Emma Reynolds ist die neue Wirtschaftssekretärin des Vereinigten Königreichs und übernimmt damit die Verantwortung für den Finanzsektor, inklusive Kryptowährungen und digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs). Sie folgt auf Tulip Siddiq, die aufgrund des Drucks einer Antikorruptions-Untersuchung zurückgetreten ist, obwohl ihr kein Fehlverhalten nachgewiesen wurde. Reynolds bringt Erfahrung aus dem Finanzministerium und dem Handelsverband TheCityUK mit.
Diverse Medien, darunter Reuters am 14. Januar 2025, berichten über die Ernennung von Emma Reynolds zur neuen Wirtschaftssekretärin. Sie folgt damit auf Tulip Siddiq. Auch CoinDesk bestätigte die Meldung am 15. Januar 2025 und fügt hinzu, dass Reynolds die Verantwortung für digitale Vermögenswerte, digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) und den gesamten Finanzsektor übernimmt. Die offizielle Bestätigung der britischen Regierung erfolgte am 14. Januar 2025 per Pressemitteilung.
Reynolds war zuvor Parlamentarische Sekretärin im Finanz- und im Arbeits- und Rentenministerium. Gemäß der Beschreibung der Aufgaben des Wirtschaftssekretärs auf der Webseite der britischen Regierung gehören zu ihren Verantwortlichkeiten unter anderem die Finanzdienstleistungspolitik, die Finanzstabilität, die Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum im Finanzdienstleistungssektor sowie Fintech und Krypto-Assets, einschließlich der digitalen Zentralbankwährung. Ihre frühere Tätigkeit als Geschäftsführerin beim Handelsverband TheCityUK und ihre Äußerungen in einer Parlamentsdebatte im Jahr 2022, in denen sie die Vorteile der Position des Vereinigten Königreichs als „Second Mover“ gegenüber der Europäischen Union betonte, unterstreichen ihre Erfahrung im Finanzbereich. CoinDesk zitiert einen Sprecher der Lobbygruppe CryptoUK, der die Ernennung von Reynolds begrüßt und auf die langjährige Zusammenarbeit mit der Regierung hinweist.
Siddiqs Rücktritt erfolgte aufgrund des Drucks im Zusammenhang mit einer Antikorruptions-Untersuchung in Bangladesch, in die auch ihre Tante, die ehemalige Premierministerin Sheikh Hasina, verwickelt ist. CoinDesk berichtet, Siddiq habe sich selbst an den unabhängigen Berater für Ministerstandards, Sir Laurie Magnus, gewandt und ihre gesamten Finanzen und Lebensumstände offengelegt. Magnus kam zu dem Schluss, dass Siddiq den Ministerialkodex nicht verletzt habe. Trotzdem sei ein Verbleib im Amt eine zu große Belastung für die Regierung gewesen, so Siddiq in einem Schreiben.
Kurz vor ihrem Rücktritt hatte Siddiq noch angekündigt, dass die neue britische Regierung unter der Labour Party die von der Vorgängerregierung der Konservativen Partei begonnenen Regulierungspläne für Kryptowährungen und Stablecoins fortführen werde. Ein entsprechendes Gesetz wird für Anfang dieses Jahres erwartet. CoinDesk hebt hervor, dass viele Länder das Vorgehen Großbritanniens bei der Regulierung des Krypto-Sektors beobachten, während andere große Wirtschaftsmächte wie die Europäische Union ihre Krypto-Regelungen bereits eingeführt haben und die USA auf den Amtsantritt des kryptofreundlichen Donald Trump warten.
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