Ripple-CEO Brad Garlinghouse kritisierte das "60 Minutes"-Interview für die Auslassung wichtiger Details im XRP-Rechtsstreit, insbesondere die richterliche Entscheidung, dass XRP kein Wertpapier sei. Er bemängelte die einseitige Darstellung und betonte Ripples Engagement für Regulierung und die praktischen Anwendungsfälle von XRP. Trotz der Kritik würdigte er die Aufmerksamkeit für Kryptowährungen in der US-Politik.
Ripple CEO Brad Garlinghouse hat das Nachrichtenmagazin "60 Minutes" öffentlich für die Darstellung seines Interviews kritisiert. Wie "News Bitcoin News" berichtet, bemängelt Garlinghouse insbesondere die Auslassung wichtiger Informationen bezüglich des laufenden Rechtsstreits zwischen Ripple und der US-Börsenaufsicht SEC.
Der am 8. Dezember ausgestrahlte Beitrag von "60 Minutes", eine Zusammenfassung eines 90-minütigen Interviews, habe laut Garlinghouse entscheidende Details unterschlagen, die für ein umfassendes Verständnis des Rechtsstreits und der Krypto-Branche unerlässlich seien. "CryptoSlate" berichtet, dass Garlinghouse vor allem die fehlende Erwähnung eines richterlichen Beschlusses vom Juli 2023 moniert. In diesem Beschluss hatte eine Bundesrichterin entschieden, dass XRP beim Handel auf öffentlichen Börsen nicht als Wertpapier zu klassifizieren sei. Diese Entscheidung widerspricht den Aussagen des ehemaligen SEC-Beamten John Reed Stark, die im Beitrag von "60 Minutes" gezeigt wurden. Garlinghouse bezeichnete Stark, wie "DL News" berichtet, als "Gensler's shill" (Genslers Handlanger) und warf ihm vor, die richterliche Entscheidung zu ignorieren.
Garlinghouse betonte, dass Ripple bereits Milliarden von Dollar an grenzüberschreitenden Transaktionen für institutionelle Kunden unter Verwendung von XRP abwickelt und dabei Vorschriften wie die "Know-Your-Customer"-Richtlinien (KYC) einhält. Diese praktischen Anwendungsfälle würden das transformative Potenzial der Blockchain-Technologie demonstrieren, ein Aspekt, der im Beitrag von "60 Minutes" weitgehend vernachlässigt wurde. "U.Today" zitiert Garlinghouse mit den Worten: "Wir haben nicht darum gebeten, dereguliert zu werden. Wir haben darum gebeten, reguliert zu werden." Er forderte "klare Regeln" für die Kryptobranche.
Laut "CryptoSlate" teilte Garlinghouse auch Einschätzungen von Neil Hartner, einem Software-Ingenieur bei Ripple, der ein im Interview dargestelltes Missverständnis aufklärte: XRP sei nicht Ripples proprietärer Token. Hartner betonte, dass XRP auf einem dezentralen, öffentlichen Ledger operiert und Ripple lediglich ein Teilnehmer in diesem Ökosystem ist.
Trotz seiner Kritik würdigte Garlinghouse laut "CryptoSlate" die Aufmerksamkeit, die "60 Minutes" dem wachsenden Einfluss von Kryptowährungen auf die US-Politik widmete. Er beschrieb die jüngsten US-Wahlen als Wendepunkt für die Kryptoindustrie und hob die Bemühungen des Krypto-fokussierten politischen Aktionskomitees (PAC) Fairshake hervor, das die meisten der siegreichen Kongresskandidaten unterstützt hatte. Ripple habe 45 Millionen Dollar zu Fairshakes Bemühungen beigetragen, neben anderen prominenten Spendern wie Coinbase und Andreessen Horowitz.
Garlinghouse bemerkte auch den überraschenden Wandel des gewählten Präsidenten Donald Trump zu einer kryptofreundlicheren Haltung während des Wahlkampfs. Diese Veränderung, so Garlinghouse laut "Bitcoinsensus", habe die Krypto-Community weiter mit Trumps Plattform in Einklang gebracht: "Ich denke, es ist klar, dass Donald Trump Krypto angenommen hat und Krypto Donald Trump angenommen hat."
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