MicroStrategy investierte erneut Milliarden in Bitcoin, doch das Aktienpremium schrumpft und liegt nun auf einem Zweimonatstief. Obwohl der Bitcoin-Bestand des Unternehmens immens ist, herrscht Uneinigkeit über die Bewertung, mit optimistischen Kursprognosen einerseits und Skepsis und Blasenwarnungen andererseits. Die Strategie von Michael Saylor, Bitcoin als Hauptreserve-Asset zu halten, treibt das Unternehmen an, birgt aber auch erhebliche Risiken in einem möglichen Bärenmarkt.
Trotz weiterer Bitcoin-Käufe im Wert von 2 Milliarden US-Dollar in der vergangenen Woche, wie protos.com berichtet, kämpft MicroStrategy weiterhin mit einem schwindenden Aktienpremium. Das Vertrauen der Anleger, das im Vormonat noch hoch war, scheint zu schwinden. Das Aktienpremium befindet sich auf einem Zweimonatstief und der Kurs liegt 30% unter dem Höchststand vom 21. November.
Obwohl MicroStrategy ein kleines Softwaregeschäft betreibt, bewerten die meisten Anleger das Unternehmen primär anhand seiner Bitcoin-Bestände. Am 20. November besaß das Unternehmen Bitcoin im Wert von 31 Milliarden US-Dollar, wurde aber mit einer Marktkapitalisierung von 106 Milliarden US-Dollar gehandelt – ein Premium vom 3,4-fachen. Dieses Vielfache ist mittlerweile um ein Drittel auf das 2,2-fache gesunken.
In den letzten drei Wochen prognostizierten optimistische Händler für die MicroStrategy-Aktie Kursziele, die dem 10-fachen oder sogar 100-fachen des aktuellen Kurses entsprechen. Einige glauben, dass das Unternehmen den Wert von Bitcoin selbst übertreffen kann. Es gibt auch die These, dass die verwässernden Aktien- und Anleiheemissionen des Unternehmens auf verwässerungsbereinigter Basis wertsteigernd sind – obwohl die meisten dieser Berechnungen einige der zukünftigen Verpflichtungen des Unternehmens nicht berücksichtigen.
Wie protos.com weiter ausführt, stehen den Optimisten jedoch ebenso viele Skeptiker gegenüber. Der Leerverkäufer Andrew Left wettet gegen das Unternehmen und viele andere sehen in der Aktie Anzeichen einer Blase.
Vergangene Woche nutzte MicroStrategy erneut Erlöse aus verwässernden Emissionen, um weitere 21.550 BTC zu einem Durchschnittspreis von 98.783 US-Dollar pro Coin zu erwerben. Das Unternehmen hält nun 423.650 BTC, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 41,5 Milliarden US-Dollar wert sind. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei 89 Milliarden US-Dollar.
Die ungewöhnliche Strategie, Bitcoin als primäres Reserve-Asset zu halten, wurde von Michael Saylor, dem Gründer und ehemaligen CEO, initiiert. Wie ein Artikel von The Motley Fool vom 6. Dezember 2024 beschreibt, begann das Unternehmen im August 2020 mit dem Kauf von Bitcoin und verzeichnete seitdem einen bemerkenswerten Aktienkursanstieg von 2.700%. Der Artikel hebt auch die Finanzierungsmethoden von MicroStrategy hervor, darunter die Aufnahme von Schulden und die Emission von Wandelanleihen.
Saylors Überzeugung von Bitcoin als langfristigem Wertspeicher, wie in einem Artikel von Fool.com vom 19. November 2024 dargestellt, war der treibende Faktor für die anfängliche Bitcoin-Investition von MicroStrategy. Saylor prognostiziert einen erheblichen Preisanstieg für Bitcoin in den nächsten zwei Jahrzehnten. Der Artikel betont jedoch auch die Risiken der Bitcoin-Strategie von MicroStrategy, einschließlich der steigenden Verschuldung und der Aktienverwässerung.
Ein Artikel von Sherwood.news vom 21. November 2024 analysiert das Premium von MicroStrategy gegenüber seinen Bitcoin-Beständen und bezeichnet es als "Perpetuum Mobile". Solange der Bitcoin-Preis steigt, verstärkt die Strategie von MicroStrategy diesen Trend. Der Artikel warnt jedoch vor potenziellen Problemen für MicroStrategy in einem Bitcoin-Bärenmarkt, insbesondere angesichts der erheblichen ausstehenden Wandelanleihen des Unternehmens.
Ein Artikel von ReadTrung vom 30. November 2024 bietet einen detaillierten Hintergrund zu Saylors Entscheidung, Bitcoin als primäres Reserve-Asset von MicroStrategy zu verwenden, und führt dies auf Bedenken hinsichtlich Inflation und der Entwertung von Bargeld zurück. Der Artikel beschreibt auch die einzigartige Position von MicroStrategy als börsennotiertes Unternehmen, das Bitcoin-bezogene Finanzprodukte anbietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bitcoin-Strategie von MicroStrategy weiterhin sowohl Lob als auch Kritik hervorruft. Während die Bitcoin-Käufe des Unternehmens den Preis der Kryptowährung beeinflusst haben, bleiben das anhaltende Bewertungsrätsel und die damit verbundenen Risiken ein wichtiger Diskussionspunkt für Investoren.
Quellen: