Stephen Mollah erklärte sich am 16. Jahrestag des Bitcoin-Whitepapers in London öffentlich als Satoshi Nakamoto, konnte seine Behauptung aber nicht mit Beweisen untermauern. Technische Probleme, zweifelhafte "Beweise" und Betrugsvorwürfe gegen Mollah und den Organisator der Veranstaltung führten zu Skepsis und dem Abgang vieler Teilnehmer. Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bleibt somit weiterhin ungeklärt.
Ein selbsternannter Satoshi Nakamoto, Stephen Mollah, trat am 31. Oktober 2024, dem 16. Jahrestag des Bitcoin-Whitepapers, in London vor die Presse. Die Veranstaltung, die im Frontline Club stattfand, verlief jedoch anders als erwartet und hinterließ bei den Anwesenden mehr Fragen als Antworten. Wie Cointelegraph berichtet, waren technische Schwierigkeiten und die mangelnde Bereitstellung stichhaltiger Beweise prägend für den Verlauf des Events.
Der BBC-Cyberkorrespondent Joe Tidy, der an der Veranstaltung teilnahm, berichtete von ungewöhnlichen Umständen. So wurden die Teilnehmer aufgefordert, 500 Pfund für die Teilnahme und die Möglichkeit, dem vermeintlichen Bitcoin-Erfinder Fragen zu stellen, zu bezahlen. Der Organisator, Charles Anderson, eröffnete die Konferenz mit der Behauptung, er habe in den letzten 48 Stunden aufgrund des globalen Interesses an der Veranstaltung nur zwei Stunden geschlafen. Er behauptete außerdem, Energiespeichersysteme für Autos erfunden und die Fernsehshow "Britain's Got Talent" kreiert zu haben. Ein Mitarbeiter des Frontline Clubs unterbrach Anderson, um klarzustellen, dass die Veranstaltung weder mit dem Club verbunden noch von ihm unterstützt werde.
Als Mollah die Bühne betrat, verhinderten technische Probleme die Verwendung seines Laptops für eine Live-Demonstration. Er bezeichnete sich selbst als Wirtschafts- und Geldwissenschaftler und erzählte von früheren Versuchen, seine Identität preiszugeben. Er behauptete, dass Bemühungen im Jahr 2016 vereitelt wurden und erwähnte ein angebliches Interview mit dem BBC-Reporter Rory Cellan-Jones, das nie veröffentlicht worden sei. Wie uFinz berichtet, präsentierte Mollah Screenshots, die er als Beweismittel für seine Behauptung präsentierte. Diese wurden jedoch von den anwesenden Journalisten als leicht zu fälschen eingestuft.
Auf die Frage, ob er Bitcoins aus dem Genesis-Block bewegen oder einen kryptografischen Beweis liefern würde, erklärte Mollah, er werde dies in den nächsten Monaten tun. Diese Antwort stellte das Publikum nicht zufrieden, und viele begannen den Saal zu verlassen. Arthur van Pelt, ein bekannter Kritiker von Craig Wright, einem anderen selbsternannten Satoshi, kommentierte die Situation auf X (ehemals Twitter).
Die Pressekonferenz war am Vortag über eine Pressemitteilung von PR London Live angekündigt worden. Die Mitteilung versprach, dass Nakamoto aufgrund "wachsenden rechtlichen Drucks" seine Identität enthüllen würde. Es wurde behauptet, dass eine Live-Demonstration "überprüfbare Beweise" für seine Identität liefern und "den wichtigsten Moment in der Geschichte der Kryptowährung" markieren würde. Die Veranstaltung konnte diese Erwartungen nicht erfüllen. Wie Protos berichtet, stehen Mollah und Anderson unter dem Verdacht des Betrugs in Singapur, da sie angeblich versucht haben sollen, einen Investor davon zu überzeugen, dass Mollah Satoshi Nakamoto sei und 165.000 Bitcoins besitze. Laut CryptoSlate stehen die „rechtlichen Probleme“, die in der Pressemitteilung erwähnt werden, möglicherweise im Zusammenhang mit den kürzlich gegen die Organisatoren erhobenen Betrugsvorwürfen.
Im Laufe der Jahre haben mehrere Personen behauptet, Satoshi Nakamoto zu sein, konnten jedoch keinen endgültigen Beweis erbringen. Der schlüssigste Weg, eine solche Behauptung zu überprüfen, besteht darin, Bitcoins von Adressen zu bewegen, die bekanntermaßen Satoshi gehören, oder kryptografische Signaturen zu liefern, die mit der ursprünglichen Bitcoin-Software verbunden sind. Mollahs Unfähigkeit, solche Beweise vorzulegen, lässt die Veranstaltung als weiteren gescheiterten Versuch erscheinen, die Identität von Satoshi Nakamoto zu enthüllen. Die Identität des Bitcoin-Schöpfers bleibt weiterhin ein Rätsel.
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