Die US-Regierung plant den Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve, was den Bitcoin-Kurs bereits beflügelt hat. Diese Verzögerung im US-Gesetzgebungsprozess bietet anderen Ländern und Investoren die Chance, Bitcoin vor den USA zu akkumulieren und von einem möglichen weiteren Preisanstieg zu profitieren. Der Aufbau solcher Reserven ist jedoch komplex, wie das Beispiel El Salvador zeigt.
Das Interesse der US-Regierung an Bitcoin ist kein Geheimnis mehr. Wie unter anderem Cryptonews.net berichtet, haben sich sowohl der ehemalige Präsident Donald Trump als auch andere politische Akteure wie Robert F. Kennedy Jr. und Senatorin Cynthia Lummis für den Kauf von Bitcoin durch die US-Regierung ausgesprochen (cryptonews.net). Die „Strategic Bitcoin Reserve Legislation 2024“ sieht vor, dass das US-Finanzministerium über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 200.000 Bitcoin pro Jahr erwirbt, um eine strategische Reserve von insgesamt einer Million Bitcoin aufzubauen. Forbes berichtete ausführlich über die Details des Gesetzesentwurfs und die damit verbundenen Herausforderungen (forbes.com).
Doch die Umsetzung dieser Pläne gestaltet sich komplexer als gedacht. Der legislative Prozess in den USA ist langwierig und von bürokratischen Hürden geprägt. Selbst mit einer republikanischen Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses ist die Verabschiedung des Gesetzes nicht garantiert. Die Neubewertung der Goldreserven der Federal Reserve und die Integration von Bitcoin in die staatlichen Finanzsysteme dürften für Diskussionen und operative Herausforderungen sorgen. Bitcoin Magazine hebt hervor, dass die Umsetzung des Gesetzes Zeit in Anspruch nehmen wird (bitcoinmagazine.com).
Diese Verzögerung eröffnet anderen Akteuren die Möglichkeit, der US-Regierung zuvorzukommen. Institutionelle Investoren, Unternehmen und sogar andere Staaten könnten die Ankündigung der USA zum Anlass nehmen, selbst Bitcoin zu erwerben und so von einem möglichen Preisanstieg zu profitieren. Der Begriff "Frontrunning", also das Ausnutzen von nicht-öffentlichen Informationen über bevorstehende Transaktionen, um eigene Gewinne zu erzielen, wird in diesem Zusammenhang relevant, wie auch in einem Artikel auf Wikipedia erläutert wird (wikipedia.org). DL News berichtete bereits im März 2024 über die Bestrebungen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), ein eigenes Blockchain-basiertes Zahlungssystem zu entwickeln, was als potenzieller Katalysator für die US-Gesetzgebung gesehen wurde (dlnews.com).
Der Bitcoin-Kurs reagierte bereits auf die Ankündigungen der US-Regierung mit einem deutlichen Anstieg. Je länger die Umsetzung des Gesetzes dauert, desto größer ist der Anreiz für andere Akteure, Bitcoin zu akkumulieren und den Preis weiter in die Höhe zu treiben. David Bailey, CEO von Bitcoin Magazine, warnte bereits davor, dass andere Nationen versuchen könnten, den USA zuvorzukommen. Er berichtete von einem Staat, der eine strategische Bitcoin-Reserve plant und Bitcoin-Mining-Regularien entwickelt, um sein Stromnetz zu verbessern (bitcoinmagazine.com).
El Salvador, das bereits 2021 begann, Bitcoin zu kaufen, dient als Beispiel für die Herausforderungen, die mit dem Aufbau einer staatlichen Bitcoin-Reserve verbunden sind. Das Land sah sich jahrelang mit Marktgegenwind konfrontiert, und die Käufe zu hohen Preisen wurden von Kritikern scharf angegriffen.
Ob die USA letztendlich eine strategische Bitcoin-Reserve aufbauen werden, bleibt abzuwarten. Das Wettrennen um den Vorsprung hat jedoch bereits begonnen, und andere Akteure nutzen die Gelegenheit, sich im Kryptomarkt zu positionieren.
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