Das US-Finanzministerium hat eine neue Strategie zur finanziellen Inklusion vorgestellt, in der digitale Vermögenswerte, trotz gegenteiliger Äußerungen von Vizepräsidentin Harris im Wahlkampf, aufgrund ihrer Risiken nur am Rande erwähnt werden. Die Strategie konzentriert sich stattdessen auf den Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen und betont die Bedeutung von Vertrauen im Finanzsystem. Obwohl die Rolle digitaler Vermögenswerte in der Finanzinklusion weiterhin diskutiert wird, signalisiert der Bericht eine vorsichtige Haltung der US-Regierung gegenüber Kryptowährungen.
Das US-Finanzministerium hat eine neue Strategie zur Förderung der finanziellen Inklusion vorgestellt. Wie CoinDesk berichtet, wird Kryptowährungen in dem 35-seitigen Bericht jedoch nur einmal erwähnt – und zwar im Zusammenhang mit den Risiken der Technologie. Dies steht im Kontrast zu den positiven Äußerungen von Vizepräsidentin Kamala Harris im Wahlkampf, die Kryptowährungen als Teil ihrer Wirtschaftsagenda fördern will.
Die Strategie des Finanzministeriums zielt darauf ab, den Zugang zu sicheren und erschwinglichen Finanzprodukten und -dienstleistungen für alle Amerikaner zu erweitern. Wie aus dem Fact Sheet des Finanzministeriums hervorgeht, wurde die Strategie durch umfangreiche Recherchen und Gespräche mit Experten, Gemeindeleitern, Branchenvertretern und anderen Bundesbehörden entwickelt, einschließlich der öffentlichen Beteiligung durch eine Informationsanfrage.
Der Bericht betont die Bedeutung des Zugangs zu Transaktionskonten, Krediten, Spar- und Investitionsmöglichkeiten sowie die Notwendigkeit, das Vertrauen in das Finanzsystem zu stärken. Digitale Vermögenswerte werden in diesem Kontext jedoch nicht als Instrument zur Förderung der Inklusion genannt. Stattdessen verweist das Finanzministerium auf einen Bericht aus dem Jahr 2022 über die "Risiken im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten".
Während die Biden-Administration Kryptowährungen also eher zurückhaltend betrachtet, hat sich Vizepräsidentin Kamala Harris im Wahlkampf für Kryptowährungen ausgesprochen. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen der Haltung der Regierung und der Wahlkampfrhetorik der Vizepräsidentin wirft Fragen auf.
Die Zurückhaltung des Finanzministeriums gegenüber Kryptowährungen spiegelt die Bedenken wider, die von einigen Experten und Organisationen geäußert wurden. So haben beispielsweise Organisationen wie das Center for American Progress argumentiert, dass die Behauptung von Krypto-Befürwortern über die Vorteile für die finanzielle Inklusion "einer genaueren Prüfung nicht standhält". Ähnliche Kritik wurde auch von der Brookings Institution geäußert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die US-Politik gegenüber digitalen Vermögenswerten in Zukunft entwickeln wird. Die neue Strategie des Finanzministeriums deutet jedoch darauf hin, dass die Regierung die Risiken der Technologie weiterhin im Auge behält und Kryptowährungen nicht als primäres Instrument zur Förderung der finanziellen Inklusion betrachtet.
Es ist wichtig zu betonen, dass die finanzielle Inklusion ein komplexes Thema ist und es keine einfache Lösung gibt. Die Strategie des Finanzministeriums ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen anzugehen und den Zugang zu Finanzdienstleistungen für alle Amerikaner zu verbessern. Die Rolle digitaler Vermögenswerte in diesem Prozess bleibt jedoch weiterhin Gegenstand von Diskussionen und Untersuchungen.