BiT Global, mit Verbindungen zu Tron-Gründer Justin Sun, verklagt Coinbase wegen des Delistings von Wrapped Bitcoin (wBTC), da dies angeblich wettbewerbswidrig geschah, um Coinbases eigenes Produkt cbBTC zu fördern. Coinbase begründet das Delisting mit Bedenken hinsichtlich Suns Beteiligung an BiT Global und angeblicher Marktmanipulation, während BiT Global die mangelnde Transparenz und fehlende schriftliche Begründung kritisiert und eine Milliarde Dollar Schadenersatz fordert. Der Rechtsstreit wirft Fragen zur Entscheidungsfreiheit von Kryptobörsen auf.
Die Krypto-Handelsplattform Coinbase wird von BiT Global Digital Limited, einem Unternehmen mit Verbindungen zu Tron-Gründer Justin Sun, verklagt. Auslöser ist das Delisting von Wrapped Bitcoin (wBTC), einer tokenisierten Form von Bitcoin, von der Coinbase-Plattform. Wie Cryptopolitan berichtet, wirft BiT Global Coinbase wettbewerbswidriges Verhalten vor. Das Delisting erfolgte kurz nachdem Coinbase angekündigt hatte, eine eigene Version von Wrapped Bitcoin namens cbBTC einzuführen. BiT Global argumentiert, Coinbase nutze seine Marktmacht, um wBTC zu verdrängen und Nutzer zur Verwendung des eigenen Produkts cbBTC zu zwingen.
Wrapped Bitcoin ermöglicht es Nutzern, Bitcoin in DeFi-Projekten auf anderen Blockchains einzusetzen. Coingeek zufolge begründet BiT Global die Klage damit, dass Coinbase keine schriftliche Begründung für das Delisting geliefert habe und kein Berufungsverfahren existiere. Coinbase hingegen erklärte, wBTC erfülle die Listing-Standards nicht mehr, nannte aber keine Details. BiT Global kritisiert diese Aussage und verweist darauf, dass Coinbase gleichzeitig Memecoins wie PEPE, Dogwifhat und Mog Coin gelistet hat, denen ein inhärenter Wert fehlt. Kevin Kneupper, Anwalt von BiT Global, sieht in dem Delisting einen gefährlichen Präzedenzfall für die gesamte Krypto-Branche.
Cryptoslate berichtet, Coinbase bezeichne die Klage als "haltlos" und weise die Vorwürfe zurück. Die Entscheidung zum Delisting sei aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Risiken im Zusammenhang mit Justin Suns Beteiligung an BiT Global und mangelnder Transparenz über die Token-Reserven getroffen worden. Suns "lange Geschichte angeblichen Betrugs und Marktmanipulation" stelle ein "inakzeptables Risiko" für die Plattform und die Kunden dar. Coinbase betont, dass weniger als 1% der weltweiten wBTC-Transaktionen auf ihrer Plattform stattfinden und verweist auf den Rückgang der wBTC-Zirkulation vor der Delisting-Ankündigung, den das Unternehmen auf Suns Beteiligung zurückführt.
Law.com berichtet, Coinbase rechtfertige das Delisting von wBTC mit der Verbindung zu Justin Sun. Das Delisting sei aufgrund des "inakzeptablen Risikos" erfolgt, dass die Kontrolle über wBTC in die Hände von Justin Sun fallen könnte. Sun wurde im März 2023 von der US-Börsenaufsicht SEC wegen Betrugs und Verstößen gegen Wertpapiergesetze angeklagt. Die Klage von BiT Global wirft die Frage nach der Entscheidungsfreiheit von Kryptobörsen bei der Auswahl der gelisteten Vermögenswerte auf.
Bitcoin.com berichtet über einen öffentlichen Schlagabtausch zwischen Justin Sun und Paul Grewal, dem Chief Legal Officer von Coinbase, auf Social Media. Sun hinterfragte die Entscheidungsfindung bei Coinbase, da Armstrongs frühere Aussagen zu den Listing-Standards im Widerspruch zu Grewals Äußerungen stünden. Grewal erwiderte, Sicherheit und Legalität seien Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung eines Listings. Bit Global fordert in der Klage eine Milliarde Dollar Schadenersatz von Coinbase.
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