25.12.2024
Politik

Regierung Russland intensiviert Maßnahmen gegen illegale Krypto-Dienste

Die russische Zentralbank entwickelt eine Plattform zur Bekämpfung illegaler Krypto-OTC-Dienste und Geldwäsche, indem sie "Dropper"-Konten identifiziert und blockiert. Ziel ist es, kriminellen Organisationen den Missbrauch des Finanzsystems für illegale Krypto-Fiat-Transaktionen zu erschweren, ohne dabei ehrliche Bürger zu beeinträchtigen. Die Initiative erfolgt im Kontext zunehmender Regulierung des russischen Kryptomarktes, einschließlich der Legalisierung von Krypto-Mining und der Nutzung für internationale Zahlungen.

Russland verstärkt den Kampf gegen illegale Krypto-OTC-Plattformen

Die russische Zentralbank plant die Entwicklung einer neuen Plattform zur Bekämpfung illegaler Krypto-Over-the-Counter (OTC)-Dienste. Medienberichten zufolge zielt die Initiative darauf ab, kriminellen Organisationen den Missbrauch von Bankdienstleistungen für illegale Aktivitäten, insbesondere im Bereich Krypto-zu-Fiat-OTC-Transaktionen unter Umgehung von KYC-Verfahren, zu erschweren. (Quelle: Cryptopolitan, Crypto.news)

Wie RBC berichtet, kooperiert die Zentralbank mit der russischen Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring, Banken und lokalen Experten. Bogdan Shablya, Leiter des Finanzüberwachungs- und Währungskontrolldienstes der Zentralbank, erklärte, das System solle die Identifizierung und Blockierung von Kunden ermöglichen, die in illegale Finanztransaktionen verwickelt sind. Der Fokus liegt dabei auf sogenannten "Droppern", die ihre Bankkonten für Geldwäsche oder illegale Aktivitäten, wie z.B. Drogenhandel, Online-Casinos, Krypto-Börsen/OTC-Dienste oder Raubkopien-Websites, zur Verfügung stellen.

Shablya führte aus, dass die Zentralbank bereits Online-Überwachungssysteme mit einigen Banken implementiert hat, um einzelne Transaktionen zu verfolgen. Derzeit könne sie Informationen über "Dropper" jedoch nur mit den Banken teilen, bei denen diese Konten führen. Da diese Akteure häufig Konten bei mehreren Banken eröffnen, bestehe laut Shablya die Notwendigkeit, Daten zu zentralisieren und "Informationen mit allen Kreditinstituten zu teilen".

Aktuell dürfen Banken einer Person ein Konto nicht allein aufgrund von Hinweisen auf eine mögliche Beteiligung an Drop-Aktivitäten verweigern. Laut Shablya können Banken derzeit lediglich ein Konto eröffnen und die zugehörigen Remote-Banking-Dienste sperren. Diese Maßnahmen werden jedoch oft erst nach dem Stattfinden verdächtiger Transaktionen ergriffen.

Der Zeitplan für den Start der Plattform ist noch offen. Shablya betonte, das Thema befinde sich "noch in der Entwicklung". Die Zentralbank strebe eine "akzeptable Lösung" an, die das Problem angeht, ohne soziale Spannungen zu erzeugen oder ehrliche Bürger zu beeinträchtigen.

Russland hat bereits in der Vergangenheit Maßnahmen zur Regulierung des Kryptomarktes ergriffen. Chainalysis berichtete am 5. September 2024, dass Russland Gesetze erlassen hat, die Krypto-Mining legalisieren und die Verwendung von Kryptowährungen für internationale Zahlungen erlauben. Dies stellt eine Abkehr von der früheren Haltung der Regierung dar, die noch 2022 ein vollständiges Verbot von Kryptowährungen angestrebt hatte. (Quelle: Chainalysis)

Die zunehmende Regulierung von Krypto-OTC-Diensten in Russland steht im Kontext globaler Bemühungen zur Bekämpfung illegaler Aktivitäten im Kryptomarkt. Forbes berichtete am 4. Mai 2022, dass russische OTC-Anbieter ein komplexes Netzwerk bilden, das einer genauen Prüfung durch Sanktionsausschüsse bedarf, da sie zur Umgehung von Sanktionen eingesetzt werden könnten. (Quelle: Forbes)

Auch der Digital Watch Observatory berichtete am 7. Oktober 2024 über ein hartes Durchgreifen gegen illegale Krypto-Börsen in Russland. Bei einer groß angelegten Razzia wurden über 90 Personen verhaftet oder verwarnt, die im Verdacht stehen, illegale grenzüberschreitende Geldtransfers und Geldwäsche zu ermöglichen. (Quelle: Digital Watch Observatory)

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