Ein Pastor in Washington State wurde wegen schweren Betrugs angeklagt, nachdem er über 1.500 Gemeindemitglieder, hauptsächlich aus seiner spanischsprachigen Gemeinde, um ca. 6 Millionen US-Dollar durch ein betrügerisches Krypto-Investmentprojekt namens Solano Fi gebracht hatte. Er versprach hohe Renditen und nutzte seine Position aus, um Vertrauen zu gewinnen, bevor er Auszahlungen mit verschiedenen Ausreden verweigerte. Die CFTC fordert nun die Rückzahlung des Geldes und ein Handelsverbot für den Pastor.
Ein Pastor im US-Bundesstaat Washington ist wegen schweren Betrugs angeklagt. Er soll über 1.500 Menschen, viele davon Mitglieder seiner eigenen spanischsprachigen Gemeinde, um ca. 6 Millionen US-Dollar gebracht haben, indem er sie in ein betrügerisches Krypto-Investmentprojekt namens Solano Fi verwickelte. Laut BTC-ECHO wurde Francier Obando Pinillo in 26 Anklagepunkten von einer Grand Jury beschuldigt.
Pinillo soll seine Position als Pastor ausgenutzt haben, um das Vertrauen seiner Gemeindemitglieder zu gewinnen. Er behauptete, die Idee für Solano Fi sei ihm in einem Traum erschienen und versprach den Anlegern hohe, risikofreie Renditen von bis zu 34,9 Prozent pro Monat durch sogenanntes Staking von Kryptowährungen. Zusätzlich versprach er einen Bonus von 15 Prozent für die Anwerbung neuer Investoren, was auf ein Schneeballsystem hindeutet. Wie stern.de berichtet, konzentrierte er sich insbesondere auf Personen mit geringen Kenntnissen im Bereich der digitalen Vermögenswerte.
Die Anleger konnten ihre vermeintlichen Gewinne über eine Online-Plattform einsehen. Diese Gewinne und Kontostände erwiesen sich jedoch als gefälscht. Als Investoren versuchten, Geld abzuheben, erfand Pinillo immer neue Ausreden. Er behauptete beispielsweise, Auszahlungen seien aufgrund der aktuellen Marktlage nicht möglich oder Anleger müssten erst neue Investoren anwerben oder weitere Gelder für ein System-Upgrade überweisen, um ihre Investitionen zurückzuerhalten. Ähnliche Fälle betrügerischer Anlageberater, die mit falschen Versprechungen hohe Summen ergaunern, sind leider keine Seltenheit. So steht beispielsweise ein 27-Jähriger in Osnabrück vor Gericht, weil er Anlegern hohe Gewinne auf den Finanzmärkten versprochen und sie um rund 177.000 Euro betrogen haben soll (NDR).
Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reichte im Dezember Klage gegen Pinillo wegen Betrugs und Unterschlagung ein. Crypto Insiders berichtet, dass die CFTC neben der Rückzahlung des Geldes an die Opfer auch ein Handelsverbot für Pinillo fordert. Dem Pastor droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. Der Fall erinnert an einen ähnlichen Vorfall in Colorado, bei dem ein Pastor und seine Frau ihre Anhänger dazu aufforderten, in ihre eigene Kryptowährung zu investieren und das Geld anschließend für Luxusgüter ausgaben (t-online).