Das montenegrinische Verfassungsgericht hat Do Kwons Beschwerde gegen seine drohende Auslieferung abgelehnt, womit der Weg für seine Überstellung entweder in die USA oder nach Südkorea frei ist. Die endgültige Entscheidung über das Zielland liegt beim Justizminister, wobei Spekulationen aufgrund vorheriger Entscheidungen auf eine Auslieferung an die USA hindeuten. Kwons Anwälte wollen weitere rechtliche Schritte einleiten.
Do Kwon, Mitgründer von Terraform Labs, ist mit seiner Beschwerde gegen ein früheres Auslieferungsurteil vor dem Verfassungsgericht Montenegros gescheitert. Wie Cointelegraph berichtet, fällte das Gericht am 24. Dezember einen einstimmigen Beschluss, der den Weg für Kwons Auslieferung entweder an die USA oder Südkorea ebnet. Die endgültige Entscheidung über das Zielland liegt nun bei Montenegros Justizminister Bojan Božović.
Kwon, der im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Kryptowährungen TerraUSD und Luna im Mai 2022 international gesucht wird, wurde im März 2024 in Montenegro mit gefälschten Reisedokumenten festgenommen. Sowohl Südkorea als auch die USA haben Auslieferungsersuchen gestellt. Yonhap News zufolge sieht sich Kwon in beiden Ländern mit Betrugsvorwürfen und weiteren Anklagen im Zusammenhang mit dem Kollaps von Terraform Labs konfrontiert. Der Zusammenbruch verursachte laut Chosun Ilbo finanzielle Verluste von über 50 Billionen Won (etwa 34,26 Milliarden US-Dollar).
Die montenegrinischen Medien Vijesti und Pobjeda berichteten, dass Kwons Beschwerde die Rechtmäßigkeit eines früheren Urteils des Obersten Gerichtshofs von Montenegro infrage stellte. Dieses Urteil hatte Kwons Überstellung nach Südkorea für ungültig erklärt und die Auslieferungsbefugnis dem Justizminister übertragen. Kwons Anwälte argumentierten, die Entscheidung sei verfahrenswidrig gewesen. Das Verfassungsgericht sah jedoch keine Verletzung von Kwons Rechten auf ein faires Verfahren oder auf Familienleben.
Binance News berichtet, dass aufgrund der bisherigen Haltung des Justizministeriums spekuliert wird, eine Auslieferung an die USA sei wahrscheinlicher. Analysten vermuten, dass Erwägungen des nationalen Interesses die Entscheidung beeinflussen könnten. Auch die Oberste Staatsanwaltschaft Montenegros hat sich bereits zweimal gegen eine Auslieferung Kwons nach Seoul ausgesprochen, was die Vermutungen einer Überstellung an die USA verstärkt. Daijiworld ergänzt, dass ein montenegrinisches Berufungsgericht zuvor ein Urteil eines Untergerichts bestätigt hatte, Kwon an Südkorea auszuliefern, und einen Antrag auf Auslieferung an die Vereinigten Staaten abgelehnt hatte. Der Oberste Gerichtshof hatte die Auslieferung an Südkorea jedoch bis zu einer Entscheidung über einen rechtlichen Antrag der Staatsanwaltschaft ausgesetzt.
Es wird erwartet, dass Kwons Anwälte weitere rechtliche Schritte einleiten werden, um eine Auslieferung an die USA zu verhindern, wodurch der genaue Zeitpunkt seiner Überstellung weiterhin offenbleibt. Das südkoreanische Justizministerium und die südkoreanische Botschaft in Serbien haben Montenegro Berichten zufolge aufgefordert, längere Verzögerungen zu vermeiden, die zu Menschenrechtsbedenken führen könnten.