Meta ersetzt sein externes Faktenprüfungsprogramm durch das Community-basierte Bewertungssystem "Community Notes", ähnlich dem von X (ehemals Twitter). CEO Mark Zuckerberg begründet die Entscheidung mit dem Wunsch nach mehr "freier Meinungsäußerung" und kritisiert die bisherigen Faktenprüfer als politisch voreingenommen. Das neue System soll Nutzern ermöglichen, Kontext zu Beiträgen hinzuzufügen und diese zu bewerten.
Meta Platforms Inc. stellt sein bisheriges Programm zur externen Faktenprüfung ein und setzt künftig auf ein neues, an das System von Elon Musks Plattform X angelehntes Modell namens "Community Notes". Wie Cointelegraph berichtet, begründet Meta diesen Schritt mit dem Ziel, die "freie Meinungsäußerung" zu fördern. Auch CNBC berichtet über die Umstellung und zitiert Meta CEO Mark Zuckerberg mit den Worten: "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es einfach zu viele Fehler und zu viel Zensur gibt." Zuckerberg kritisierte die externen Faktenprüfer als "zu politisch voreingenommen" und behauptete, sie hätten "mehr Vertrauen zerstört als geschaffen, insbesondere in den USA".
Das neue System "Community Notes" soll von Nutzern erstellt und bewertet werden, um Beiträgen auf den Meta-Plattformen zusätzlichen Kontext zu liefern. Die Funktion wird in den kommenden Monaten in den USA eingeführt. NBC News zufolge sieht Zuckerberg die jüngsten Wahlen als einen "kulturellen Wendepunkt" hin zur Priorisierung der freien Meinungsäußerung. Er betonte jedoch, dass Inhalte in Bezug auf Drogen, Terrorismus und Kindesmissbrauch weiterhin streng moderiert würden.
Neben der Abschaffung des Faktenprüfprogramms lockert Meta auch einige Inhaltsrichtlinien zu kontroversen Themen wie Immigration und Gender. Das Unternehmen will sich stattdessen auf die Bekämpfung illegaler und schwerwiegender Verstöße konzentrieren. PCMag berichtet zudem, dass Meta seine Teams für Vertrauen und Sicherheit sowie Inhaltsmoderation von Kalifornien nach Texas verlegt. Zuckerberg erhofft sich dadurch, Bedenken hinsichtlich einer möglichen politischen Voreingenommenheit der Mitarbeiter zu zerstreuen.
Metas Entscheidung, auf ein Community-basiertes Bewertungssystem umzusteigen, wurde von einigen Seiten begrüßt. Das Meta Oversight Board, ein unabhängiges Gremium zur Überprüfung der Inhaltsmoderation des Unternehmens, befürwortete die Änderungen. Laut CNBC erklärte das Board, dass "gerade in den Vereinigten Staaten, zu Recht oder zu Unrecht, der bisherige Ansatz von Meta von vielen Nutzern als politisch voreingenommen empfunden wurde".
Gleichzeitig gibt es auch kritische Stimmen. Lina Khan, Vorsitzende der Federal Trade Commission, äußerte in einem CNBC-Interview Bedenken über den Einfluss einzelner Unternehmen auf die Meinungsfreiheit im Internet. Sie betonte die Notwendigkeit einer Wirtschaft, in der die Entscheidungen eines einzelnen Unternehmens oder einer einzelnen Führungskraft nicht übermäßigen Einfluss auf die Online-Kommunikation haben.
Die Beziehung zwischen Meta und dem designierten Präsidenten Donald Trump war in der Vergangenheit angespannt. Trump hatte Facebook in einem CNBC-Interview als "Feind des Volkes" bezeichnet. Meta hatte Trumps Facebook- und Instagram-Konten nach dem Sturm auf das Kapitol im Jahr 2021 gesperrt, später aber wieder freigegeben. Wie verschiedene Medien, darunter Reuters und Axios, berichten, scheint sich das Verhältnis zwischen Meta und Trump zuletzt verbessert zu haben. Meta spendete eine Million Dollar an Trumps Amtseinführungsfonds und Zuckerberg traf sich mit Trump in Mar-a-Lago.
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