Die Deutsche Bank testet mit "Project Dama 2" eine Layer-2-Lösung auf Basis der Ethereum-Blockchain, um regulatorische Hürden bei der Nutzung öffentlicher Blockchains für Finanzdienstleistungen zu überwinden. Das Projekt adressiert Bedenken hinsichtlich Transparenz, Sanktionen und unerwarteter Blockchain-Änderungen und soll effizientere und kostengünstigere Transaktionen ermöglichen. Darüber hinaus forscht die Bank gemeinsam mit Partnern an der Interoperabilität von tokenisierten Vermögenswerten über verschiedene Blockchain-Systeme hinweg.
Die Deutsche Bank hat eine Lösung entwickelt, um die regulatorischen Herausforderungen zu meistern, die sich Finanzinstituten bei der Nutzung öffentlicher Blockchains stellen. Wie Bloomberg berichtet, startete die Bank im November den Testbetrieb von „Project Dama 2“, einem Pilotprojekt für Asset Servicing. Dieses Layer-2-System nutzt öffentliche Blockchains, um kostengünstigere und effizientere Transaktionen zu ermöglichen. Boon-Hiong Chan, Innovationsleiter der Deutschen Bank im asiatisch-pazifischen Raum, erklärte, dass das Layer-2-System der Bank mit Ethereum, einem der meistgenutzten Blockchain-Netzwerke, verbunden ist. (Quelle: cryptopolitan.com)
Öffentliche Blockchains wie Ethereum bergen jedoch Risiken für regulierte Banken, so Chan. Zu diesen Risiken zählen die Unklarheit darüber, wer die Transaktionen validiert, die Möglichkeit, Gebühren an sanktionierte Unternehmen zu zahlen, und die Gefahr unerwarteter Änderungen an der Blockchain. „Durch den Einsatz von zwei Chains sollen einige dieser regulatorischen Bedenken ausgeräumt werden“, so Chan. Project Dama 2 ist eine von mehreren Initiativen im Rahmen des singapurischen „Project Guardian“, in dem 24 große Finanzinstitute die Tokenisierung von Vermögenswerten mittels Blockchain untersuchen. Ähnlich wie andere Befürworter sieht die Deutsche Bank in der Blockchain-Technologie ein Instrument, um dem Margendruck im Finanzdienstleistungssektor entgegenzuwirken. Es bleiben jedoch Fragen offen, wie weit Banken in der Krypto-Welt vordringen sollten. (Quelle: cryptopolitan.com)
Die Deutsche Bank hat sich außerdem mit anderen Finanzinstituten und Web3-Innovatoren zusammengeschlossen, um ein Whitepaper zur Interoperabilität von tokenisierten Vermögenswerten über öffentliche und private Blockchains sowie bestehende Systeme hinweg zu verfassen. Das Papier mit dem Titel „Institutional Interoperability: How Financial Institutions Navigate a Multichain World“ untersucht, wie Finanzinstitute eine verbesserte Zugänglichkeit und Liquidität für tokenisierte Vermögenswerte mit Flexibilität, Datenschutz, Transparenz und Skalierbarkeit erreichen können. Alle Beteiligten betonten die Notwendigkeit vernetzter Netzwerkmodelle, die mehrere Blockchains umfassen. Die Deutsche Bank brachte ihre eigenen Erkenntnisse ein und beschrieb ihre Experimente mit Blockchain und Tokenisierung aus der Perspektive des Asset Servicing. Die Bank erläutert, warum sie der Ansicht ist, dass diese Technologien einen kostengünstigen, effizienten und schnelleren Mehrwert für Kunden mit nicht-traditionellen Geschäftsmodellen schaffen können. Sie erörtert auch die Notwendigkeit und die Herausforderungen der Interoperabilität zwischen Blockchains und traditionellen Systemen. (Quelle: db.com)
Im Rahmen des „Project Guardian“ der Monetary Authority of Singapore (MAS) testet die Deutsche Bank die Ethereum-basierte Plattform „Project Dama 2“ in Zusammenarbeit mit Memento Blockchain Pte. und Interop Labs, um effizientere und kostengünstigere Transaktionen im Asset Servicing zu erzielen. Layer-2 ermöglicht es Banken, die Liste der Validierer anzupassen und den Aufsichtsbehörden „Superadministratorrechte“ zur Überwachung des Geldflusses einzuräumen, während gleichzeitig die Abhängigkeit von Transaktionsaufzeichnungen auf Layer-1 reduziert wird. Das Projekt soll nach Erhalt der behördlichen Genehmigung im nächsten Jahr offiziell starten und regulierten Banken Sicherheit bei der Erforschung des Potenzials öffentlicher Blockchains bieten. (Quelle: panewslab.com)
Die Deutsche Bank experimentiert weiterhin mit Blockchain-Technologie, um ihre Systeme und Prozesse zu modernisieren. Wie in einem LinkedIn-Beitrag der Bank erläutert, diskutierten Jie Yi (Jaelynn) Lee und Mathew Kathayanat (Mat Kat) vom Securities-Services-Team der Bank in Singapur in einem Meinungsartikel von Waters Technology, wie die Entwicklung einer mutualisierten Compliance mithilfe von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) das Onboarding von Kunden und den globalen Kampf gegen Finanzkriminalität revolutionieren kann. Das Konzept der mutualisierten Compliance zielt darauf ab, einen universellen „digitalen Pass“ zu schaffen, indem Know-Your-Customer (KYC)- und Transaktionsüberwachungssysteme über Finanzinstitute hinweg weltweit standardisiert und integriert werden. (Quelle: linkedin.com)
Auch die Bundesbank hat im Rahmen der explorativen Arbeiten des Eurosystems zur Erprobung neuer Technologien für die Abwicklung von Großbetragszahlungen in Zentralbankgeld eine Trigger-Lösung entwickelt, die DLT-Plattformen mit dem traditionellen Zahlungssystem TARGET verbindet. Die Deutsche Bank war an den Tests und Experimenten mit dieser Lösung beteiligt. (Quelle: bundesbank.de)
Quellen: