Rückzahlung von 9 Milliarden Dollar in Bitcoin im Bitfinex-Hack-Fall angestoßen
Ein US-Gericht entschied die Rückgabe von 9 Milliarden Dollar in Bitcoin an Bitfinex, die 2016 Opfer eines Hacks wurden, trotz Uneinigkeit über den Opferstatus der Börse. Die Rückgabe basiert auf den Einigungen im Schuldbekenntnis der Täter und ermöglicht es Dritten, einschließlich Bitfinex-Nutzern, Ansprüche auf die Gelder geltend zu machen. Die Entscheidung schafft einen wichtigen Präzedenzfall für die Rückerstattung gestohlener Kryptowährungen.
Gericht weist Rückerstattung von 9 Milliarden Dollar in Bitcoin im Bitfinex-Hack-Fall an
Ein US-Bundesgericht hat entschieden, dass 94.643 Bitcoin, die im Zusammenhang mit dem Bitfinex-Hack von 2016 beschlagnahmt wurden, an die Kryptowährungsbörse zurückgegeben werden sollen. Dies geschieht im Rahmen freiwilliger Rückerstattungsvereinbarungen, die mit den Schuldbekenntnissen der verurteilten Täter verbunden sind. Wie news.bitcoin.com berichtet, repräsentiert diese Rückgewinnung, mit einem Wert von über 9 Milliarden Dollar, eine signifikante Wiedererlangung aus einem der größten Kryptowährungsdiebstähle.
Im Jahr 2016 gelang es Ilya Lichtenstein, in die Systeme von Bitfinex einzudringen und 119.754 Bitcoin von Kundengeldern zu entwenden. Bitfinex reagierte darauf mit einer Wiedergutmachungsstrategie, bei der alle Benutzerkonten um 36% reduziert und im Gegenzug BFX-Token ausgegeben wurden. Diese Token konnten gegen Bargeld eingelöst oder in Aktien der Bitfinex-Muttergesellschaft iFinex umgewandelt werden. Zusätzlich wurden Recovery Right Tokens (RRT) ausgegeben, um die Möglichkeit zukünftiger Rückgewinnungen zu berücksichtigen.
Die Wende kam 2022, als das US-Justizministerium (DOJ) verschlüsselte Daten entschlüsselte, die Lichtenstein und seine Frau, Heather Morgan, mit dem Diebstahl in Verbindung brachten. Beide bekannten sich der Geldwäsche schuldig, Lichtenstein gestand zudem den Hack selbst. Ihre Kooperation führte zur Rückgewinnung von 80% der gestohlenen Bitcoin, die größte Beschlagnahmung von Vermögenswerten in der Geschichte des DOJ. Die Regierung hält diese Bitcoin weiterhin.
In einem Urteil vom Januar 2025 entschied das Gericht, dass Bitfinex und seine Nutzer nicht die gesetzlichen Kriterien für "Opfer" gemäß dem Mandatory Victims Restitution Act erfüllen. Trotzdem stützte sich der Richter auf die Plea Agreements, die eine freiwillige Rückerstattung an die Börse ermöglichen. Wie Reuters berichtet, erlaubt dieses Urteil Dritten, einschließlich Bitfinex-Kontoinhabern, die Rückerstattungsbedingungen anzufechten. Bis zum 28. Januar 2025 können sie Ansprüche oder Einwände erheben, um ihren Anspruch auf einen Teil der wiedererlangten Gelder geltend zu machen. Das DOJ hat ebenfalls einen Mechanismus eingerichtet, um Eingaben von Personen zu sammeln, die sich als Betroffene ausweisen.
Die Rückerstattungsvereinbarung umfasst alle Vermögenswerte, die direkt mit dem Hack in Verbindung stehen, während andere gewaschene Gelder, die in Regierungsunterlagen aufgeführt sind, einem separaten, zusätzlichen Verfallsverfahren unterliegen. Cryptobriefing betont, dass Bitfinex seine Verpflichtung bekräftigt hat, die verbleibenden Recovery Right Tokens einzulösen, die im Rahmen der Wiederherstellungsmaßnahmen von 2016 an die Nutzer verteilt wurden. Diese Token sollen die wiedererlangten Gelder an die Betroffenen des Hacks verteilen.
Der Fall verdeutlicht die komplexen Herausforderungen der Rückerstattung im Kryptowährungs-Bereich, da Streitigkeiten über den Opferstatus und den Besitz von Vermögenswerten in dieser sich entwickelnden digitalen Welt weiterhin bestehen. Die zusätzlichen Verfahren sowie alle von Kunden vorgebrachten Einwände werden voraussichtlich eine entscheidende Rolle bei der Verteilung der verbleibenden Vermögenswerte spielen. Da die Frist am 28. Januar näher rückt, wird die Lösung dieses prominenten Falls wichtige rechtliche und verfahrenstechnische Präzedenzfälle für die Rückerstattung im breiteren Kryptowährungs-Ökosystem schaffen. Wie die BBC berichtet, wurde Ilya Lichtenstein im November 2024 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Frau Heather Morgan soll im selben Monat verurteilt werden.
Quellen:
- https://news.bitcoin.com/court-orders-9-billion-bitcoin-restitution-in-bitfinex-hack-case/
- https://www.reuters.com/legal/legalindustry/when-stolen-crypto-is-recovered-who-is-entitled-restitution-2024-12-09/
- https://www.justice.gov/opa/pr/bitfinex-hacker-sentenced-money-laundering-conspiracy-involving-billions-stolen
- https://cryptobriefing.com/bitfinex-bitcoin-restitution-2016/
- https://cryptoslate.com/us-doj-seeking-statements-about-bitfinex-hack-despite-lack-of-formal-victims/
- https://www.bbc.com/news/articles/c2dl70wed1lo