Memecoins bleiben trotz hoher Volatilität und Warnungen vor Risiken, wie sie auch von Binance-Vertretern ausgesprochen wurden, beliebt. Die Börse Binance steht in der Kritik, durch das Listing von Memecoins „Pump-and-Dump“-Systeme zu begünstigen und durch hohe Listing-Gebühren Kleinanleger zu benachteiligen. Trotzdem floriert der Markt und die hohe Anzahl neu gelisteter Memecoins auf Binance im Jahr 2024 wirft Fragen nach der Verantwortung der Börse auf.
Der Memecoin-Markt bleibt trotz seiner Volatilität und Unberechenbarkeit weiterhin attraktiv für Investoren. Auch ein Listing an einer großen Börse wie Binance bietet keine Sicherheitsgarantie, wie Rachel Conlan, CMO von Binance, gegenüber Cointelegraph betonte. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein und vor jeder Investition in Memecoins gründliche Recherchen durchführen.
Auch Changpeng Zhao, ehemaliger CEO von Binance, äußerte sich kritisch zur übermäßigen Fokussierung auf Memecoins im Kryptomarkt, wie Cryptopolitan berichtete. Er plädiert für die Entwicklung praxisorientierter Blockchain-Lösungen statt spekulativer Anlagen mit zweifelhaftem Wert. Obwohl Zhao nicht grundsätzlich gegen Memecoins ist, warnte er vor der zunehmenden „Skurrilität“ des Sektors.
Die Debatte um Memecoins und deren Listing-Praktiken wurde durch die Vorwürfe des NFT- und Krypto-Influencers Leonidas weiter angeheizt. Er bezichtigt Binance, „Pump-and-Dump“-Systeme durch das Listing von Token mit geringer Marktkapitalisierung und undurchsichtiger Verteilung zu begünstigen. Als Beispiele nannte er ACT und PNUT, bei denen Binance laut CoinGecko einen erheblichen Anteil am Handelsvolumen hält. Beide Token verzeichneten nach anfänglichen Kursexplosionen starke Rückgänge, was die Volatilität des Memecoin-Marktes verdeutlicht.
Der sogenannte „Binance-Effekt“, der besagt, dass Memecoins nach dem Listing an der Börse oft im Preis steigen, ist ein bekanntes Phänomen. Leonidas argumentiert, dass dieser Effekt von Insidern ausgenutzt wird, die sich die hohen Listing-Gebühren leisten können und die Token nach dem Listing abstoßen, um auf Kosten von Kleinanlegern Profite zu generieren. Er fordert von Binance mehr Transparenz hinsichtlich der Listing-Gebühren und der Token-Verteilung.
Trotz der Risiken und der Kritik floriert der Memecoin-Markt. Die Marktkapitalisierung liegt bei über 121 Milliarden US-Dollar, wobei Dogecoin (DOGE) und Shiba Inu (SHIB) dominieren. Auch andere Memecoins wie PEPE und BONK verzeichneten in den letzten Monaten beachtliche Kursgewinne, angetrieben von Spekulationen und Community-Hype. Dies zeigt das anhaltende Interesse an Memecoins, trotz der Warnungen vor deren Volatilität und den damit verbundenen Risiken.
Ein On-Chain-Analyst unter dem Pseudonym Ai_9684xtpa wies darauf hin, dass Binance im Jahr 2024 bereits 15 Memecoins gelistet hat, wobei die meisten dieser Projekte auf den Netzwerken Solana und Ethereum basieren. Laut dem Analysten verzeichneten 80% dieser Token nach dem Listing ein signifikantes Wachstum ihrer Marktkapitalisierung. Dies wirft die Frage auf, ob Binance seine Rolle bei der Förderung von Memecoins überdenkt oder ob die jüngsten Aussagen von Zhao lediglich ein Versuch sind, die Kritik der Community zu besänftigen.
Während Plattformen wie Crypto All-Stars versuchen, durch Staking-Mechanismen und die Integration verschiedener Memecoins in ein Ökosystem dem Memecoin-Markt mehr Stabilität zu verleihen, bleibt die grundlegende Volatilität bestehen. Wie bei jedem Projekt im Presale-Stadium, insbesondere im Memecoin-Bereich, gibt es keine Garantien. Investoren sollten sich dessen bewusst sein und ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen.
Quellen: