Nach einem Kurseinbruch von 90% erholt sich der Mantra (OM) Token leicht, nachdem CEO John Patrick Mullin die Verbrennung seines persönlichen Anteils an Team-Tokens ankündigte, um das Anlegervertrauen wiederherzustellen. Trotz der Erholung bleiben Bedenken hinsichtlich der Token-Verteilung und der langfristigen Motivation des Teams bestehen, während die Community die weitere Entwicklung abwartet.
Nach einem drastischen Kurseinbruch von 90% hat sich der Mantra (OM) Token teilweise erholt. Auslöser war die Ankündigung von CEO John Patrick Mullin, seinen persönlichen Anteil an Team-Tokens zu verbrennen, um das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen, wie Cryptopolitan berichtet. Der Token, der am Sonntag noch bei über 6,30 US-Dollar gehandelt wurde, stürzte innerhalb weniger Stunden auf etwa 0,52 US-Dollar ab. Dieser Absturz vernichtete über 5,5 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung.
Mullins Ankündigung führte zu einem Kursanstieg von über 30%. Laut BeInCrypto und Coingecko lag der Kurs am Dienstag bei ungefähr 0,78 US-Dollar. Im Tagesverlauf erreichte OM sogar ein Hoch von 0,91 US-Dollar, ein Zeichen für wiedererwachtes Kaufinteresse trotz der anhaltenden Marktunsicherheit. Der starke Kurseinbruch hatte in der Krypto-Community Spekulationen über Marktmanipulation ausgelöst. Mantra wies diese Vorwürfe zurück und erklärte, der Absturz sei auf massive Zwangsliquidationen zurückzuführen, die in keinem Zusammenhang mit der Projektleistung oder internen Vorgängen stünden.
Mullin versprach einen detaillierten Bericht zu den Hintergründen des Kurseinbruchs. Neben der Verbrennung seiner persönlichen 772.000 OM Tokens, was 0,25% des Team-Anteils entspricht, kündigte er ein Rückkaufprogramm und eine Reduzierung des Gesamtangebots an, sobald der Bericht veröffentlicht ist. Cointelegraph zufolge betonte Mullin, dass die gesamten 300 Millionen OM Tokens des Teams (16,88% des Gesamtangebots von 1,78 Milliarden) bis April 2027 gesperrt bleiben. Die vollständige Freigabe ist für Oktober 2029 geplant. In einem Interview erklärte Mullin zudem, dass keiner der vom Unternehmen getätigten Over-the-Counter (OTC) Verkäufe bisher ausgeführt wurde und die Tokens somit weiterhin gesperrt sind.
Die Reaktionen auf Mullins Ankündigung sind unterschiedlich. Ran Neuner, Gründer von Crypto Banter, äußerte Bedenken, dass die Verbrennung der Team-Tokens die langfristige Motivation des Teams beeinträchtigen könnte. Mullin stellte daraufhin klar, dass sein Plan zunächst nur seinen persönlichen Anteil betreffe und die Möglichkeit bestehe, die Tokens einem von der Community kontrollierten Verteilungsmechanismus zuzuweisen. Wie Coinpaper berichtet, stieg die Total Value Locked (TVL) im Mantra-Ökosystem trotz des Kurseinbruchs um über 500% an. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen fallendem Token-Wert und steigendem Nutzerengagement führte zu Spekulationen darüber, ob Wale, Insider oder opportunistische DeFi-Teilnehmer sich für eine mögliche Erholung positionieren.
Nomura's Laser Digital, ein Investor in Mantra seit 2024, wies die Behauptungen zurück, frühe Unterstützer hätten den Kursverfall ausgelöst. Das Unternehmen erklärte, es habe keine großen Abhebungen oder koordinierten Verkäufe seinerseits gegeben und seine Position im Projekt bleibe unverändert. Der Vorfall hat die Diskussion über die Token-Verteilung bei Mantra neu entfacht. Kritiker hinterfragen, ob das Team zu viel des Token-Angebots hält, was den Markt möglicherweise anfälliger für Kursschwankungen macht. Mullin wies diese Vorwürfe zurück und betonte die Transparenz der Token-Struktur. Er räumte ein, dass die Mantra Chain Association OTC-Transaktionen in Höhe von 25 bis 30 Millionen US-Dollar zur Finanzierung des Geschäftsbetriebs getätigt hat. Er betonte jedoch, dass diese Tokens gesperrt bleiben und die Freigabeperioden erst später in diesem Monat beginnen.
Jean Rausis, Mitbegründer von SMARDEX, sieht im Zusammenbruch von OM ein Beispiel für die Anfälligkeit neuer Blockchain-Projekte. Er verglich die Probleme von Mantra mit der stabileren Erfolgsbilanz von Ethereum und betonte die Bedeutung von nachhaltigem Wert gegenüber kurzfristigem Hype. Ob Mullins drastische Maßnahme das Vertrauen wiederherstellen kann, bleibt abzuwarten. Der Vorfall zeigt jedoch, wie Projektleiter in der Krypto-Branche auf Vertrauenskrisen reagieren können.
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