Nach dem Skandal um den von Argentiniens Präsident Javier Milei beworbenen Memecoin LIBRA gibt es Hinweise auf ähnliche Projekte, an denen die Entwicklerfirma Kelsier Ventures beteiligt gewesen sein soll, unter anderem in Nigeria. Milei sieht sich in Argentinien mit Amtsenthebungsverfahren und Sammelklagen konfrontiert, während die Firma Kelsier Ventures Verbindungen zu weiteren Memecoin-Projekten, wie dem von Melania Trump, eingeräumt hat. Die Zukunft dieser Projekte ist nach dem LIBRA-Debakel ungewiss.
Nach dem Skandal um den von Argentiniens Präsident Javier Milei beworbenen Memecoin LIBRA mehren sich Hinweise auf ähnliche Projekte in anderen Ländern. Crypto News berichtet, dass das Entwicklerteam hinter dem mutmaßlichen Betrug auch mit nigerianischen Behörden zusammengearbeitet hat. Nach dem LIBRA-Debakel ist die Zukunft dieses Projekts allerdings ungewiss.
Die Auswirkungen des LIBRA-Crashs weiten sich aus. Laut Crypto News planen mehrere US-amerikanische Anwaltskanzleien, darunter Bruwick Law, Sammelklagen gegen Präsident Milei. In Argentinien erwägen Oppositionsparteien ein Amtsenthebungsverfahren gegen Milei, da sie ihn und sein Umfeld der Beteiligung an einem millionenschweren Kryptowährungsbetrug beschuldigen.
Im Zentrum der Kontroverse steht die US-Firma Kelsier Ventures, die eng mit dem LIBRA-Token verknüpft ist. Deren CEO, Hayden Davis, versuchte die Situation in einem Videointerview zu relativieren. Crypto News zitiert Davis, der Memecoins als grundsätzlich riskante Investitionen bezeichnete. Er räumte zwar Interessenkonflikte in der Branche ein, arbeite aber an einer Lösung für die betroffenen Anleger.
Davis gab zudem zu, dass Kelsier Ventures an der Entwicklung von Melania Trumps Memecoin (MELANIA) beteiligt war. Diese Aussage wird durch die Blockchain-Analyseplattform Bubblemaps untermauert, die Verbindungen zwischen den Wallets der MELANIA- und LIBRA-Projekte aufgedeckt hat. Dies befeuert Spekulationen über eine mögliche Beteiligung von Donald Trump am Memecoin-Markt, auch wenn ein direkter Zusammenhang laut Crypto News noch nicht bestätigt ist.
Exklusiven Informationen von The Big Whale zufolge entwickelte Kelsier Ventures in Kooperation mit Vertretern der nigerianischen Regierung ein weiteres Memecoin-Projekt auf der Solana-Blockchain. Es gibt zwar keine Beweise für eine direkte Beteiligung des nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu, doch Quellen bestätigen Gespräche zwischen Mitgliedern seines Teams und Kelsier Ventures. "Das Projekt war weit fortgeschritten", zitiert Crypto News eine anonyme Quelle. Nach der LIBRA-Kontroverse ist die Zukunft des Projekts jedoch ungewiss. Der Fall Nigeria könnte kein Einzelfall sein. Laut den Quellen hat Kelsier Ventures weitere Regierungen bezüglich ähnlicher Memecoin-Projekte kontaktiert.
Auch die BBC berichtet, dass der argentinische Präsident mit Amtsenthebungsforderungen und rechtlichen Schritten wegen Betrugs konfrontiert ist, nachdem er die Kryptowährung $LIBRA auf Social Media beworben hatte. Nach einem zwischenzeitlichen Kursanstieg löschte Milei den Beitrag, was zu einem Wertverfall führte. Die argentinische Präsidentschaft erklärte, der Post sei entfernt worden, um Spekulationen nach den öffentlichen Reaktionen auf den Launch zu vermeiden. Milei sei nicht an der Entwicklung beteiligt gewesen. Die Antikorruptionsbehörde werde untersuchen, ob es zu Fehlverhalten gekommen sei, auch seitens des Präsidenten selbst.
Auf Resetera diskutieren Nutzer die Hintergründe des Vorfalls und Mileis Rolle. Manche vermuten, dass der Präsident Opfer eines "Rug Pull" wurde, bei dem die Initiatoren nach dem Hype die Kryptowährung verkaufen und mit dem Geld verschwinden. Andere kritisieren Mileis mangelnde Sorgfaltspflicht und bezeichnen Kryptowährungen generell als "Betrugsfabrik".
Auf Hacker News wird Mileis Inkompetenz im Finanzbereich diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob er Opfer eines Betrugs wurde oder selbst beteiligt war. Ein Nutzer weist darauf hin, dass 80% des Marktanteils auf nur 10 Konten konzentriert waren, die unmittelbar nach Mileis Tweet Transaktionen durchführten, was auf Insiderhandel hindeutet. Andere verteidigen Milei und argumentieren, dass ein einzelner Fehler ihn nicht zu einem schlechten Ökonomen mache.
Quellen:
