ereignisse lösen in Japan eine Steuerpflicht für Kryptowährungen aus. Der Verkauf von Kryptowährungen gegen Fiatwährungen wie den japanischen Yen ist steuerpflichtig. Auch der Tausch einer Kryptowährung gegen eine andere, zum Beispiel von Ethereum gegen Bitcoin, wird von der NTA als steuerpflichtiges Ereignis angesehen. Koinx.com erklärt, dass dieser Tausch als zwei separate Transaktionen behandelt wird, wobei jeweils der Marktwert der erhaltenen Kryptowährung zum Zeitpunkt der Transaktion für die Steuerberechnung herangezogen wird.
Auch Schenkungen von Kryptowährungen werden steuerlich wie ein Verkauf behandelt. Der zu versteuernde Betrag entspricht dem Marktwert der Kryptowährung am Tag der Schenkung. Ähnlich verhält es sich mit der Vergütung in Kryptowährungen. Sowohl für Angestellte als auch für Freiberufler werden die erhaltenen Kryptowährungen basierend auf ihrem Marktwert zum Zeitpunkt des Erhalts versteuert.
Die NTA ist sich der Bedeutung von Kryptowährungen bewusst und hat ihre Informationsbeschaffung in diesem Bereich intensiviert. Börsen müssen sich registrieren und strenge Anforderungen zur Datenweitergabe erfüllen. Darüber hinaus sind Transaktionen auf Blockchains öffentlich einsehbar, was den Steuerbehörden die Nachverfolgung erleichtert. Wie im Forum von HMRC diskutiert wird, ist der Tausch von Kryptowährungen gegen andere Kryptowährungen auch in anderen Ländern ein steuerpflichtiges Ereignis, da es sich um die Veräußerung eines Vermögenswertes handelt.
Die Berechnung der Steuerlast für Kryptowährungen kann sich als kompliziert erweisen. Coinledger.io empfiehlt die Nutzung von Steuersoftware, um die korrekte Berechnung und Meldung der Einkünfte sicherzustellen.