Michael Saylor, CEO von MicroStrategy, bietet dem gewählten Präsidenten Trump seine Expertise in Krypto-Fragen an und würde einen Platz in einem Beratungsausschuss begrüßen. Während MicroStrategy bald in den Nasdaq-100 aufgenommen wird, könnten die hohen Bitcoin-Investitionen des Unternehmens die Indexzugehörigkeit gefährden, obwohl Saylor die Bedeutung des Softwaregeschäfts betont.
Michael Saylor, Mitbegründer und CEO von MicroStrategy, hat sich bereit erklärt, den gewählten Präsidenten Donald Trump bei Bedarf in Krypto-Fragen zu beraten. Wie Crypto Briefing berichtet, äußerte Saylor diese Bereitschaft am Mittwoch in einem Interview mit Bloomberg Open Interest. Er betonte seine stete Verfügbarkeit, konstruktive Ideen zur Digitalwährungspolitik beizusteuern, sei es vertraulich oder öffentlich. Die Teilnahme an einem Beratungsausschuss für digitale Vermögenswerte würde er wahrscheinlich annehmen.
Saylor bestätigte Treffen mit Mitgliedern der zukünftigen Trump-Administration, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Diese Aussage fällt mit MicroStrategys bevorstehender Aufnahme in den Nasdaq-100 zusammen. Das Unternehmen wird dort ab dem 23. Dezember neben Palantir Technologies und Axon Enterprise gelistet sein und Super Micro Computer, Moderna und Illumina ersetzen.
Die enormen Bitcoin-Bestände von MicroStrategy könnten jedoch die Indexzugehörigkeit gefährden. Das Unternehmen investierte kürzlich weitere 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin und hält nun insgesamt 439.000 BTC im Wert von etwa 45 Milliarden Dollar. Diese massive Bitcoin-Position könnte dazu führen, dass MicroStrategy im März vom Industry Classification Benchmark (ICB) als Finanzdienstleister eingestuft wird. Da der Nasdaq-100 ausschließlich Nicht-Finanzunternehmen umfasst, würde eine solche Neuklassifizierung wahrscheinlich den Ausschluss von MicroStrategy aus dem Index bedeuten.
Saylor trat Bedenken hinsichtlich der Neuklassifizierung entgegen und unterstrich, dass MicroStrategy nicht ausschließlich von seinen Bitcoin-Investitionen abhänge. Das Softwaregeschäft des Unternehmens generiere ein beachtliches operatives Einkommen von rund 75 Millionen Dollar pro Jahr. Wie Crypto Briefing berichtet, erklärte Saylor: "Wir haben ein sehr gesundes Softwaregeschäft, auf das wir sehr stolz sind." Er plane keine Aufspaltung von MicroStrategy. "Es ist profitabel und ein zentraler Bestandteil der Unternehmensidentität." Gleichzeitig sehe sich MicroStrategy primär als Bitcoin-Treasury-Unternehmen. "Unsere Hauptmethode zur Wertschöpfung für die Aktionäre sind unsere Treasury-Aktivitäten", so Saylor.
Neben dem operativen Einkommen aus dem Softwaregeschäft und den schwer quantifizierbaren Kapitalerträgen verfügt MicroStrategy aktuell über nicht realisierte Kapitalgewinne in Höhe von 18,6 Milliarden Dollar. Saylor erwähnte zudem, dass MicroStrategy, ähnlich wie andere Tech-Unternehmen wie Apple, strategische Akquisitionen tätigt.
Seit der Ankündigung seines 21/21-Plans zur Finanzierung zukünftiger Bitcoin-Käufe hat MicroStrategy Bitcoin im Wert von rund 17 Milliarden Dollar erworben. Bei diesem Akkumulationstempo könnte das Unternehmen sein Ziel von 42 Milliarden Dollar an Bitcoin-Investitionen bis Januar 2025 erreichen. Auf die Frage nach möglichen Anpassungen des Plans antwortete Saylor, dass MicroStrategy seine Kapitalallokationsstrategie nach Erreichen des 42-Milliarden-Dollar-Ziels neu bewerten werde. Wie Crypto Briefing berichtet, sagte er: "Wenn wir den 21/21-Plan mit 42 Milliarden Dollar Kapital abgeschlossen haben, werden wir unseren Kapitalplan überprüfen und einen neuen Plan erstellen, der den Marktbedingungen zu diesem Zeitpunkt entspricht."
Saylor erklärte weiter, das Unternehmen wolle im kommenden Quartal verstärkt Kapital über die Anleihemärkte aufnehmen, um den Verschuldungsgrad zu erhöhen und so die Renditen für die Aktionäre zu steigern. Neben Anleihen würden je nach Marktlage auch andere Optionen wie Vorzugsaktien, Wandelanleihen oder aktienbezogene Finanzierungen geprüft.
Obwohl MicroStrategys beträchtliche Bitcoin-Investition zur Aufnahme in den Nasdaq-100 führte, erscheint ein Eintritt in den S&P 500 unwahrscheinlich. Wie Bloomberg ETF-Analyst James Seyffart erklärte, erfüllt das Unternehmen die Rentabilitätsanforderungen des Index nicht, da es in nur einem der letzten vier Quartale profitabel war, ein Schlüsselkriterium für die Aufnahme in den S&P 500. Saylor selbst zeigte sich optimistisch hinsichtlich der Zukunftsaussichten und verwies auf bevorstehende Änderungen des Financial Accounting Standards Board, die die Finanzberichterstattung von MicroStrategy verbessern könnten.
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